Mittwoch, 29. Juni 2011

Memo an Selbst

Nächste Spielzeit unbedingt einen Dead vs. Alive Slam mitnehmen!

Teil 1
http://www.youtube.com/watch?v=37l6NEl6wao

Teil 2
http://www.youtube.com/watch?v=C2B4hixj1kQ

Oder überhaupt endlich mal dazu kommen einen Slam zu besuchen.


(Erwähnte ich eigentlich mal das Studium schadet? Oder dass im Grund sämtliche Germanisten die ich kenne ein sehr... "gespaltenes" Verhältnis zu Goethe haben?)

Sonntag, 26. Juni 2011

Twitter ist böse...

Im Grunde sollte ich produktiv sein. Statt dessen bin ich nostalgisch.
Warum bombadiert mich im Moment eigentlich jeder mit den Intros meiner Kindheit?

http://kaltspiegel.tumblr.com/post/6937174481/kinderserien-intros

Dracula - Einführungsmatinee ^,..,^

Es ist kurz nach zwei, ich sitze in der Bibliothek - offiziell um zu arbeiten, inoffiziell...

Erm... sagte ich eigentlich schon, dass ich heute zur Einführungsmatinee zu Dracula war?

Nun, es verspricht interessant zu werden.
Auf der einen Seite ist Dracula natürlich in sich ein komplexes Thema. Ist der Vampir nun eher ein Monster? Oder eine gequälte Seele? Oder was dazwischen? Und warum? Und überhaupt... was macht man(n) dann mit der ganzen Unsterblichkeit?
Matthias Brenner hat auf jeden Fall wiederholt darauf hingewiesen, dass sie das Stück ein wenig aus dem historischen Kontext gehoben haben, für den es einmal geschrieben wurde, und der Fokus wieder mehr auf Dracula, seinem Innenleben und den romantischen Irrungen und Verwirrungen liegt.

Welches Wort fehlt hier bisher vollkommen? Musical.
Die Alternativen die heute vorgeschlagen wurden sind Schlageroper oder Optical (visueller Bombast).
Und ich muss ehrlich sein: Der Begriff Schlageroper macht mir Angst. Ich bin momentan voll im Unistress und wenn man das vorher weiß ist es ein wenig so, als würde man sich musikalisch die Kante geben. Hirn aus, Musik rein, Humor produzieren. Klingt gut. Wenn ich nicht ausgerechnet mit zwei Musikwissenschaftlern hingehen würde... von denen eine schon meinte, sie habe eine Musical Allergie... (dass es ein Musical ist, ist ihr erst aufgefallen, als sie die Karte in der Hand hielt...)
Und die Lieder klangen teilweise wirklich wie das Tongewordene Liebes- und Leidensklischee...
Da hilft es dann wahrscheinlich auch nur wenig, dass die Musik zwischen Schmalz, Rock, Orchestral und allen möglichen anderen Dingen hin und her zu schwenken verspricht. (Ich meine, die Musik war schön... aber... Vielleicht muss man das auch einfach nur richtig verkaufen: Karel Svoboda schrieb neben diesem Musical auch die Musik zu Drei Haselnüsse für Aschenputtel, das Titellied zur Biene Maya, Musik für Wickie und die starken Männer, Nils Holgerson, Tao Tao, Pinnochio... Lieder für Karel Gott... und einer ganzen Menge mehr. Eine Diamantene Schallplatte für mehr als 10 Millionen verkaufte Tonträger wächst schließlich auch nicht auf dem nächsten Baum.)

Worauf ich jetzt meine Hoffnung lege sind noch ein paar weitere Worte von Matthias Brenner: Wenn man mit Dracula nichts anfangen kann, mit der Musik nicht, mit Musicals nicht, mit Tanz nicht (sich also nach der Umschreibung komplett fehlplatziert fühlt) dann bleiben immer noch die Darsteller.
Gert Vogel als Dracula tendiert ja generell zu humoristischen Seitenbemerkungen und humoresken Partien, Björn Christian Kuhn ist so wie das klang am dauersterben und wiederauferstehen, Nadine Eisenhardt in einer Doppelrolle als Draculas Geliebte versprüht auf jeden Fall Charme und Kerstin Ibald machte ihre relativ kurze Auftrittszeit stimmlich - meiner Meinung nach - auf jeden Fall wett.

Es war definitiv die gelösteste und humorvollste Matinee die ich seit langem miterlebt habe.
Und von der Inszenierung her soll das Bühnenbild wohl eher zweitrangig und universell sein. Wir bewegen uns durch Draculas Zeiten, den Biedermeier und die Gegenwart! Das schreit nach Kostümen: vielen, bunten, aufwändigen, schönen.
Und nach den Bildern die durch die Reihen gingen muss ich sagen: das verspricht optisch anspruchsvoll zu werden. (auch wenn die Bilder teilweise etwas rotlastig wirkten)

Mein Plan für Ende nächster Woche ist auf jeden Fall: zur Premiere erst mal allein hin, genießen und auf mich wirken lassen, und dann schauen was am Sonntag meine beiden Musikwissenschaftler sagen...

Jetzt bleibt eigentlich nur noch zu hoffen, dass S. bis dahin hier nicht mitliest. Sonst werden wir sie wohl bewusstlos schlagen, hin schleifen und an den Stuhl binden müssen... oder Alkohol-Koffein-Doppeldoping... mal schauen. Oha... jetzt darf sie hier echt nicht mitlesen, sonst darf ich mir bei der nächsten Schicht erst mal was anhören. *g*



(Der Beitrag über die Vampirbücher ist immer noch in meinem Hinterkopf, aber das ist im Moment alles ein wenig schwer einzutackten. Wer wirkliche etwas über Dracula wissen möchte - und Englisch kann - kann sich mal A Brief History of Vampires von M. J. Trow durchlesen. etwa 2/3 des Buches beschäftigen sich nur mit Vlad Tepes, der historischen Verortung in der Zeit, seiner Familie und wie man die Berichte über ihn einordnen könnte. Manchmal etwas trocken und es kommt eine Unmenge an Namen drin vor, aber interessant zu lesen und spontan das umfangreichste und informativste, was ich bisher über Vlad Tepes gefunden habe.
Wer sich mehr dafür interessiert mit welchen Psychosen Bram Stoker und andere durchs Leben gegangen sind, dem empfehle ich Christopher Frayling (der allgemein gut zum Thema Vampire, Horror und dergleichen geschrieben hat) und hier ganz speziell Alpträume. Die Ursprünge des Horrors. Es geht nebenbei noch um Mr. Jekyll und Dr. Hyde, Den Hund der Baskervilles, Frankenstein und ein paar Andere... und ich gestehe: an ruhigen Tagen wünsche ich mir durchaus, mehr Bücher meines Germanistikstudiums wären so anschaulich wie dieses gewesen.)
Seit ein paar Tagen liegt übrigens der Spielplan für August und September aus.

Wie es aussieht gönnt sich das nT nächste Spielzeit auch Einführungsveranstaltungen.
Ich bin mal gespannt wie die werden.


Edit:
Wow, wie es aussieht sollen die Einführungsveranstaltungen außerdem kostenfrei werden. Finde ich sehr begrüßenswert!

Samstag, 25. Juni 2011

Ich möchte anmerken...

...dass ich von hier einen hervorragenden Blick auf all die Menschen habe, die trotz sporadischem, kalten und echt unangenehmen Regen weiterhin bei der Romeo und Julia Inszenierung auf dem Uniplatz ausharren...

Respekt!!!

(Sowohl an die Darsteller, als auch an die Zuschauer)

Ich hätte ja vielleicht mitgemacht... nur dass ich es mir momentan echt nicht leisten kann krank zu werden. Also warte ich einfach bis der Bass wieder durchs Juridikum dröhnt und auch wir was von der Inszenierung mitbekommen...

Freitag, 24. Juni 2011

Christoph Süß - Ich denke, also bin ich verwirrt

Ich gebe zu, dass war das erste Buch seit langem, das ich in erster Linie wegen dem Titel gekauft habe. Und weil Kulturgeschichten mich langsam aggressiv machen und ich mal wieder was zur Entspannung brauchte... und weil der Verkäufer, der mir eigentlich nur sagen sollte in welchem Regal ich suchen muss, spontan in der Lage war die halbe Biographie von Christoph Süß herunter zu beten und dabei noch überbordende Begeisterung zu vermitteln.

Worum geht es eigentlich?
Das Buch ist so etwas wie eine Geistesgeschichte für Leute mit wenig Zeit und viel Humor. Von Sokrates und den anderen antiken Denkern geht es auf noch nicht mal 320 Seiten bis zur Quantenphysik weiter. Dass sich hier keine tiefen Erklärungen verbergen dürfte offensichtlich sein. Aber der eine oder andere interessante Einblick in die Ursprünge der Psychoanalyse, des Denkens an sich und den Zusammenhängen von großer Welt und kleinen Teilchen bietet sich durchaus. (Ich hab zum ersten Mal grob verstanden warum es so nicht möglich ist bei kleineren Teilchen gleichzeitig zu bestimmen wann und wo sie sind. Sondern immer nur eines. Bevorzugt wo sie gerade noch waren.)

Und auf das Buch gehört eine Warnung. "Nicht in Bibliotheken lesen" oder so was. Da ging es gerade noch harmlos um Sokrates, Religion und ähnliches und plötzlich landet man auf Seite 106f. (Paperback) und hat nur noch einen Gedanken im Kopf "Bloß nicht laut los lachen!!!!" Das geht nie gut...
Mitunter ist Geistesgeschichte eben auch ein sehr seltsames Gebiet. Mit sehr seltsamen Themen... die ich hier aus Pietätsgründen mal nicht wiederholen werde. Aber manchmal fasst man sich echt an den Kopf worüber vor ein paar hundert Jahren noch ernsthaft diskutiert wurde.

Lesenswert ist es auf jeden Fall. Und es sind durchaus einige Lacher und unerwartete Wendungen dabei. Allein dafür hat sich der Kauf für mich durchaus gelohnt.

Wenn ich jetzt mal die Wissensvermittlung einschätzen sollte: sehr gut geschriebene, aber knappe und mitunter etwas vereinfachende Einführung. Gutes Überblickswissen, dass vor allem Wert auf Zusammenhänge legt, aber nie den Anspruch hat alle Bereiche und großen Namen abzudecken. Und reichlich Einsprenckelungen am Rande gibt es auch, die man vielleicht schon mal gehört hat, die aber trotzdem interessant zu lesen sind. Ich denke viele von den humorvollen Umschreibungen machen vor allem dann Spaß, wenn man sich mit dem Thema schon mal auseinandergesetzt hat. Es sind aber keine Insider dabei, die sich einem ohne Vorbildung überhaupt nicht erschließen. Wichtiger dürfte es da sein, dass man mitunter auch mal über sich selbst, die Welt und einige wichtige Ideen lachen kann.

Für einen entspannten Abend auf jeden Fall das richtige und für Menschen mit Spaß am Denken eine absolute Kaufempfehlung. (Das Buch gibt es für geduldige Menschen auch in der Bibliothek. Aber ganz ernsthaft: ich bereue es nicht, dafür 9,95€ ausgegeben zu haben. Das ist mehr als ich von manch anderem Exemplar auf meinem Lesestapel sagen kann.)

Donnerstag, 23. Juni 2011

Die 39 Stufen - Revisited - oder so

Ich glaube ich sollte das wieder viel öfter tun. Ich habe das erste Mal diese Woche das Gefühl auch ohne Koffein, Taurin, Guarana oder sonstiges Dergleichen halbwegs frei durchatmen zu können.
Es war klasse. Ehrlich.

Das ich Jonas Schütte für einen begnadeten Schauspieler halte sagte ich glaube ich mal. Irgendwo zwischen Slapstick und Ernst. Und notfalls beides gleichzeitig.
Lena Zip spielt sich gekonnt durch sämtliche Klischees, von Femme Fatal bis Vollblutblondine.
Und statt Andreas Range steht dieses Mal Benedikt Crisand auf der Bühne um zusammen mit Peter W. Bachmann alle weiteren Rollen zu übernehmen - also Frauen, Psychopathen und alles was sonst noch so mitspielt... bunt, abwechslungreich und herrlich überdreht.

Einfach wunderbar..

Und ich werde mir jetzt mein Stimmungshoch NICHT mit lesen vermiesen, sondern mir noch ein Eis holen - Bonuspunkte für alle die wissen, wo die Idee nur her kommen könnte - und mich für heute ins Bett machen.

Wer noch nicht da war: unbedingt hin gehen! Ich habe das vor etwa einem Jahr schon mal gesagt. Aber ganz ernsthaft: Freilufttheater mit Lachgarantie. Und wenn sich selbst die Darsteller vor Lachen biegen, dann muss es gut sein...

Theaterentzug

Woah... ich stand doch gestern wirklich vor dem Kalender und habe festgestellt, dass ich seit über drei Wochen in keinem Stück mehr war. o.O Das erstaunlich ist, dass ich spontan auch nicht wirklich sagen könnte, was ich sonst mit der Zeit gemacht habe.

Aber Fakt ist: dieser Zustand muss überwunden werden!

Heute Abend, so das Wetter mitspielt, geht es erst mal in die 39 Stufen. Ich besteche den Wettergott auch mit aufessen und guter Laune und so was... (wobei der 360° Panorama Blick auf das Unwetter gestern Abend auch was hatte, aber bitte nicht wenn ich ins Theater will...)

Dann ist es so - die Erkenntnis kommt ja nicht von ungefähr - dass ich die letzten Tage immer das Talent hatte über die Wiederaufnahme Proben zu Romeo und Julia auf dem Uni Platz zu stolpern. Und eigentlich war der Plan für gestern, dass ich mir was zu essen hole und mich zur Entspannung einfach mal eine halbe Stunde daneben setze... und? Gestern war Wiederaufnahme! Also werde ich wohl zusehen müssen, dass ich das Stück so mal noch in den Monatsplan integriere....

Erwähnte ich eigentlich schon, dass ich mich wie bekloppt auf Dracula freue? Nein? Is' trotzdem so... ist zwar meistens auch der sicherste Weg ins Desaster, aber was soll's. Sonntag geht es erst mal in die Einführung. Den Theaterentzug also in homöopathischen Dosen bekämpfen...


Das eigentlich ärgerliche ist nur, dass ich im allgemeinen Stress eine Menge Sachen verpasst habe, die ich eigentlich noch sehen wollte.
Die hässliche Herzogin Margerethe Maultasch etwa... Den Auftritt von Klaus Adolphi und Band am Bahnhof zu den Händelfestspielen... und wirklich ärgerlich ist, dass ich sogar Das Käthchen von Heilbronn verpennt habe. Ja, das wäre heute morgen noch mal, aber um die Uhrzeit krieg' ich doch nirgendwo rechtzeitig Karten her... Dabei hätte ich da wirklich mal das nötige Hintergrundwissen mitgebracht... naja, nächste Spielzeit dann...


Und langsam sollte ich mir mal was einfallen lassen, wie ich den Blog hier über den Sommer kriege. Weniger um Euch bei Laune zu halten, sondern um am Ende vor lauter Stress nicht am Rad zu drehen.

Könnte sich wer für Wallce Film Rezensionen begeistern? Ich hab hier 6 DVD Boxen die irgendwann mal geguckt werden wollen... apropo... wie viele von Euch können eigentlich spontan was mit "Fumoo~!" oder eher "Fumofu~" anfangen? Oder Bontakun? Bei ausbleibenden Antworten ist das eine Bildungslücke die diesen Sommer dringend gefüllt werden sollte...

Sonntag, 19. Juni 2011

dekorative Kosmetik

Weil ich das doch erst gestern wieder irgendwo gelesen habe: "Dekorative Kosmetik" ist mein absoluter Lieblingsnonsens.

Und Alle, denen der Germanistenhumor nicht ganz so teif im Blut liegt, sind herzlich dazu eingeladen mir zu erklären was "nicht dekorative Kosmetik" sein soll.... ;P

Samstag, 18. Juni 2011

Kognitive Dissonanz 2 - Zucker

Ich breche das heute zur Verständlichkeit mal ein wenig auf das Niveau der Sendung mit der Maus herunter, dann wird es auch einfacher meinen eigenen Standpunkt darzulegen.

Wir haben das nämlich schon ein paar mal auf Arbeit diskutiert und der allgemeine Konsens ist: (Husten)Bonbons und ähnliches müssen Zuckerfrei sein, weil es schlecht für die Zähne ist, wenn da die ganze Zeit Zucker drum herum ist.

Ich kann das von der Sache her nachvollziehen, es gibt da nur drei Dinge die mich stören:

1.) Ich rede auf Arbeit zu viel. Habe viel zu oft Halsschmerzen. Und manchmal habe ich sogar den Verdacht dass ich mir in homöopathischen Dosen meine Stimme ruiniere. Aber selbst wenn der Schmerz mal ganz schlimm ist, ist das nach allerspätestens einer Woche wieder weg. Eher nach drei Tagen. Die Zeit überleben meine Zähne, vor allem wenn ich regelmäßig putze. (Wer sich in den ersten fünf Sätzen wieder findet sollte sich übrigens zur Vorsicht eine gute HNO Ärztin suchen und das bei Bedarf immer mal kontrollieren lassen. Mit der Stimme ist nicht zu spaßen. Eine unserer Lehrerinnen musste mal am Hals operiert werden. Das hat Jahre gedauert bis sie wieder "normal" klang.)

2.) Der Sendung mit der Maus Teil. Natürlich sind die Zähne wichtig, aber irgendwie ignorieren alle, was sie ihrem Körper da als "Ausgleich" antun. Um das mal bildlich zu machen:
Man ißt etwas. Sagen wir mal es ist ein Zuckerfreier Hustenbonbon. Dann meldet die Zunge erst mal generell "Hey, das ist süß. Das muss Zucker sein." Das Hirn ist begeistert. Da kommt schnelle Energie. Also faxt es runter an die Bauchgegend "Jungs, bringt das Insulin in Stellung. Da kommt Zucker." Das Insulin freut sich. Da gibt es mal wieder was zu arbeiten. Und es macht sich bereit und wartet. Und wartet. Und grüßt im vorbeigehen vielleicht noch mal nett die Zuckeraustauschstoffe. Und wartet weiter. Und irgendwann hat das Insulin keinen Bock mehr. Da steht es nun wie bestellt und nicht abgeholt und fängt an zu Revoltieren. Das ist kein höfliches Fax mehr, das ist ein lauter Aufschrei: "Wir wollen Zucker! Wir gehen hier nicht weg bis wir welchen haben! Wir lassen uns doch hier nicht für Dumm verkaufen! Gebt uns Arbeit!" Und dann ist das Hirn erst mal wieder gefragt. Die da unten proben die Französische Revolution. Dabei war sich die Zunge doch sicher. Und die irrt sich doch eigentlich nicht... naja, für Ursachensuche ist erst mal keine Zeit. Die da unten brüllen immer lauter. Also tut das Hirn das Einzige, was in dieser Situation noch hilft: es legt den Schalter für den Heißhunger um. Was auch immer schief gelaufen ist, das Insulin fordert Zucker. Und der Mensch wird im Kühlschrank schon irgendwas finden, das Insulin zu beschäftigen...
Und jetzt nehmen wir mal an man tut das was einem Arzt und Apotheker bei Halschmerzen empfehlen: permanent irgendwas lutschen, damit der Hals ausreichend befeuchtet und vielleicht noch ein wenig beruhigt wird.
Mit Zuckerfreien Bonbons kommt da eine Menge Insulin zusammen. Und man hat den Rest des Tages das Gefühl man könnte ein ganzes Rind quer essen und wäre immer noch nicht satt.
Darum hört man auch immer wieder, dass Zuckeraustauschstoffe so gerne in der Mast eingesetzt werden: es gibt keinen idiotensicheren Weg mehr zu essen als man eigentlich sollte.

3.) Und ihr könnt mich jetzt für bescheuert halten, aber: ich bin FÜR Zucker in meinen Hustenmitteln. Wenn es mir eh schlecht geht muss ich mich nicht auch noch mit meinem Körper anlegen.
Und das wäre alles kein Thema, wenn die ganzen Zero-Kalorie-Fanatiker nicht dafür gesorgt hätten, dass es mittlerweile kaum noch Hustenbonbons mit Zucker gibt. Stellt euch mal vor so ein Regal: 3/4 sind Zuckerfrei. Vor allem die Sorten die vom Geschmack her echt interessant klingen. Und unter die Sorte mit Zucker fällt normalerweise noch der Billig-Eukalyptus, den ich auf Dauer auch nicht nuckeln möchte.
Kein Wunder das ich mittlerweile gewohnheitsmäßig bei Lakritze gelandet bin.
Und ich würde mich darüber vielleicht auch nicht aufregen. Wenn ich nicht... wie hat R. das mal genannt? "Unter die Ipalat Junkies gegangen" wäre. Bevor wer die Suchtprävention anruft: Ipalat ist ein Apothekenpflichtiges Halsdragee, dass es in 3 Sorten gibt: normal, ohne Zucker und ohne Menthol. Die Dinger sind klasse. So eine Mischung aus Placebo und "Hilft wirklich". Und normalerweise reiche ich mit so einer kleinen Dose anderthalb Monate. (Und ich habe eine Apothekerin mal gefragt: Das Zeug kann man ewig nehmen ohne süchtig zu werden oder Entzugserscheinungen zu befürchten.)
Also stehe ich grob aller sechs Wochen in der Apotheke und bestelle "Ipalat mit Zucker." Formuliere ich mittlerweile wirklich so, damit sie wissen wonach sie suchen müssen. Und jedes einzelne Mal das gleiche: ohne Zucker ist da, mit Zucker müssen sie erst bestellen.
Bestellen!!!
Ich kann das Zeug noch nicht mal spontan vor der Arbeit in irgend einer Apotheke holen, weil es einfach nicht da ist. Das geht sogar so weit, dass Kollegen oder befreundete Ipalat-Junkies, etwas aus einem Chor, sich schon mal bei mir bedienen wollten und dann erst mal irritiert fragen: "Äh, müssen die so aussehen?" Wenn Zucker dran ist, dann ja!
Nicht falsch verstehen, Leute, ich mag Euch alle. Aber Eure Lebensweise schränkt mich ein. Ich habe keinen Bock mehr mich von Apothekern - von Leuten die es eigentlich besser wissen müssten - ansehen zu lassen als wäre bei mir eine Schraube locker.
Ja, es ist Zucker. Es ist schlecht für die Zähne. Aber wenigstens bilde ich mir ein zu wissen was ich da tue...



So... das wollte auch mal gesagt werden.

Und für die, die in erster Linie weiter gelesen haben, weil es ganz oben um Halsschmerzen ging: was wirklich hilft ist frischer Ingwer Tee. Einfach ein wenig von einer Ingwerknolle klein schnippeln. Mir wurde mal als Augenmaß genannt: zwei Stück, etwa so groß wie ein 2 Euro Stück und etwa so dick wie ein Streichholz auf einen Liter heißes Wasser. Ich nehme meistens etwas mehr in mehreren kleineren Stücken. Einfach mal ausprobieren. Dann ab aufs Stövchen und erst mal durchziehen lassen. So nach 20 bis 30 Minuten fängt es dann langsam an nach Ingwertee zu schmecken. Wer möchte kann Honig dran tun. Auch wenn ich finde das passt nicht so ganz dazu. Aber wenn man neben dem Honig noch ein wenig frische Limette dazu presst, dann schmeckt das echt klasse. Bleibt ja auf dem Stövchen auch schön lange warm und hilft gut bei Halsschmerzen. Wird wenn man es zu lange ziehen läßt nur eben etwas scharf.

Mittwoch, 15. Juni 2011

Kognitive Dissonanz 1 - Bücher

Ich weiß, den Titel hatten wir schon mal. Eigentlich hatte ich auch gedachte, der Beitrag über die Vampirbücher würde am schnellsten gehen. Aber fangen wir eben hiermit an...

Erst mal genug mit der Geheimniskrämerei. Worum geht es denn eigentlich?

Da ich im Moment eigentlich nur noch zwischen Arbeit, Bibo und Bett hin und her pendele, ist selbst mir irgendwann mal aufgegangen, dass ich weitaus mehr Kalorien zu mir nehme, als ich mit dem Lebensstil verbrennen kann.
Und nun achte ich normalerweise weder besonders auf Ernährung noch auf Fitness, aber würde im Juridikum ein Laufband stehen, auf dem man sein Buch ablegen kann um einfach mal eine Stunde sinnlos auf der Stelle zu latschen... ich würde es nutzen. Nicht rennen, aber gemächlich wandern oder so.

Und wenn ich beim Lesen das Bedürfnis habe mich zu bewegen, dann ist es wirklich langsam zu spät...

Nun setzt sich natürlich kein vernünftiger Mensch hin und sagt: ich würfle mal in fünf Minuten die Ernährungsweise fürs nächste halbe Jahr aus.

Es muss ja auch nicht gleich eine komplette Ernährungsumstellung sein, bewusster Essen würde für den Anfang vielleicht schon reichen.

Also habe ich mich als Bücherwurm erst mal in der Bibliothek mit NOCH MEHR Bücher eingedeckt... ein Glück, dass ich erst mal ein paar Tage frei hatte.

Das erste war von Karen Duve Anständig essen.
Nun... es ist einfach mal so, dass ich vorher wusste, dass sie von vegetarisch über vegan bis frutarisch alles mitnimmt. Und um das mal vorsichtig zu formulieren: ich habe starke Zweifel daran, dass sich eine frutarische Lebensweise mit einer Adhoc Ernährung in der Uni in Einklang bringen läßt. Also habe ich mich in erster Linie gefreut mal wieder was zu lesen, für dass man keine Lupe braucht... und mich berieseln lassen.
Das klingt erst mal fies, aber es ist einfach so: wer zu obskuren Sendezeiten mal durch die Dritten zappt hat auch schon mal Bilder von Tiermastanlagen, Geflügelgroßbetrieben und anderen Dingen gesehen. Es ist nicht lecker, man verdrängt das beim essen gekonnt. Aber ich weiß es. Ich weiß auch, dass das für das Tier nicht sonderlich toll ist. Das hat mich bisher aber noch von keiner Gehacktesbemme abgehalten.
Und es ist leider etwas vollkommen anderes es zu lesen als es zu sehen.
Ob man da jetzt wirklich sein gesamtes bisheriges Lebens ausrümpeln muss ist die eine Frage. Ob es hilfreich ist, immer wieder einzugestehen, dass man sich moralisch höher stehend fühlt, ist die andere.
Alles in allem: nett geschrieben, ein paar interessante Gedanken dabei. Und man kriegt einen Einblick auf was man sich einlässt, wenn man es selbst ausprobieren sollte. Aber ich bin froh kein Geld dafür ausgegeben zu haben...
(Allerdings: die Nummer im Fernsehen vor ein paar Jahren, mit Jamie Oliver und dem Billigfleisch... das hat in meiner Ernährung durchaus zu Verzicht geführt.)

Buch Nummer 2: Das Omnivoren Dilemma von Michael Pollan.
Das Buch ist ein Ziegelstein. Hier sollte man auch als Viel- und Schnellleser schon zwei Tage mitbringen. Und es ist hilfreich vorher zu wissen, dass es um den amerikanischen Lebensmittelmarkt geht, um die Tiermast dort, um den Anbau dort, um die Bedingungen dort... also um Dinge bei denen ich nicht wirklich sicher bin in wie weit man sie auf Deutschland übertragen kann.
Was das Buch aber auf jeden Fall vermittelt: Wenn man Tiere ißt kommt es nicht nur darauf an wie es dem Tier vorher ging, sondern auch womit man es gefüttert hat. Und auch wenn Mais Evolutionär ein absoluter Gewinner zu sein scheint: unser Verbrauch von Mais steht in keinem Verhältnis zum eigentlichen Bedarf, oder dem was ökologisch sinnvoll ist....
Ja, die zwei Sachen hängen zusammen. Und ja, das jetzt auseinander zu troddeln würde Zeit kosten die ich mir nicht nehmen will.
Und es geht auch um Energiebilanzen und ähnliches. Und darum welche Folge- und Nebenkosten noch beim Lebensmittelkonsum entstehen. Ein weitreichendes, aber interessantes Thema.
Und weil ich ein Egoist bin, hat das Buch wahrscheinlich auch eher Auswirkungen auf mein Essen. Wenn ich Fleisch esse und es eine merkliche Auswirkung auf meine Gesundheit hat ob das Tier mit Mais (und Antibiotika) oder mit Gras gefüttert wurde, werde ich da mal drauf achten... keine Ahnung wie das in der Praxis aussehen wird. Aber ich behalte es im Hinterkopf.

Danach kam Tilo Bode - und weil ich heute noch ins Bett will fertige ich die Bücher mal gleich in einem Rutsch ab: Die Essensfälscher - Was uns Lebensmittelkonzerne auf die Teller lügen und Abgespeist -  Wie wir beim Essen betrogen werden und was wir dagegen tun können. Es gibt einen Haufen Überschneidungen zwischen den Büchern, weshalb sich das hier anbietet:
Abgespeist versucht zu erklären, warum die Abstimmung mit dem Warenkorb nichts bringt: weil wir nämlich viel zu schlecht informiert sind um eine überdachte Entscheidung zu treffen. Und es konzentriert sich auf die Mechanismen der Wirtschaft dahinter.
Die Essensfälscher beleuchtet dann eher den Unterschied zwischen dem was die Produkte versprechen und dem was sie tatsächlich sind/ was die vermeintlichen Gütesiegel wirklich bedeuten.
Auch hier muss ich sagen, dass ich die meisten größeren Fakten schon mal irgendwo aufgeschnappt habe. Die Sache mit dem Butterberg, etwa... aber es ist nett das alles mal gebündelt zu lesen.
Empfehlen würde ich übrigens eher Die Essensfälscher als Abgespeist.
Allerdings habe ich momentan weder Lust auf Eier noch auf Mineralwasser zu verzichten... also teilweise auch zu einem Ohr rein und zum anderen wieder raus...


So, und was hat mir das jetzt gebracht?
Als eher situationistisch eingestellter Mensch muss ich sagen: ein angenehmes Wochenende.
Nur bedingt konsequent - und wahrscheinlich auch nicht auf Dauer - habe ich mich vorerst entschieden Teilzeit-Vegetarier zu werden. Was so viel heißt: wenn ich abends noch in die Bibliothek gehe und spontan in der Kaufhalle ein Abendbrot zusammen bastle wäre es gut wenn es vegetarisch ist. Auch wirklich in der Hoffnung, dass das kalorientechnisch was bringt. (So absurd das klingt, aber was mir dazu wirklich fehlt ist ein Klappmesser: Schmierkäse ist nicht dafür geeignet labrigen Vollkorntoast rein zu tunken. Und wenn man dann auf dem Uniplatz mit Toast und Schmierkäse sitze und trotzdem nicht weiß wie man das essen soll...) Natürlich sind das auch Kriterien für ein Mittag außer Haus oder ein Frühstück - also all die spontanen Bauchentscheidungen unterwegs. Aber ich halte es für absolut utopisch zuhause über längere Zeit vegetarisch Mittag zu essen.

Ich bin selbst mal gespannt wie lange das gut geht.
Aber mal schauen...

Ob ich das noch näher begründe... vielleicht wenn mir mal extrem langweilig ist. Hat aber in erster Linie was mit praktischen Überlegungen zu tun... und der Hoffnung vielleicht etwas mehr "richtiges" Bio zu essen.

Worauf Ihr Euch auch noch freuen könnte sind zwei - kürzere... versprochen - Beiträge über Zucker und Zuckerersatz sowie über die "Gefahren" von Vitaminen. Das liegt mir beides schon länger auf der Zunge. Das letzte Mal wollte ich das schreiben als ich hier krank auf der Couch hing. Ich glaube nicht, dass das gut gegangen wäre. Aber jetzt wäre eine gute Gelegenheit... nur mal so als persönlicher Denkanstoß. Darüber habe ich bisher nämlich noch gar nichts gelesen. Und die Vitamin-Geschichte erklärt, warum ich den Begriff Kognitive Dissonanz so mag...

Davon abgesehen: jetzt ging es so lange ums Essen, daher eines noch:
Ich mag Fisch. Ein Leben ohne Schwein und Rind geht. Bei Huhn und Fisch wird es schon schwerer. Und ich hatte mir in letzter Zeit öfters mal Seelachssalat geholt. Lecker, gut zum Brot eintunken. Passt schon.
Bis ich dann mal hinten drauf geschaut habe. Ein Farbstoff (!) - also etwas von dem man meinen müsste, dass es entbehrlich ist und nicht wirklich da drin sein muss - kann bei Kindern Aufmerksamkeitsstörungen und beeinträchtigte Aktivität hervorrufen. Ich wiederhole: ein Farbstoff.
Ich bin bei Zusatzstoffen normalerweise unempfindlich, aber in dem Moment wusste sogar ich: dass esse ich erst mal nicht mehr.
Vor allem wenn es deutlich lesbar auf der Packung steht.
Daher beim nächsten Einkauf: beim Lachssalat besser mal auf die Zutatenliste schauen...

Und damit ist das hier für heute echt lang genug geworden.... Gute Nacht an Alle.

Montag, 13. Juni 2011

Falls sich wer über die Stille hier wunder:

Ich genieße momentan die Feiertage indem ich Bücher wegrasple, die ich wirklich für mich lesen möchte. Also nichts für die Uni oder so, sondern für mich. Die zwei freien Tage danach werde ich dann wieder mehr in der Bibliothek verbringen und wahrscheinlich aus Verzweiflung auch wieder zwischendurch bloggen. Aber alles in allem genieße ich es im Moment vier Tage am Stück frei zu haben.

Für Euch geht es hier aber auch bald wieder weiter:
Es wartet mindestens ein Beitrag über Vampir(Sach)bücher. Und noch mal ein oder zwei über kognitive Dissonanz - das Beispiel hierfür wird noch nicht verraten, aber es ist etwas zu dem wirklich jeder einen eigenen Standpunkt hat.

Was die seit Ewigkeiten versprochenen und immer noch nicht geschriebenen Rezensionen angeht... ich bin im Moment am überlegen, ob ich einfach einen Sammelbeitrag mache und dann als Kompliment-Sandwich einfach Alle auf einmal abdecke... mal sehen. Ist ja immer länger her, dass ich da war. Das macht das ganze ja nicht einfacher.

Naja, mal schauen. Eines nach dem anderen. Ich zieh mich erst mal wieder hinter meine Bücher zurück. Bin mal gespannt ob ich den 600 Seiten Klotz heute schaffe... wenn nicht habe ich ja morgen auch noch frei, gell?

Donnerstag, 9. Juni 2011

Wer sich mal drei Minuten ablenken möchte:
Les Paul wird heute 96 und zur Feier des Tages hat Google heute auf der Startseite eine Gitarre abgebilde - die tatsächlich bespielbar ist!

Dienstag, 7. Juni 2011

Eilmeldung

Die Musicalveranstaltung im Musikinstitut findet heute erst 19:30 statt. So steht es dort nicht nur gut leserlich am Aushang, es wurde mir auch von zwei Herren bestätigt.

Nicht dass ich mir Illusionen machen würde, dass das noch wer so kurzfristig liest oder so, aber man kann es ja mal gesagt haben.

Falls es wer doch wer liest:
18 Uhr 30 findet kostenlos Halle liest im NT statt. Und ab 19 Uhr 30 kommt zum letzten Mal Shakespeares Sturm, auch im NT. Sehr sehenswert.


Und da mir das leider die komplette Tagesplanung zerschießt, werde ich wohl nicht noch mal raus schauen, sondern mich hier in der Bibo mit meinen mikroskopisch klein geschriebenen Kulturgeschichten vergraben und hoffen, dass ich endlich mal voran komme...

Sonntag, 5. Juni 2011

Ich habe gerade bei MZ-Web gefunden, dass am Dienstag um 18 Uhr und am Donnerstag 19:30 Uhr im Musikistitut kostenlos ein Musical aufgeführt wird, das von den Studierenden dort praktisch komplett selbst gestemmt wird. Thema ist wie eigentlich immer die Beziehung der Geschlechter untereinander.

Unter der Voraussetzung, dass ich morgen rechtzeitig aus dem Bett komme um meine HNO Ärztin zu sehen UND die mir allgemeine Lebensfähigkeit bescheinigt:
Hat wer Lust am Dienstag mit mir zusammen vorbei zu schauen? Kann lustig werden. Ich erwarte eigentlich einen Haufen bekannter Gesichter um die Bühne herum zu sehen. Und neugierig bin ich auch...

Samstag, 4. Juni 2011

Mary & Max - oder: Schrumpfen Schafe, wenn es regnet?

Ich bin ehrlich: ich sollte gar nicht bloggen. Ich habe das die Woche ein paar mal versucht, es ist immer schief gegangen. Gut, ich bin im Moment krank (nicht EHEC sondern HNO - schon wieder), leide außerdem unter Schlafmangel, Lakritzüberdosis (dass ich das mal hinkriege hätte ich auch nie gedacht), allgemeiner Unleidlichkeit und dank der Uniliteratur habe ich mittlerweile einen Kulturkater, der dazu führt, dass ich bei Neuem nur noch dasitze und denke "blerg". Entweder habe ich einen schlechten Lauf oder es sind Stresserscheinungen... oder beides. Fakt ist: ich sollte mich im Moment wirklich nicht hier blicken lassen.

Und dann war @weckgeschnappt vor einer Weile so nett mir ein paar Filme zu empfehlen, die ich noch nicht gesehen habe.
Dazu gehören Babel, Moon und der Film für den ich heute spontan ein wenig Geld ausgegeben habe und auch gleich gesehen habe: Mary und Max - oder: Schrumpfen Schafe wenn es regnet?

Das Blöde ist ja immer, dass alle Angst haben man würde solche DVDs nicht kaufen, wenn nicht irgendwelche Vergleiche drauf stehen. Also hat man Wallace und Gromit mit drauf geschrieben, sind ja beides Knetfigurenfilme. Und dann noch Harold und Maude, weil es ums erwachsen werden geht. Wie berechtigt solche Vergleiche sind kümmert dann ja erst mal niemanden. (Nicht falsch verstehen: Harold und Maude sind Kult, ich sehe aber gerade keine inhaltlichen Zusammenhänge.)

Tja, und was nun Mary und Max angeht... Sie ist ein australisches Kind aus einem etwas schwierigen Elternhaus. Und er ist ein übergewichtiger Amerikaner, bei dem später Asperger diagnostiziert wird. Er ist vielleicht nicht die ideale Anlaufstelle um einem kleinen Kind die Welt zu erklären, aber die beiden freunden sich an. Und es geht ihnen durch die Briefe die sie einander schreiben tatsächlich besser.
Gleichzeitig passieren in dem Film unglaublich viele Unglücke, die aber nie platt kommentiert werden, sondern immer in Einklang mit dem Rest des Lebens der jeweiligen Personen gebracht werden.
Und trotz diesem sehr feinen schwarzen Humor, für den ich normalerweise extrem empfänglich bin, saß ich am Ende hier und habe geheult. (Und wer denkt das Ende ist fies, der soll sich mal das alternative Ende ansehen. Ich glaube dann hätte ich erst mal was Stärkeres gebraucht...)

Aber ganz ernsthaft: wer mal wieder ein paar wundervoll in Szene gesetzte Figuren sehen möchte, denen zwar allen ein paar Schrauben fehlen, die aber trotzdem ihre eigene Persönlichkeit und ihre eigene Lebensgeschichte mitbringen: unbedingt zugreifen.

Und wenn nicht: einfach mal auf Youtube nach dem Trailer suchen und selbst entscheiden. Aber: Nach dem Trailer unbedingt wieder aufhören. Mit zu vielen Ausschnitten versaut ihr euch am Ende nur den Film, weil ihr schon alles vorher wisst.

Der Film selbst war wirklich gut. Er läuft zwar zu guten Teilen nur über Dialoge. Aber wirklich, wirklich schön.


So keine literarische Glanzleistung von mir, aber es musste trotzdem mal gesagt werden.


Und als kleiner Ausgleich für die die es bis hier durchgehalten haben:
Ich glaube noch bis zum 8ten sind ein paar (englische) Kindle Bücher über Amazon richtig günstig (im Bereich von 1 bis 2 Euro). Dazu gehört auch Do you Think you're clever? (Oxford and Cambridge Questions) von John Farndon mit einer Einleitung von Libby Purves.
Wenn euch keiner der Namen was sagt: kein Problem. Es geht in erster Linie um eine Reihe von eher ungewöhnlichen Fragen, mit denen Oxford Anwärter geprüft werden. Es geht darum Antworten aus neuen und nicht alltäglichen Blickwinkeln zu finden.
Die Frage auf die ich mich persönlich am meisten freue - bis zu der ich es bisher aber noch nicht geschafft habe - lautet grob aus dem Stand übersetzt "Wie viel Prozent des Weltwassers sind in einer Kuh enthalten?" Im Moment stellt sich eher die Frage was mit einer Ameise passiert, wenn ich sie fallen lasse.
Die Antwort für alle Fragen ist eigentlich "Kommt drauf an welche Rahmenbedingungen man voraussetzt."
Das Buch ist echt hervorragend zum entspannten um die Ecke denken. Vor allem weil es in oft keine richtigen oder falschen Ansätze gibt, sondern einfach nur unterschiedliche Herangehensweisen.
Und es schadet ja nicht sich mal mit so was auseinander zu setzen.


So, ich pfeife mir jetzt noch ein Halsschmerzmittel ein, grüble über ein oder zwei von den Fragen und lege mich dann schlafen... mit den Gedanken bei Mary und Max und ihrem Leben.


(Und wenn ich mich vor Mitte nächster Woche noch mal hier blicken lasse, drückt mir bitte einfach einen Ingwertee in die Hand und schiebt mich zurück ins Bett....)