Donnerstag, 30. September 2010

Klippenspringer 8

Also den Einen oder Anderen hat es ja definitiv zu den Klippenspringern verschlagen, auch wenn wohl nicht unbedingt auf Grund meines Blogs. Trotzdem war es voll. Und gut.

Jeder hat einen klassischen und einen modernen Monolog gesprochen. Am Ende gab es noch eine kleine Kostprobe, die auf den Chansonabend am zweiten Einstimmen sollte. Und ich ärgere mich immer noch ein klein wenig, dass ich für den Tag schon anderweitig Karten habe...

Leider habe ich Schussel es wirklich geschafft, den Zettel zu verlieren, auf dem stand wer was gespielt hat. Das ist besonders schade, da ich das eine oder andere gerne noch nachgeschaut hätte.

Einer der Monologe war von Tennessee Williams. Es ist mir nur bisher wirklich nicht gelungen heraus zu finden, woraus der genau stammte. Ich glaube auf dem Zettel stand so etwas wie Sallinger, nur dass sich der Titel bisher als unauffindbar erwiesen hat. Und ich auch noch nichts anderes mit einem vergleichbaren Inhalt gefunden habe.

Genauso wie es mir bisher nicht gelungen ist, das Schlußlied anhand des Textes irgendwo zu ergoogeln...

Nun ja, man kann nicht alles haben.

Eine kleine Werbung für Der Weg zum Glück war auch dabei und das verspricht wirklich gut zu werden. Dem Applaus nach zu urteilen, werden wohl einige der Besucher auch noch in dieses Stück gehen. In so fern schon mal eine kleine Blankoempfehlung von mir dafür.


Und irgend etwas Anderes wollte ich auch noch sagen, nur dass ich jetzt erst mal weg muß...

Mit ein wenig Glück fällt es mir später noch ein. Wenn nicht... Naja.

Auf jeden Fall wird es sich lohnen das Intendantenvorspiel im Hinterkopf zu behalten.

Und mit diesem leicht fragmentarischen Text verabschiede ich mich erst mal in meinen freien Tag.
Einen schönen Donnerstag an Alle und im Zweifelsfalle ist das Wochenende ja nicht mehr so weit entfernt...

Mittwoch, 29. September 2010

Heute mal wirklich was komplett anderes

Ich habe da mal eine Rätselfrage an Alle:


Versuchsaufbau:
Gegeben sei eine Havag und ein Studentenausweis.
Ziel ist es ein Semesterticket zu erwerben.
Die Havag verkauft das Ticket nur, wenn Sie einen Studentenausweis vorzeigen.
Trotzdem ist das Ticket nur gültig, wenn Sie bei seiner Nutzung den Studentenauweis stets bei sich haben.

Aufgabe 1:
Begründen Sie logisch den Zusammenhang zwischen Ticketverkauf und Mitführpflicht des Studentenausweises, ohne dabei die Ticketnutzer dem Generalverdacht eines Ticketmißbrauches zu unterstellen.
1a) Begründen Sie dies für den Verkauf.
1b) Begründen Sie dies für die Nutzung.

Aufgabe 2:
Finden Sie eine logische Erklärung, weshalb für den Ticketkauf die Anwesenheit eines Studentenausweises unverzichtbar ist, nicht aber die Anwesenheit des Ausweisbesitzers.

Aufgabe 2a:
Versuchen Sie Ihre Begründung auch ohne den Hinweis auf die Datenspeicherung auf der Karte stringent zu machen.



Zusatzaufgabe:

Hinweis:
Auf dem oben beschriebenen Semesterticket werden der Name, die Matrikelnummer und der Gültigkeitszeitraum gespeichert. Natürlich in verschlüsselter Form.

Zusatzaufgabe 1:
Geben Sie das erfolgreich erworbene Semesterticket dem Chaos Computer Club und versuchen Sie in Erfahrung zu bringen, wie sicher diese Verschlüsselung ist.

Zusatzaufgabe 2:
Finden Sie einen logischen Zusammenhang zwischen der Notwendigkeit der Datenspeicherung auf der Karte und der auch weiterhin notwendigen Mitführung eines Studentenausweises.


Denkanstoß:
Versuchen Sie ein realistisches Szenario zu entwickeln, in welchem eine wiederverwendbare, biologisch nicht abbaubare Plastekarte umweltverträglicher ist als der halbjährige Erwerb eines Papiertickets über den gleichen Zeitraum n.
Mögliche Werte für n:
ein Bachelor Studium mit einer Regelstudienzeit von 6 Semestern
ein Magisterstudium mit einer Regelzeit von 9 Semestern
ein Diplomstudiengang mit einer realistischen Studienzeit von 12 Semestern
Auf Grund der unterschiedlichen Verbreitung des Studententickets innerhalb der Studierendenschaft, sowie der unterschiedlichen Studiendauer für jeden Einzelnen, können die Werte für n bei jedem einzelnen nach unten oder oben abweichen. Als statistisches Mittel sollen sie hier reichen.

Sonntag, 26. September 2010

Die Einführungmatinee zu Anatevka

Im Grunde sollte hier ein kleiner, lustiger, fluffiger oder wenigstens bemühter Bericht über die Einführungsmatinee zu Anatevka entstehen.

Nun habe ich gehört, wie die Dame neben mir ihrem Mann mitteilte, das wäre die beste Matinee gewesen, auf der sie bisher gewesen wäre. Und ich behaupte mal, dass sie mehr gesehen haben wird als ich. Denn das dürfte heute mein dritter Besuch einer solchen Veranstaltung gewesen sein.

Es war in Ordnung - wie auch immer man das auslegen möchte. Und ich bin nach wie vor der Meinung, dass das Musical gut werden wird. Aber... je länger die Matinee zurück liegt, desto mehr habe ich das Gefühl, dass es schade um die fünf Euro war.

Nun sind subjektive Gefühle schwer zu begründen, vor allem weil ich hier weit ausholen müsste und das vor allem an einzelnen Personen festmachen würde, die wiederum nichts dafür können, dass ich heute einen schlechten Tag erwischt habe. Noch dazu, wo immer die Möglichkeit besteht, dass die Frau neben mir objektiver geurteilt hat als ich.

Also verabschiede ich mich an dieser Stelle hinter meinen Bücherberg und verzweifle an diversen literarischen Querverweisen.

Ein angenehmes Wochenende.



Und ich habe gestern mal einen Blick in die Statistik geworfen. Hier scheinen zwischendrin ja wirklich mal Menschen mitgelesen zu haben. Wann auch immer das passiert ist.

Hat einer Lust morgen zu den Klippenspringern mit zu kommen?
Ich würde mich freuen und die Darsteller des Studio Halle sicher auch.


Und als kleiner Newsticker für Interessierte: am 2ten gibt es einen Chansonabend des Studios im Riff. Leider habe ich da schon Karten für die Werft. Aber wenn man an den Cultural Island Social Club zurück denkt, wird das sicherlich sehenswert.

Ernst sein ist Alles

Oh man, ich habe den Fehler gemacht mal nachzuschauen, zu welchen Stücken ich noch alles eine Rezension hatte schreiben wollen. Eine recht lange Liste, die mir da noch bevor steht...

Fangen wir also an dieser Stelle erst mal mit etwas Einfachem an.

Ernst sein ist Alles.

Ich habe aus dem Studium bestimmt nicht immer so viel mitgenommen wie ich gesollt hätte. Aber meine Begeisterung für Oscar Wilde verdanke ich wirklich einer einzigen Dozentin. Am Semesterende - wenn keiner mehr was machen wollte und trotzdem noch Stunden zu bestreiten waren - haben wir uns meistens inhaltlich wertvoll Filme auf Englisch angesehen. Auch die wunderbare Ernst sein ist Alles Verfilmung mit Rupert Everett, Colin Firth, Frances O'Connor und Reese Witherspoon. Und Judi Dench soll natürlich auch nicht unterschlagen werden.

Egal in welcher Version, der Inhalt ist immer der gleiche: Zwei Männer geben sich als Ernst aus und zwei Frauen haben sich nun einmal in den Kopf gesetzt keinen anderen Mann als einen Ernst lieben zu können. Das kann natürlich nicht auf Dauer gut gehen, vor allem wenn alle vier zusammen treffen.
Und nach unzähligen Verwechslungen, einer wieder vereinten Familie und jeder Menge Wortspielen kann das Happy End schließlich kommen.

Tja, und was fällt mir nun zur Inszenierung des nT ein?
Es ist erst einmal unbestreitbar, dass das Stück genial ist. Es ist nahezu unmöglich solch eine Vorlage zu verhunzen. ABER: Da gibt es ja immer noch so etwas wie den persönlichen Geschmack.
In Halle ist das Stück glaube ich eines der erfolgreichsten die wir haben. Ich habe bisher nur mit Menschen gesprochen, die von diesem Stück grenzenlos begeistert waren. Und während ich zwischenzeitlich mit gerade mal 30 Leuten in einer Heute weder Hamlet Inszenierung saß, fand zeitgleich eine schon fast überfüllte Ernst sein ist Alles Inszenierung im Hof statt... deren Musik teilweise auch bis zu uns drang...
Wenn ich jetzt also sage, dass mir persönlich die DVD besser gefällt, schwimme ich damit glaube ich gegen die Mehrheit der Halleschen Zuschauer.
Es ist nicht so, dass ich es nicht verstehe.
Das Bühnenbild im nT ist unbestreitbar die geschmackvollste Lila-Rosa Mischung, die mir jemals untergekommen ist. (Gut, an so viele erinnere ich mich auch nicht, aber trotzdem.) Ich habe nach wie vor Mitleid mit dem armen Schaf. Die Drehbühne ist eine absolut geniale Idee, welche vollkommen neue Möglichkeiten ermöglicht Szenenwechsel zu gestalten. Und vielleicht geht auch der Germanist mit mir durch, aber selbst die Form des Stillebens wurde in begrenzter Form wiederbelebt. Ob das nun eine Verbeugung an die DVD sein soll, ein spontaner Regieeinfall oder tatsächlich ein Hinweis auf eine damals zeitgenössische Kunstform, kann ich von hier schwer beurteilen. Aber es hat was.
Also warum ziehe ich die DVD vor und fast alle die ich kenne eher das Stück bei uns im nT?
Wäre ich jetzt diplomatisch, würde ich sagen es läge an meinem schlechten Englisch oder meinem sicherlich mitunter auch reichlich verqueren Humor. Weniger diplomatisch liegt es daran, dass ich der halleschen Version von Algy einfach nichts abgewinnen kann.
Das ist wie gesagt Geschmackssache. Aber Algy - für mich der Held des Stücke, er hat einfach mal die besten Sätze abbekommen - muss trocken klingen. Ich glaube, dass Algy das was er da sagt - so absurd es teilweise klingen mag - wirklich meint. Und das er den Gutteil der Zeit sogar recht hat.
Und genau darum bin ich der Meinung ein betont trockener, zurückhaltender Humor steht Algernon weitaus besser an als ein nasaler oder schriller Tonfall.
Ich weiß, trockener Humor ist nicht für jeden. Subtiler Humor auch nicht. Meine Vorstellung von Algernon würde wahrscheinlich weitaus weniger Lacher produzieren, als das was Herr Gerlach in jeder einzelnen Veranstaltung bietet.
Es trifft halt nur einfach nicht meinen persönlichen Geschmack.
Trotzdem ist das Stück genial, kein Zweifel. Der Text und damit die Pointen haben sich ja nicht geändert. Die Ehetauglichkeitsprüfung ist - meiner Meinung nach - nach wie vor eine der genialsten Szenen, die jemals für das Theater geschrieben wurden.
Ich habe mir das Stück im nT sogar zwei Mal angesehen. Also kann es ja nicht schlecht sein.

Es ist eben einfach nur recht weit von dem entfernt, was sich in meinem Kopf abspielt, wenn ich mich einmal im Jahr mit einer Tasse Tee hin setze und das Stück mal wieder lese.

ABER: das muss an dieser Stelle auch noch einmal ganz deutlich unterstrichen werden: das Stück ist ideal für Theatermuffel. Es ist lustig, es ist absurd, es ist sympathisch, es ist gute Unterhaltung und ich glaube ich bin der einzige Mensch, der sich jemals an Algy gestoßen hat.
Außerdem ist die Vorstellung im Sommer im Hoftheater. Wer sich also mitschleifen lassen musste, kann sich das ganze auch während der Vorstellung schön trinken - etwas das sonst im Theater nahezu unmöglich ist.
Nötig wird es nicht sein, aber manche möchten so etwas ja vorsorglich tun.
Und der ganze Rest kann sich einfach zurücklehnen und eine der genialsten Sprachkomödien sehen, die es gibt. Das ist doch auch was.

Wer noch einen Theatergutschein aus der Studienanfängertüte hat, ist hier auf jeden Fall bestens beraten. Einfach ein paar neue Bekannte schnappen, sich das ganze Mal ansehen, gemeinsam lachen und danach vielleicht noch irgendwo einen Cocktail oder ein Bier.
Es wird sicherlich ein guter Abend werden, unabhängig von meinem Geschmack.
Ehrlich.

Gefährliche Liebschaften

Man mag es ja kaum glauben, aber ich habe mir heute mal eine Premiere gegönnt. Und dabei war ich vor ein paar Tagen eigentlich noch am überlegen ob ich mir das Stück überhaupt ansehen werde:

Die gefährlichen Liebschaften.

Zwischen mir und einer Freundin ist das im Grunde so etwas wie ein Runing Gag. Sie hat noch zwei Bücher von mir und ich habe die Gefährlichen Liebschaften von ihr. Ein Zustand der sich mittlerweile in Monaten messen lässt. Eigentlich wollten wir mal zurück tauschen. Und eigentlich hatte ich mal den Anspruch das auch zu lesen.... Nur gab es da diesen Film... und die Briefe ziehen sich... und Wiki hat mich sehr schnell davon überzeugt, dass der Inhalt doch halbwegs vorhersehbar ist...
Naja, jedenfalls liegt ihr Buch immer noch hier und meine sind noch immer bei ihr. Und auf verworrenen Wegen bin ich heute in der Premiere gelandet.

Für die 30 Minuten davor zählt wie immer: es ist faszinierend was man alles hört wenn man mal die Lauscher aufstellt.

Und dann geht es auch schon los.

Das Bühnenbild konnte man auch schon vorher bewundern. Nennen wir es mal minimalistisch. Aber eigentlich schön.

Oh, und nicht zu unterschlagen: das Programmheft. Für den minimalen Umkostenbeitrag von 50 Cent erhält man einen kleinen Brief, mit Siegel, zum selber brechen, aufschlagen, auseinanderfalten und lesen, leichte Alterspuren inklusive. Ja, ich gebe es zu, ich bin leicht zu beeindrucken, aber kommt schon: wann hatte man mal solch einen Brief in der Hand? Der Inhalt hat mich nicht so viel weiter gebracht, aber durch die Blume wird auch im Programmbriefchen gesagt, dass es auf Grund der Vorlage einfach darum ging, etwas Flair zu transportieren.

Das es sich bei dem Original um einen Briefroman handelt sagte ich? Jaja, der Germanist in mir möchte mal wieder Klugscheißen, aber stimmen tut es. Und wie das immer so ist wenn was alt ist: eines der stilprägenden, innovativen, in ihrer Zeit skandalösen... wie auch immer.

Zurück zu heute Abend:
Wir hatten Verwicklungen, Intrigen, Liebe, Blut... Das volle Programm eben. So weit ich das überblicke wich das Ende minimal vom Original ab, aber nicht wirklich dramatisch.
Was mich - Germanist durch und durch - wirklich begeisterte, waren die mitunter herrlich doppeldeutigen Antworten. Das Stück ist kein zweites Ernst sein ist Alles, bei weitem nicht. Aber es hat seine durchaus erheiternden Momente.
Und einen Moment, bei dem zumindest mir jedes Lachen im Halse stecken blieb. Sagen wir mal: nichts für übermäßig Zartbesaitete und ohne viel Ahnung von Pädagogik würde ich in das Stück keine Kinder mitnehmen.

Davon abgesehen habe ich nur einen einzigen Kritikpunkt: die Musik.

Nichts gegen die Gorillaz. "I'm happy, ..." erkennt glaube ich in meiner Generation jeder nach ein oder zwei Takten. Aber zu einem Theaterstück, dessen Vorlage aus dem 18ten Jahrhundert stammt und dessen Inszenierung sich Mühe gibt sich nirgendwo zeitlich verankern zu lassen (von Klöstern abgesehen....), passt es meiner Meinung nach nicht. Also... es passte irgendwie schon. Bis es mir aufgefallen ist. Danach fand ich eher befremdlich.

Ansonsten muss ich sagen: die Möglichkeiten zu Auf- und Abgängen waren reichlich und wurden auch genutzt.

Oder in Kurz:
Beeindruckend. Teils abgeklärt, teils naiv, teils witzig, teils ernst...
Es hat auf jeden Fall etwas.
Nur die Musik, und vielleicht das Ende, dämpfen den Eindruck ein wenig.
Ich kenne das Buch in groben Zügen und den Film Eiskalte Engel. Aber wie das mit den Briefen am Ende genau zusammen hing... naja, es ist im Grunde auch nicht wichtig. Eben so wenig wie die Tatsache, dass die letzten Sätze des Stücks ein wenig aus der Handlung heraus fallen. Es ist trotzdem sehenswert. Auch ergreifend. Und man merkt nicht wie die Zeit vergeht.
Und wenn ich heute nicht ohnehin schon ein wenig neben mir stehen würde, würde der Inhalt bestimmt auch den einen oder anderen kritischen Gedanken zum Thema Geschlechterbeziehung hervorrufen...
Es ist gut. Es ist sehenswert. Aber nicht perfekt. Trotzdem eine Empfehlung. Zumindest von mir...

Mal schauen was die MZ übers Wochenende dazu zusammen klöppelt...


Edit:
So, wach und noch vor dem ersten Kaffee habe ich erst Mal ein paar kleinere Rechtschreibfehler ausgeglichen. Und was ist mir bei der Gelegenheit aufgefallen? Dass ich gestern nun extra ein neues Tag ins Leben gerufen habe, nämlich "Premiere", und genau dazu eigentlich sehr wenig gesagt habe.
Also, was unterscheidet nun eine normale Vorstellung von einer Premiere? Die ehrliche Antwort ist: nicht so viel.
Die Karten sind etwas teurer, man kann so ein Stück schließlich nur ein Mal zum ersten Mal spielen. Ich hoffe im Grunde auch, dass das der Hauptgrund war, warum der Saal halb leer war. Erm, halb voll. Ich fühle mich heute mal eher positiv eingestellt.
Dann befindet sich auch der eine oder andere Schauspieler oder anderweitige Mitarbeiter der Bühnen Halle im Publikum. Und dem kleinen Tisch mit Material für die Presse nach dürften an die 20 Journalisten da gewesen sein.
Das sitzt dann Alles homogen nebeneinander, sieht das gleiche Stück und ist hoffentlich begeistert. Und wenn das Publikum richtig mitfiebert, landet es vielleicht sogar als Fußnote in der einen oder anderen Rezension.
Ansonsten teilte sich das Publikum schön ein: etwa die Hälfte trug Anzug, Kostüm und vergleichbares, und der Rest war eher leger unterwegs.
Und jeder der da war hat die Möglichkeit die Mund zu Mund Propaganda anzustoßen.
Das war es dann aber auch schon.
Und nachdem der Eintrag mal wieder länger geworden ist als er sein sollte, gönne ich mir jetzt erst mal einen Kaffee und gehe dann zur Einführungsmatinee zu Anatevka. Man gönnt sich ja sonst nichts... *g*

Mittwoch, 22. September 2010

Macbeth

Falls jemand darauf gewartet hat: ja, ich schreibe auch noch eine Rezension zu Macbeth. Und hier ist sie auch schon:

Zuerst sollte man an dieser Stelle sagen, dass die Oper meinen Vater dazu gebracht hat zu fluchen wie ein Rohrspatz. Wir hatten an dem Tag schon Einiges um die Ohren und er hat mich gefahren, weil ich sonst auf jeden Fall zu spät gekommen wäre. Und was erwartet uns am Opernhaus? Eine Demo!!! Mit Polizeieskorte.

Er hat mich also rausgeworfen und ich bin im Stechschritt losmarschiert. Allerdings auch mit dem beruhigenden Gefühl: du bist nicht zu spät. Die vermeintliche Demo bestand aus zwei Narren, welche mit Trommeln den Zug anführten, einem Banner mit der Aufschrift Macbeth, einigen Edeldamen und -Herren und einer ganzen Reihe von Darstellern in Hexenkostümen.

Wenn ich es schaffen würde diese gemütliche Prozession zu überholen, würde ich also noch vor dem Chor in der Moritzburg ankommen.

Gesagt, getan.

Vorbei ein jeder Menge irritierten Passanten und als der Zug endlich in den Innenhof der Moritzburg einzog, hatte ich bereits ein Wasser gekauft, einen Sitzplatz gefunden und Sicherheitshalber einen Pulli übergezogen.

Und es ist ewig her, dass ich das letzte Mal die Moritzburg von Innen gesehen habe.
Klar, die eine oder andere Veranstaltung im Turm habe ich auch mal mitgenommen. Aber die Moritzburg von Innen? Oder auf den Punkt: wann wurden Teile der Fassade durch eine Glasfront ersetzt?

Architektonisch leicht überrascht, schaute ich mich erst mal etwas näher um.

Unzählige Plastestühle, allesamt hart und wenig hilfreich gegen die Kälte. Und eine dreigeteilte Bühne. Links und Mittig die eigentliche Bühne: eine glatte Fläche, etwas erhöht. Der Handlungsort steht fest. Rechts daneben ein merklicher Anstieg, kunstvoll um einen Baum gebaut. Und direkt vor diesem Anstieg ein abgetrennter Bereich in welchem die Musiker saßen.

Und während links von der Bühne eine Wendeltreppe Richtung Turm immer wieder mit genutzt wurde, sah man hinter der Bühne noch die Bogengänge, vor denen das Spektakel stattfand.

Oder kurz: auf jeden Fall eine beeindruckende Kulisse. Und definitiv mal etwas Anderes.

Was war noch anders? Aus technischen Gründen natürlich keine Übertitel. Auch wenn ich bei Opern eigentlich gerne mitlese. Aber zum Glück gab es noch die Narren, welche zwischen den Abschnitten pointiert durch den Abend führten. Man versteht die Beiden auch hervorragend ohne Ahnung von Macbeth. Aber die teilweise etwas flappsigen Zusammenfassungen wurden teilweise erst wirklich brilliant, wenn man einen groben Überblick über das Stück hatte.

Apropo Überblick:
Der Englisch LK war ja nicht nur Bespaßung. Ich wußte das Ende noch. Und genau so habe ich mir die Schlußszene vorgestellt. Ehrlich.

Ob das nun ein Kompliment ist oder nicht müssen Andere auswerten.

Apropo Kompliment:
Herr Park verdient auf jeden Fall eines. Bei den Temperaturen wiederholt mit nichts als weißer Farbe und einem Lendenschurtz am Leib über die Bühne zu schreiten. Respekt.

Was übrigens auch der Grund ist, warum die Rezension an dieser Stelle nicht länger wird.
Ich hätte es beser wissen müssen, aber habe es irgendwie doch nicht.
Ein Oberteil, ein warmer Pulli und eine Jacke, das sollte doch eigentlich reichen für eine Open Air Aufführung, oder? Nun, das tut es aber leider nicht. Auf der einen Seite waren die Stühle so hart, dass ich auf jeden Fall ein Kissen vermißt habe, und dann fehlte noch was für die Beine.
Der junge Herr hinter mir - ein Darsteller des Opernhauses, den ich an dieser Stelle nicht genauer nennen werde - hatte eine Decke dabei, folglich auch einen warmen Sitzplatz. Und er hat sich hervorragend über die Narren amüsiert. Es scheint also gut gewesen zu sein. Ich kann es nicht mehr beurteilen. Ich war in der zweiten Hälfte zu sehr mit frieren beschäftigt, als dass ich darüber etwas inhaltliches sagen könnte.

Kein Zweifel, die Kulisse war beeindruckend und ein Teil der Beleuchtungseffekte wäre bei hellem Tageslicht einfach nicht möglich gewesen. Aber Open Air Veranstaltungen dieser Art sollte man wohl doch eher in den Hochsommer verlegen. Ansonsten aber auf jeden Fall ein Erlebnis.

Bei der Einführungsveranstaltung zur Opernspielzeit hat Herr Köhler übrigens darauf hingewiesen, dass auch die Schauspieler nur bedingt glücklich waren. Zu kalt ist nicht nur unangenehm, sondern auch schlecht für die Stimme. Und dann war da noch ein merkliches Problem mit Stechmücken.
Unmut hat man trotzdem bei Keinem gemerkt.
Und auf Grund der großen Zuschauerresonanz ist man momentan wohl noch am prüfen, ob das ominöse Sommermusical vielleicht in der Moritzburg stattfinden kann. Ich kann mir vorstellen, dass das im Juni oder Juli sicherlich Spaß macht.

Ja, doch, ich kann mir durchaus vorstellen noch einmal einer Aufführung in der Moritzburg zu sehe. Aber dann auf jeden Fall besser vorbereitet. Denn bei 13 Grad auf harten Plaststühlen hält sich die Aufnahmefähigkeit doch eher in Grenzen...

Ich nehm es mit Humor... mal wieder.

Mein Vater hatte mich darauf aufmerksam gemacht, dass vor ein paar Tagen eine Volksmusikveranstaltung im cCe ausgefallen ist, weil einfach nicht genug Menschen eine Karte gekauft haben.

Seit dem beobachte ich etwas irritiert, wie in den letzten Tagen das Kontingent freier Karten für Max Raabe und das Palastorchester im cCe von etwa 1/3 auf "nur" noch 1/4 gesunken ist.

Meine einzige Anmerkung dazu an dieser Stelle:
Die Veranstaltung ist am 8.10. Also in unwesentlich mehr als zwei Wochen...

Den Rest dazu darf sich gerne jeder selber denken...

Sonntag, 5. September 2010

Die Blume von Hawaii

Meine Güte, ich bin nachlässig geworden. Die Rezension zur Blume von Hawaii ist ja auch noch nicht geschrieben.

Na dann:
Die Blume von Hawaii war glaube ich das zweite Stück zu dem ich mir eine Einführungsmatinee angesehen habe.
Matinee ist ein schweres Wort, bei dem sich zumindest bei mir immer ein R mit hinein mogeln möchte, und das nichts weiter bedeutet als eine kulturelle Veranstaltung am Vor- oder Nachmittag. Also eine Veranstaltung die im Vergleich sehr zeitig beginnt.

So, damit ist der Bildungsteil für heute Abend dann auch abgetan.

Wie war es denn nun?

Also die Matinee war sehr lustig. Und offen gestanden bin ich dabei das Konzept lieb zu gewinnen. Einfach mal eine Stunde da sitzen (oder anderthalb), inhaltlich ein paar Zusatzinformationen hören und schon mal die ersten Lieder kennen lernen. Etwas Humor und ich bin ein sehr glücklicher und auch am frühen Morgen schon ausgeglichener Mensch.
Das Einzige was ich nach wie vor ein wenig schade finde, ist dass Herr Köhler eigentlich Plaste-Aufblas-Palmen für das Hawaii Feeling versprochen hat und ich in dem ganzen Stück immer noch keine gesehen habe.

Aber ansonsten... *g*
Doch, ich find es gut. Man muß nur wirklich wissen worauf man sich einläßt.
Die Handlung im Schnelldurchlauf: In Leipzig ist eine Reisemesse, Schirmherr wird Herr Barack Obama und der aufgestellte König Kamehameha (eine Statue) beginnt sich über den ganzen Plunder aufzuregen und die "wahre" Geschichte von Hawaii zu erzählen.
Prinz Lilo Taro (und ich schau um die Uhrzeit keine Schreibweisen exotischer Namen nach) ist seit Kindesbeinen mit Prinzessin Laya verlobt, welche nun als Sängerin Susanne Provence verkleidet auf die Insel kommt. Eigentlich kommt sie um sich zur Königin krönen zu lassen, hat aber auf der Fahrt nach Hawaii ein Auge auf Kapitän Stone geworfen, der sie auch hinreißend findet, nur dass es ab hier politisch wird und damit kompliziert. Dann gibt es noch einen Gouverneur, der eigentlich seine Tochter mit Lilo Taro verbinden wollte. Bessie war auch recht erfolgreich, bis Laya wieder kommt, Lilo Taro nur noch Augen für seine Prinzessin hat, Stone aber auch eine nette Partie abzugeben scheint, Buffy verzweifelt da er Bessie haben will und der Sänger Jim Boy sich mit Raka verbindet... und am Ende wird Obama auf der Messe von einer Statue angegriffen und alle singen die Applausmusik...
Erm, auf der Bühne ergibt das wesentlich mehr Sinn als wenn ich das hier aufschreibe.
Aber während all dem geht es ganz nebenbei noch um die Unabhängigkeit Hawaiis, Diwanpüppchen, Strände, eine Krönung, Water Boarding... oh, und um den ewigen Frühling.
Und dieser Satz ist ebenfalls wesentlich verständlicher, wenn man das Stück einmal gesehen hat.
DER INHALT IN KURZ: ein verworrenes Beziehungsnetz, etwas Politik und viel Aloha.

Und wie ist es nun?
Bunt. Und schwungvoll. Und seit ich nicht mehr an der Jazzsendung beteiligt bin kann ich mich erfreulicherweise auch für diese Art von Musik begeistern.
Ja, trotz Orchesterinstrumentalisierung ist die Operette eindeutig Jazzlastig - komponiert von Paul Abraham, falls das jemandem was sagt.
Ist aber auf jeden Fall schmissig. Ich hatte mir zur Stimmungserhellung mal eine Auswahl aus der Operette bei Amazon herunter geladen. Die Lieder bleiben im Kopf. Wenn man sie einmal gehört hat ist mitwippen, mitsummen, mitklatschen, notfalls sogar mitsingen alles kein Problem mehr.
Und Mitklatschen ist im übrigen ausdrücklich erlaubt.
Zumindest hier in Halle.

Das Stück hat bei mir wirklich einen Bonus, weil es im Grunde eine Kabarettveranstaltung mit Musikuntermalung ist. Gut, das ist ein wenig übertrieben. Aber Herr Straube führt mit ausreichend Ironie, viel Humor und einem gebalten Faktenwissen durch die Handlung. Und das alles wird nur erträglich, weil diesen gnadenlosen Kitsch niemand, selbst mit dem besten Willen, ernst nehmen kann. Und wenn man es doch könnte, wird es durch die Inszenierung aufgehoben.
Also in kurz: Hochkultur sieht anders aus, aber es macht unglaublich viel Spaß. Sah die MZ genauso, kann man immer noch online nachlesen. Nur dass es da mit einem Eskapismusvorwurf verbunden wurde.
Da ich wie gesagt nichts von der Trennung von U und E halte, und wie gesagt nach meiner Prüfung der Meinung war mir das einfach mal wieder verdient zu haben...

Naja, zum Abschluß noch eine kleine Anmerkung zum gestrigen Abend:
Dank der Spielzeiteinführung am Morgen haben sich wirklich noch erfreulich viele Zuschauer eingefunden, auch wenn es nicht gereicht hat den zweiten Rang zu öffnen.
Und auch wenn ich den Satz eigentlich hasse, kann ich an solchen Abenden nachvollziehen, warum wir wieder kommen sollen und das am Besten mit einem Haufen Freunden.
Wir haben - entgegen meinen Erwartungen - tatsächlich noch eine Zugabe heraus geklatscht. Herr Straube und Herr Trekel feierten ja beide ihr 40jähriges Bühnenjubiläum hier in Halle. Und man hat auch durchaus gesehen, dass beide ihren Spaß hatten.
Dazu kam, dass Frau Lex - manche haben sie vielleicht schon in Macbeth gesehen: die Frau mit dem auffälligen, pastellgrünen Hut - als Bessie eingesprungen ist. Schwarz ist nun nicht zwingend die Haarfarbe der Wahl, aber Frau Lex hat eine Interpretation der Bessie abgeliefert, die sehr gut zu dem etwas überdrehten Ambiente des Stückes paßt. (Ich möchte wirklich nicht darüber diskutieren, ob diese Version besser ist als die von Frau Deibele. Als friedliebender Mensch würde ich einfach für "anders" stimmen. Frau Deibele wirkte eher etwas distanziert - eher wie ein Hallenser eben. Und Frau Lex hat Bessie zu einer Handfesten Frau umgeformt, die genau das gleiche tut, aber dabei eher zupackend wirkt. Es hat beides etwas für sich. Aber die Tatsache, dass ich als Gewohnheitstier spontan von der Interpretation von Frau Lex angetan war und nicht zwischendurch dachte "der Unterschied guckt sich schon irgendwie weg, das wird schon" ist glaube ich ein sehr gutes Zeichen. Großen Respekte für eine Darstellerin, die in eine fertige Rolle übernimmt und so gut ausfüllt. Da hatte ich mit Poes Reynolds zwischendurch weitaus eher Probleme.)

Also ganz große Empfehlung: wenn es mal was lustig-entspannendes sein soll, in der Blume von Hawaii wird man fündig.

Volker Pispers - Bis neulich... 2010

Da scrollt man nur mal ein oder zwei Beitrag nach unten und was fällt plötzlich auf? Das ich noch gar nichts zu Volker Pispers gesagt habe. Der Mann war immerhin am 27sten August hier in Halle.

Ich hatte mehr durch Zufall als durch alles andere bereits seine neue DVD gefunden, die wohl erst weniger Tage heraus war. Und da es sich dieses Mal wirklich um eine aktualisierte Fassung handelt und nicht nur um eine Neuanordnung alter Gags, stieg meine Vorfreude in dem Fall noch einmal merklich.

Außerdem habe ich an diesem Abend zum ersten Mal verstanden, was eine Freundin von mir meint, wenn sie behauptet Halle ist kulturell überversorgt.
In der Marktkirche war ein Konzert, am Hallmarkt stand eine Stadtführungstruppe und an und für sich hätte mich eine der Bands auf dem Laternenfest gereizt, nur dass das zeitlich einfach nichts geworden wäre.

Statt dessen bin ich zusammen mit ein paar hundert anderen in die Georg-Friedrich-Händel Halle gepilgert. (Auf der Homepage steht, dort passen bis zu 1500 Menschen hinein. Das könnte die Schlangen auf dem Klo erklären helfen.)
Ich war das letzte Mal vor Jahren dort gewesen und muß von neuem feststellen: sehr schöner Saal mit wirklich guter Akustik.
Und das Publikum war sehr gemischt. Von Abendgarderobe bis Studentenalltagsoutift war alles mit dabei. Altersmäßig ging es bei 15 los und bis über 80 rauf. Glaube ich.
Wie wie immer eine faszinierende Studie in Punkto soziales.
Die links von mir zählten auf wie viele Atze Schröder Veranstaltungen sie schon gesehen haben, die rechts waren so sehr mit damit beschäftigt unbewegt zu sitzen und Hände zu halten , dass sie noch nicht mal zum klatschen kamen, und die hinter mir waren etwa 20 Minuten zu spät. Die Wunder der halleschen Straßenpolitik, unterstützt von ein oder zwei Staumeldungen auf dem Weg...

Und, was an dieser Stelle vielleicht auch mal erwähnt werden sollte:
Wir Hallenser sind an und für sich ein etwas unterkühltes Volk. Es ist schwer uns für etwas zu gewinnen und selbst wenn wir begeistert sind, zeigt sich das oft eher so innerlich. (dafür können wir uns, wenn wir erst mal angetaut sind, sehr anhalten für Dinge begeistern - wie dieser Blog beweist)

Volker Pispers hat tosenden Beifall allein für seine körperliche Anwesenheit bekommen. Dafür dass er guten Abend gesagt hat. Und dafür, dass er uns im politischen Kabarett willkommen hieß. In den ersten 5 Minuten hat das Publikum über 50% der Zeit geklatscht!
Irgendwas muß der Mann richtig machen und sei es nur die Erfindung neuer Nutzungsmöglichkeiten für die deutsche Sprache.

Um endlich mal ein wenig mehr zum Programm selbst zu kommen:
Kohl ist passe, auch Gerhard ist nicht mehr aktuell. Angie und Westerwelle kriegen dieses Mal ihr Fett weg. Und auch seine Meinung über Ostdeutschland ist dieses Mal eher fluffig verpackt und nicht mehr ganz so aggressiv wie bei seinem letzten Auftritt im Steintor. (Persönliche Einschätzung von mir, kann aber auch gerne zur Diskussion gestellt werden.)
Und auch die Kirche und die Rente sind prominente Themen.
Alles in allem ging es eigentlich um Themen die sogar ich mitbekommen habe, auch wenn meine Wachphasen immer seltener mit medialer Nachrichtenbeschallung zusammen treffen.

Kurz: es ist für jeden etwas dabei. Wer Volker Pispers kennt weiß eh worauf er sich einlässt und wird sich freuen, dass hier wirklich mal wieder ein aktualisiertes Programm vorliegt. (Für mich der eindeutig größte Pluspunkt) Wer ihn noch nicht kennt... nun, Volker Pispers ist einer der Menschen, die der jüngeren Zuschauern den Weg ins politische Kabarett ebnen. Mit absoluter Sprachvirtuosität - oder dem was ich mal Germanistenhumor getauft habe - verbindet er wissenswertes und schafft Zusammenhänge, so dass auch dem letzten Zeitungsmuffel ein Licht aufgeht. Wie man zu dem Licht steht ist wieder ein anderes Thema. Ich weiß, dass mein Großvater mit Pispers wenig anfangen kann, aber Georg Schramm total klasse findet. Bei mir ist es eher umgekehrt...

Erm, ja.
Lang genug ist das hier geworden.

Kleine Notiz am Rande: am 19ten Oktober läuft das nächste Mal Neues aus der Anstalt.
Und wenn ich jetzt im Halbschlaf irgendeine wichtige Frage umgangen habe: einfach nachharken. Dafür sind die Kommentare ja da. Hörenswert ist es. Ein typischer Pispers Abend eben.

Ach ja, und wenn er noch eine Alternative zur "unappetitlichen Körperöffnung" gefunden hat wäre ich ja schon neugierig, auf was er sich dann festlegt. *g*

Klippenspringer 7

Wow, mein erstes Mal Klippenspringer.
Man muß fairerweise auch sagen, dass die Damen und Herren mittlerweile auch im vierten Jahr sind und es wäre traurig wenn ich auch nur in Ansätzen etwas anderes sagen könnte als: WOW!!!

Außerdem scheinen die Klippenspringer-Darbietungen sehr beliebt zu sein. Die mußten ganz schön basteln, dass sie alle Leute im Dock1 unter gebracht haben.
(Mit einer Mischung aus Freude und gespielter Verzweiflung wurde sogar gefragt, was man noch machen soll, damit weniger Leute kommen. Ein Problem das andere Einrichtungen sicherlich gerne hätten...)

Und das schöne: kostenlos. Ein Kulturabend (nun gut, heute war es ein Nachmittag) mit 10 verschiedenen Monologe, für absolut kein Geld. Wie das immer so ist: manches gefällt einem persönlich besser, anderes schlechter. Aber sehenswert waren alle 10.

Jaja, der Germanist in mir sagt, dass man Raskalnikov ohne ein wenig Ahnung vom Text nicht wirklich verstanden hat. Aber hey, das bin nur ich.
Fakt ist, dass der Pinguin wirklich gut war und ich mich daher mal wieder mit Viel Lärm um nichts und einer Decke und ein wenig Tee in die Ecke setzen werde und lese. Erstens ist Shakespeare brilliant und zweitens kommt im Fernsehen eh nichts brauchbares. *g*

(Oh, und wer wissen möchte, was ein Pinguin mit Shakespeare oder den Klippenspringern zu tun hat... nun, morgen Abend um 19:30 kann man sich die Monologe noch einmal ansehen. Auf jeden Fall eine Empfehlung von mir. Und wenn man früh genug da ist, vielleicht etwas weiter vorne hin setzen.)

Samstag, 4. September 2010

Nur noch ganz kurz, bevor ich ins Bett falle

Wie ich gerade per eMail erfahren habe ist der dritte im Bunde auch zum Black Books Fan geworden. Ich wußte es. *g*

Gestern Macbeth war ein Erlebnis. Ein sehr kaltes. Aber auch ein sehr gutes.
Memo an alle: Freilufttheater prinzipiell gut vorbereitet besuchen. Und nein, drei Pullis sind keine ausreichende Vorbereitung. Es fehlt noch mindestens eine Unterhose oder eine Decke für die Beine. Ein Kissen fürs Gesäß ist auch nicht schlecht.

Die Einführungsmatinee zur Opernspielzeit war heute echt klasse. Und voll. Und so wie sie die Werbetrommel gerührt haben, fanden sich dann auch noch ein paar mehr Leute die sich heute Abend zur Blume von Hawaii gemeldet haben.

Wie, warum ich schon wieder da war? Erwähnte ich da nicht was mit Prüfung? Vielleicht wollte ich auch nur Menschen depremieren, ich glaube nämlich die junge Dame neben mir fand meine Gesamteinschätzung "Kitsch in Vollendung, aber sehr sympathisch." dann doch irgendwie als abwertend.
War wirklich nicht so gemeint, aber nun ja.
Um noch ein wenig Trivia einzuweben:
Herr Trekel und Herr Straube haben an dem Abend jeweils ihr 40jähriges Bühnenjubiläum in Halle gefeiert. Und ich glaube die beiden hatten durchaus ihren Spaß.
Und Frau Lex hat dem Publikum zum ersten Mal ihre Interpretation der Mandy gezeigt. Etwas "handfester" als die Version von Frau Deibele. Aber zur allgemein etwas überdrehten Blume von Hawaii hat es sehr gut gepaßt. (Und auch ohne Ahnung behaupte ich einfach mal: sehr schöne Stimme. Was im Zweifelsfall ohnehin immer das Wichtigste sein sollte.)

Nur Schade, dass... nun ja, man muß ja nicht alles ausplaudern.
Ich hatte auf jeden Fall meinen Spaß, werde bei Gelegenheit wahrscheinlich noch mindestens eine Rezension zu Macbeth zusammen zimmern - in der das Wort "kalt" wahrscheinlich eine sehr prominente Stelle einnehmen wird - und ich bin am überlegen mir vielleicht noch die Klippenspringer zu Gemüte zu führen. Am Sonntag ist ja mal wieder.

So viel erst mal von mir und an dieser Stelle eine gute Nacht.


Ach ja, eins noch:
Herr Köhler meinte in ungefähr vier Wochen steht fest, welches nun das Überraschungsmuscial am Ende der Spielzeit werden soll. Möglicherweise wird wieder im Hof der Moritzburg gespielt werden. Dann hoffentlich bei sommerlicheren Temerpaturen.

Freitag, 3. September 2010

Also gut, es ist kurz nach um acht, und damit eigentlich noch zu früh für substantielle Äußerungen zu irgend etwas.

Erster Teil der Prüfung is rum, ich lass mich überraschen wie es geworden ist und als "yuhu, ich hab es überstanden" habe ich mir gestern nach ein wenig zaudern Lost Horizon für den PC gekauft. Sehr schönes Spiel, auch wenn ich teilweise den Eindruck hatte, dass ich mich durch einen Film klicke. (Und es wird 2012 wahrscheinlich den dritten Teil der Tunguska Reihe geben. Ich freu mich jetzt schon. ^^)

Am Theater bin ich auch noch dran. Nur gab es gestern einfach keine Karten mehr für die Geschichte der Pandabären. Nichts zu wollen. Tja, da wird es eben heute Macbeth. Ich hätte jetzt kein grundlegendes Problem wenn es regnet. Aber ich denke eher, heute abend ist SEHR warm einpacken angesagt.

Und ich bin am überlegen hier vielleicht in Zukunft auch die eine oder andere DVD Rezension mit einzubinden. Nicht irgendwelche DVDs, sondern meine langsam wachsende Sammlung an Brit-Importen. Die ersten zwei hab ich schon mit Black Books angesteckt und Nummer 3 ist am konvertieren. *g* Und ich habe mich gestern wirklich durchgerungen Blackpool und Viva la Blackpool zu bestellen. Ich bin sehr gespannt ob es wirklich so seltsam ist, wie es auf Youtube scheint...
Als Ausgleich habe ich seit drei Tagen The Gambler im Kopf. Und bevor ich jetzt wieder anfange schief zu singen, werde ich mal mein eigenes Gejaul mit einem Kaffee unterbinden...

Schönes Wochenende an alle. ^^