Dienstag, 28. April 2020

Medien-Pessimismus

An manchen Tagen mag ich meinen Kopf nicht.

Ich meine:

von einem rein Medien-Wissenschaftlichen Standpunkt ist es durchaus mal interessant darüber nachzudenken wie Theater im Digitalen Zeitalter aussehen könnte.

Aber wir haben den ganzen Quark schon in anderen Medien durch.

Von Brechts Radiotheorie und seinem Lindbergflug bis Youtube und darüber hinaus wurde viel als neues, modernes Mitmach-Live-Ding beschrien.

Und die Antwort meiner Dozenten war im Grunde immer:

Das ist nicht so Live und Interaktiv wie "wir" uns das vorgestellt haben.

(Was ja im Zweifel das ist, was Theater vom Film unterscheidet. Auch wenn ich auf die zeitlich Bindung aktuell weniger Wert lege.)

...

Und ich und mein Zynismus haben kurz mit den Achseln gezuckt und gemeint:

Was will man mit dem Theater sonst auch machen? Videokonferenz?

...

Und, ja, auch das Konzept gibt es.

Das wird aktuell vom Schauspiel Leipzig für eine Art Kafka Inszenierung genutzt.

(Genauer gesagt: heute Abend. Kostenlos. Falls wer Interesse hat. Voranmeldung erforderlich. Und das ganze läuft über Zoom. Gibt wohl auch mehr als nur einen Termin.)

...

Ich kann nicht mal sagen, dass mich das wirklich überrascht.

Aber wenn ich hier mit Jogginghose sitze, das Handy in Reichweite, der Kaffee ist alle und aus dem Rechner redet jemand Kafka, der im schlechtesten Fall noch eine Meinung zum Muster meiner Couch entwickelt...

...

Ihr entschuldigt mich bitte.

Ich müsste hier noch irgendwo Lakritzschaps rum liegen haben.

Montag, 27. April 2020

Apps

Müsste man nicht eigentlich auch mal darüber reden, dass bei weitem nicht jeder ein Smartphone besitzt?

Ich persönlich kenne noch eine ganze Reihe an Menschen, die nicht mal ein Handy haben...

Jetzt mal ganz zu schweigen davon, dass nicht mal ein Internetzugang so verbreitet ist, wie wir uns das gerne einreden.

Oder ist das eine dieser Unterhaltungen die mal stattgefunden haben, während ich in eine andere Richtung geblinzelt habe?

Sonntag, 26. April 2020

Fun Fact des Tages

Van Goghs Sternennacht wurde in dem Jahr gemalt in dem auch Nintendo gegründet wurde.

(Wir reden hier vom Jahr 1889. Ehrlich. Fragt Google.)

Lasst es einen Moment sacken.

Was auch immer Ihr noch für Fragen dazu habt:

Die Suchmaschine Eures Vertrauens wird auch da weiter helfen. ^_~

Kultur und Internet

Ich mag Ironie, auch wenn sie mir manchmal in den Allerwertesten beißt.

Meine Arbeitszeiten - und die von vielen Leuten die ich kenne - machen das mit dem Sozialleben, mit dem Fernsehprogramm und mit dem 'einfach mal weggehen' zu einer mittelgroßen Organisationsaufgabe. Und die Mühe macht man sich eben nicht oft.

Auftritt Corona und aktuell findet kulturelles Leben im Internet statt:

Opern, Theater, Livestreams, Lesungen, Kurzfilme, aber auch Bücher, Musik und... mehr oder weniger Alles.

Irgendwo steht sogar noch ein 60 Minuten Special vom Cirque du Solei auf der Liste.

Das mit der Zeit ist das eine Problem - hier geht es aktuell aber mehr um 'Zeit nehmen' und weniger um 'genau in dem Moment Zeit haben'.

Das andere ist der fehlende Überblick, was zur Hölle überhaupt Alles angeboten wird.

Ich habe diesen Monat herausgefunden, dass wir ein Literaturhaus in Halle haben (Online gestellte Interviews inklusive). Und eine Freundin meinte: "Ich weiß." Ja, schön. Ich nicht!

Und das ist die eigentliche Ironie:

Ich hätte das erste Mal seit Jahren losgelöst von meinen Arbeitszeiten die Gelegenheit einfach wieder neugierig zu sein und zu sagen: Ich guck da jetzt mal rein, einfach weil es da ist.

Und gleichzeitig habe ich keine Ahnung, wo ich mit suchen anfangen soll...

Corona Literatur

Das ist wieder so ein Thema von:

wie sagt man das mit ausreichend Fingerspitzengefühl?

Uns wurde Corona-Literatur versprochen.

Unzählige Autoren werden das - die Situation genau jetzt, die vor ein paar Wochen, oder die in ein paar Wochen - in Literatur gießen.

Und... ich will nicht?

Ja, nur weil es existiert muss man das nicht lesen (wollen). Vielleicht ist es was für Andere.

Nur... stellt Euch mal mental vor dieses Regal.

Ich weiß nicht wie es Euch geht, aber meine persönliche Lebensrealität sehe ich nicht wirklich auf den Buchrücken.

Links werden die Bände von Menschen stehen, die im Homeoffice langsam die Wände hoch gehen.

Daneben mindestens eine angepisste Krankenschwester, die erklärt warum sie dafür definitiv nicht unterschrieben hat.

Daneben noch die "Kinder nicht allein Zuhaus" Bände für Eltern.

Dann die finanziellen Existenzängst von Selbstständigen.

Und die Kinder- und Jugendliteratur, mit der die Jüngeren den ganzen Schmarn mehr oder weniger pädagogisch wertvoll verarbeiten sollen.

Ist das wieder nur mein Kopf oder klingt das wie Depression auf Rezept?

Oder etwas weniger problematisch formuliert: wenn ich mich endlich wieder auf einen Kaffee treffen kann ohne mir um mich und Andere Sorgen zu machen, dann wird nichts davon als Pendelliteratur in meiner Tasche landen.

Zumal, wer da wirklich Bedürfnisse hat:

Die Pest von Albert Camus scheint im Moment ganz angesagt - über ein Dorf, dass wegen einer Krankheit komplett absperrt wird. Und ich mochte Der Fremde von Camus, ich konnte mit der Mentalität was anfange. Aber Lebensbejahend ist nicht das erste Wort für diesen Autoren.

Und ich glaube, dass ihr selbst Google bedienen könnt. Es gibt A Song for a New Day von Sarah Pinkster. Wenn ich Euch den Rückentext hier her schreibe glaubt Ihr mir das nie im Leben... Geht einfach gucken. Das kurze Stirnrunzeln am morgen ist es wert. Und ich gebe an der Stelle schon mal mit, dass das Buch letzten September veröffentlicht wurde...

Samstag, 25. April 2020

Fauler Samstag

Irgendwann lerne ich auch, dass man vor dem ersten Kaffee nicht nach der Lage der Welt fragen sollte.

Aber das passiert offensichtlich nicht heute.

Während ich seit etwa einem Monat denke, dass wir anders über Corona reden sollten, habe ich mittlerweile in erster Linie das Gefühl, dass die Schildbürger immer mehr werden.

Aber das ist nur wieder mein Kopf und die etwas eigene Sicht auf die Welt.

Daher:

Einmal die volle Breitseite Entspannungsliteratur und erst danach den nächsten Blick auf die Welt.

Heute geschafft:

Unnützes Wissen 5
Ich bin ehrlich: ich gönne mir die Reihe eigentlich nur, wenn ich sie irgendwo günstig auf einem Krabbeltisch finde - so wie hier.
Mein spontaner Lieblingsfakt: "Leo Tolstois Frau Sofia schrieb "Krieg und Frieden" sechs Mal für ihn handschriftlich ab."
Ich sag mal: Das muss Liebe sein.

The Life of a Stupid Man von Ryunosuke Akutagawa
So ein kleines 50 Seiten Büchlein, dass ich auf Arbeit aus dem Regal gezogen habe.
Ich hatte keine Ahnung was mich erwartet.
In dem Fall Dreierlei:
Eine kurze Geschichte über einen Mord aus verschiedenen Perspektiven - und offensichtlich können die nicht Alle recht haben.
Erinnerungen eines Familienmitgliedes.
Und die Titelgeschichte: 51 kurze Schnipsel von Einem der am Leben verzweifelt.
Auf sehr minimalistische Weise kurzweilig.
Kann man tatsächlich mal gelesen haben.

Die letzten Tage des Patriachats von Margarete Stokowski
Ich hatte noch etwas die Hälfte der Kollumnen vor mir und dachte: fertig lesen wäre auch eine Option.
Mal wieder einer dieser Fälle bei denen ich gemütlich unter meinem Stein gelebt habe und über die Autorin eine Runde Nix mitbekommen habe, auch wenn sie Zeitungskollumnen schreibt und das mit der Leserschaft so ein Fall für sich zu sein scheint.
Ich fand Sie für das Thema gut lesbar und sogar lustig - was bei dem Titel durchaus nicht selbstverständlich ist.
(Nicht alles ist lustig. Es ging auch um Chester Bennington und Depression. Oder um die #MeToo Debatte. Und einige andere Themen bei denen ein Zuviel auch mal den Griff zu etwas Hochprozentigem rechtfertigt.)

Und, last, but not least:
Yakuza goes Hausmann 2
Ganz ehrlich, ich liebe die Serie. Tatsu ist und bleibt ein Yakuza, tief in sich drin. Aber nun ist er eben Hausmann - mit genau der gleichen Ernsthaftigkeit mit der er auch Yakuza war. Und das läuft etwa genauso "glatt" wie das jetzt klingt.

Der kleine Prinz

Ich bin ja generell begeisterungsfähig und glaube, dass das nicht die schlechteste Eigenschaft ist.

So habe ich in letzter Zeit zum Beispiel wirklich, wirklich wilde Rezensionen zu Moby Dick gelesen, die durchaus neugierig machen. Allerdings kamen die allesamt von Menschen denen ich vorher sehr lange beim fluchen über Moby Dick zugehört habe - und ich weiß einfach, dass ich im Moment nicht die nötigen Löffel für so was habe.

Ich hab gestern vor der Werther Parodie gestanden und das gleiche gedacht.

Aber Der kleine Prinz von Antoine de Saint-Exupéry, der ging noch.

Ich weiß, dass ein Kumpel das mal als absoluten Kitsch bezeichnet hat.

Und jetzt mal abgesehen davon, dass mal wieder keiner definiert hat was Kitsch eigentlich ist: ich weiß natürlich was er meint.

Es ist ein Kinderbuch, dass einem erklärt, dass man nur mit dem Herzen gut sieht.

Dafür ist es aber auch einer dieser Klassiker, die man ohne großen Aufwand in einer Stunde lesen kann.

Und wenn man den richtigen Moment zum Lesen erwischt, hat das kleine Büchlein durchaus die Kraft sich im eigenen Kopf festzusetzen... oder im Herzen.

Ihr wisst was ich meine. ^_~

Freitag, 24. April 2020

Kleine Vorwarnung

Ich habe etwa zwei Wochen frei.

Und da ich eh nicht wirklich unterwegs sein werde, schauen ich und der Bücher Stapel einfach mal wie weit wir kommen

Ich hoffe mal, ich hab nicht gerade wieder irgend eine Ablenkung beschworen. ;P

Und nein, hochgeistig wird es vorerst auch nicht.

Heutige Entspannungsliteratur:

Hallo i bims der Faust: Extremst wichtige Bücher vong Bildung her erklärt für 1 Jugend vong heute von Rolfgang vong Goethe

Ich musste beim rein lesen lachen.

Und meine App meint, dass der ganze Salat in unter einer Stunde schaffbar sein sollte.

In so fern: für mehr Spaß im Wochenende, gell? ;P

Donnerstag, 23. April 2020

Line Rider

Mir war nicht bewusst, dass Line Rider immer noch eines dieser aktiven Dinge ist, aber...

Wer wirklich mal eine Stunde sein Hirn an der Garderobe abgeben und sich einfach nur von der Kreativität anderer Menschen beeindrucken lassen möchte:

Youtube ist für Euch da.

Was ich mir die letzten drei Tage Klassik angehört habe, einfach nur weil dazu jemand ein Männchen auf einem Schlitten durch teilweise absolut abstruse Kurse geschickt hat...

Und es gibt sogar...

Ach, Ihr findet Euch schon selbst zurecht. ;)

Montag, 20. April 2020

Fakt ab! Die unglaublichsten Geschichten aus der Welt des Films von David Hain

Wie sagt man immer so schön:

jeder Jeck ist anders.

Ich kenne Menschen, welche die blutrünstigsten Thriller regelrecht wegatmen und das Ganze dann Entspannung nennen.

Mein persönlicher Fetisch sind Bücher über Medien.

Bücher über Bücher gehen eigentlich fast immer.

Und was Bücher über Filme angeht:

Ich bin mittlerweile lange genug aus der Uni raus um auch das wieder angenehm zu finden.

Was uns zum heutigen Titel bringt:

Fakt ab! Die unglaublichsten Geschichten aus der Welt des Films von David Hain

Das ist eine sehr angenehme Mischung aus Genreüberblick, Trivia und Fakten.

Alles in allem habe ich für das Buch glaube ich um die vier Stunden gebraucht.

Und gleichzeitig hat das Ganze eine dieser wundervollen Strukturen, die es einem auch nicht übel nehmen, wenn man beim Pendeln spontan unterbricht oder vom Leben mal zwei Wochen am Stück abgelenkt wird.

Bis auf wenige Ausnahmen kannte ich im Grunde alle erwähnte Filme.

Und wer etwas mehr als ich im Internet unterwegs ist, wird auf das Buch scheinbar eher über den Film-fokussierten Youtube Kanal von David Hain aufmerksam als durch generelles 'ich bin da irgendwie drüber gestolpert'.

Daher für den Start in die Woche:

Wer sich für solche Bücher begeistern kann hat hier einen flüssig lesbaren, kurzweiligen Zeitvertreib - also so ziemlich genau das, was man im Moment braucht.

Und wer eher skeptisch ist, kann sich ja erst mal den Youtube Kanal von David Hain raussuchen und sich erst mal eine eigene Meinung bilden. ;)

Sonntag, 19. April 2020

Heute mal was anderes

Wen es interessiert: ich bin immer noch Hallenser.

Was auch nur aus einem einzigen Grund wichtig ist:

Ich hätte ein paar Bücher zu verschenken.

Hintergrund ist, dass ich heute das versprochene Ladekabel (mit nötigem Sicherheitsabstand) ausgeliefert habe und bei der Gelegenheit (mit nötigem Sicherheitsabstand) Bücher zurück bekommen habe, die ich anderthalb Jahr nicht mehr gesehen habe.

Einen Teil davon hab ich schon mal für die nächsten freien Tage vorgemerkt.

Einen Teil davon würde ich aber auch weiter geben.

Das betrifft:

It Devours von Josef Fink und Jeffrey Cranor
(Englisch)
Der zweite Band zu Welcome to Nightvale. Man muss den ersten Band nicht kennen. Aber es hilft wenn man in den Podcast wenigstens mal rein gehört hat. (Und der ist echt gut!)

Als ich in meinem Alter war von Torsten Sträter
(Deutsch)
Ein super Buch. Torsten ist halt Torsten. Aber ich besitze mittlerweile eine signierte Ausgabe. Daher würde ich mich von diesem unsignierten Hardcover trennen.

Last Chance to See von Douglas Adams und Mark Carwardine
(Englisch)
Eigentlich "nur" ein Buch über bedrohte Tiere, aber gleichzeitig sooo viel mehr. Echt gut. Und lustig. Aber mittlerweile ebenfalls doppelt vorhanden.

Diesseits von Eden von Wladimir Kaminer
(Deutsch)
Auch hier: eines meiner absoluten Lieblingsbücher, aber ich habe mittlerweile ein signierte Ausgabe. Daher würde ich mich von diesem unsignierten Krabbeltischfund trennen.

Und wenn ich ganz ehrlich bin:
Nerds retten die Welt. Gespräche mit denen die es wissen von Sibylle Berg
Es ist tatsächlich so, dass wir auf Arbeit so ein "Bring ein Buch, nimm ein Buch"-Regal haben. Ich bediene mich da oft genug. Und ich weiß, dass ich das Buch da früher oder später rein stelle. Wofür es eigentlich fast zu schade ist.

Wenn sich also bis, ich sag mal... 24sten April jemand bei mir meldet und Interesse an einem oder allen Titeln hat:

Ich beiße nicht, ich sehe nur so aus. ;)

Und ich sag mal so:

den Briefkasten von den meisten die hier mitlesen finde ich selbst. ;)

Und für alle Anderen finden wir auch eine Lösung.

Ich nehme dafür auch kein Geld.

Und (als kleiner Bonus): wenn mir wer mit eigenen Worten wiedergeben kann warum Murderbot einfach mal eine coole Socke ist, bin ich auch bereit mich von All Systems Red, dem englischen Büchlein von Martha Wells zu trennen.

Samstag, 18. April 2020

Hach ja...

Aneinander vorbei reden kann auch toll sein.

Ich hab mich heute erkundigt, wie man diese Nase-Mund-Bedeckungen am besten reinigt, denn ewig lange oder mehrfach hintereinander sollte man die an sich auch nicht tragen.

...

Tut mir den Gefallen:

Kochwäsche.

Meinetwegen Handwäsche mit Seife.

Aber...

Wie sag ich das jetzt ohne Euch auf dumme Ideen zu bringen?

Wie wäre es mit:

Auch unbeabsichtigtes Kokeln ist Kokeln?

Tut bitte nichts unüberlegtes.

Freitag, 17. April 2020

Apropo Amazon

Da ich nach ein oder zwei Dingen einfach nicht durch die ganze Stadt rennen will habe ich mal wieder eine Bestellung zusammen gedöngelt. (Die voraussichtlich mehr als eine Woche brauchen wird bis sie hier ist. Die meinen das mit dem "wichtiges zuerst" ernst.)

Als noch 18 Euro zum kostenlosen Versand fehlten habe ich eine Freundin gefragt.

Ein Ladekabel später: es fehlen nur noch 13 Euro.

Pa gefragt: ein neuer Wasserhahn.

Ich hab jetzt nicht mit ihm diskutiert, dass der über den Marketplace versand wird. Also: ein neuer Wasserhahn und es fehlten immer noch 13 Euro.

Und normalerweise ist meine Antwort darauf fast immer: mit welchem Buch liebäugelst du denn schon länger? Was kann man denn noch dazu legen?

Ich bin auch ehrlich: ich habe die letzten Tage viele wirklich günstige Ebooks bekommen. (Oder - wenn es der erste Band einer Serie war - gerne auch komplett kostenlose Ebooks. Gerade wer im Moment Kinderbücher für die Jüngeren braucht: suchet und ihr werdet finden. Ich sitze derweile mit meinen Manga- und Comiceinkäufen hier drüben.)

Ich mache mir keine Illusionen darüber, dass Amazon weiß was sie mir anbieten sollten. Und dass ich schon allein wegen dem "jetzt gleich haben und nutzen und so" in letzter Zeit eher Geld für digitales ausgegeben habe.

Aber Bücher kaufen lohnt im Moment nicht.

Deutsche Bücher haben die Buchpreisbindung. Da geht es noch halbwegs - auch wenn das glaube ich das erste Mal war, dass mir Amazon höflich empfohlen hat, dass ich das doch auch einfach über den Marketplace über Thalia beziehen kann.

Englische Ebooks sind aktuell ein "ergiebiges" Hobby.

Aber Englische Taschenbücher? Hardcover? Halt englische Bücher? Die kosten teilweise das doppelte von dem, was sie noch vor einem Monat gekostet haben.

Und ja, ich weiß, hin und her schippern ist im Moment auch schwierig.

Aber was ich eigentlich glaube:

Die jachtern im Moment wirklich am Limit durch die Gegend. Und das ist eine "interessante" aber funktionierende Preispolitik, um Menschen davon abzuhalten, dass alles noch schlimmer zu machen.

Aber nicht das erste Mal seit dem Anfang des Chaos stehe ich vor etwas und denke mir:

Ich verstehe es. Ehrlich. Aber... bleibt das jetzt so?

(Ich finde es zum Beispiel tatsächlich faszinierend, mit welcher Geschwindigkeit wir uns darauf geeinigt haben, dass man auch Bargeldlos leben kann. Ich persönlich brauch immer noch ein paar Münzen für den Kaffeeautomaten Aber so alles in Allem... aber auch hier: bleibt das so? Wollen wir darüber überhaupt irgendwann mal inhaltlich reden?)

Donnerstag, 16. April 2020

Nerds retten die Welt. Gespräche mit denen, die es wissen von Sibylle Berg

Ich habe die Woche erfreut zur Kentnis genommen, dass der Zeitungsladen im Bahnhof wieder offen hat. Und als ausgewiesener Bücher-Nerd habe ich mir spontan was ausgesucht.

Sibylle Berg ist eine der Autorinnen die ich bisher nicht auf dem Schirm hatte - die in der Zeit in der ich sie nicht auf dem Schirm hatte aber scheinbar schon verdammt viel geschrieben hat.

Und neben Bücher, Theaterstücken und Kollumnen, sowie mehreren gewonnen Preisen, blieb noch die Zeit einige Interviews mit Menschen zu führen, die...

Ich bin ehrlich: Nerds sind für mich eher Menschen, die man mit ein paar Tonnen Lego einige Stunden allein lassen kann und am Ende des Tages steht etwas da, dass nur noch mit Mühe und Not auf dem Küchentisch Platz hat. Nerds sind Menschen die Japanisch lernen, weil sie entscheiden, dass sie einfach die Zeit dafür haben. Nerds sind Menschen die einem mit Jahresangabe und Interpreten sagen können, wer ein bestimmtes Lied schon mal alles gecovert hat.

Menschen die sich beruflich (und mit Freude!) mit virtuellen Realtitäten und Protesen auseinander setzen, mit künstlicher Intelligenz und der Mustererkennungen von Tumoren oder mit Gensequenzierung... das sind für mich alles Geeks. Die nächste Stufe der Evolution, sozusagen. Dann sagt das Internet aber: Geek ist nicht so höflich wie Nerd. Und man möchte Menschen - gerade wenn sie sich mit wissenschaftlicher Zusammenarbeit, Gleichstellung, der Glaubwürdigkeit der Wissenschaft und der Verbesserung der Welt auseinandersetzen - ja nun wirklich nicht auf dem falschen Fuß erwischen.

Also gut, Nerds. Alles Nerds.

Dafür aber tatsächlich die "die es wissen" und nicht die "die es wissen müssten" oder "die es wissen könnten".

Das ist ja auch was.

Die Interviews sind alle ähnlich aufgebaut:

Haben Sie sich heute schon um den Zustand der Welt gesorgt? (Aktuell? Wer nicht?)

Können Sie Ihre Arbeit in drei Sätzen zusammen fassen? (läuft... meistens. So halb.)

Und dann darauf aufbauend: weiterführende Fragen über die Forschung, den Zustand der Welt, gern gemischt mit Neugier und ein wenig generellem Pessimismus.

Ich bin ehrlich: ich hab das ganze an drei Abenden geschafft. Das spricht schon mal generell für das Buch. Es gab auch relativ wenige Momente in denen ich noch mal ein paar Zeilen zurück müsste weil... "Sekunde, was hat der gerade gesagt?" (Iddo Magen, micro-RNA. Eigentlich ging es um die geforderte Legalisierung einzelner Drogen. Ich hab auch verstanden, dass die Sequenzierung von Micro-RNA bei der Erkennung von Krankheiten helfen kann... ich habe absolut keine Ahnung rund um die Frage: "Was macht er da? So... praktisch?")

Man muss dem Buch zugute halten: für Begriffsstutzige wie mich gibt es jede Menge QR Codes mit weiterführenden Infos. (Wem das zu blöd ist: ich hab mir die Kindle Leseprobe angesehen. Da ist das Ganze gleich mit Links versehen, die QR Codes sind aber trotzdem da (und riesig) und das Ganze sieht etwas... ich sag mal: die Formatierung funktioniert, es ist halt nur nicht sonderlich elegant. Damit ist das Druckbuch eher was für Menschen, denen die Optik wichtig ist. Oder die einfach was analoges zum Pendeln brauchen...)

Man kann sich mit den Themen tatsächlich mal auseinander setzen. Es schadet nicht. Und mit 16 überschaubar langen Kapiteln ist das Buch sogar meiner momentan etwas unterirdischen Konzentrationsfähigkeit entgegen gekommen.

Ich sag mal: 4 von 5 Sternen.

Oder so. ;)

Mittwoch, 15. April 2020

Spaceman Spiff

Ich hab mich heute mal wieder durch meine Musiksammlung gescrollt und auf der Suche nach was ruhigem bin ich eher durch Zufall mal wieder bei Spaceman Spiff gelandet.

Ich weiß, dass ich ihn vor Jahren mal im Neuen Theater gehört habe.

Und eigentlich hatte ich "nur" kein brauchbares Abspielprogramm zur Hand und wollte wissen, wie lang das Album Bodenangst denn nun eigentlich ist...

Tja:

Keine zwei Minuten später habe ich das hier gefunden:

https://www.hanneswittmer.de/

Durch klicken könnt Ihr selbst. (Ich glaube an Euch)

Aber ich muss sagen, dass ich bei dem Blog eine Weile hängen geblieben bin.

Dabei geht es gar nicht mal so sehr um die kostenlosen Alben (Ja, gut, auch. Wie immer: es darf auch gespendet werden ^_~)

Viel faszinierender ist der Teil, in dem er in seinem Blog erklärt warum er manche CDs lieber kostenlos zur Verfügung stellt als sie über die bekannteren Plattformen zu vermarkten.

Ich bin ehrlich: es ist verständlich argumentiert (und scheint aufzugehen), aber ein Teil von mir muss sich da mental erst mal durchdenken.

Und wo man nun schon mal Zeit hat... ^_~

Montag, 13. April 2020

Nicht Nachmachen auf ZDF Neo

Eigentlich hatte ich heute Dinge vor.

The Seven Deadly Sins. Auf der Homepage der Volksbühne am Kaulenberg ist die erste Staffel der Siebten Ostdeutschen All Patroille online. Und ein Teil von mir schwankt immer noch ob ich nun eher Bitch Doctrine von Laurie Penny oder doch eher The Lonely City von Olivia Laing noch mal lesen sollte.

Und jetzt kommt auf ZDF Neo die erste Staffel von Nicht Nachmachen mit Wigald Boning und Bernhard Hoecker - die sehr deutsche Version der Mythbuster - und für etwa vier Stunden werde ich mich jetzt bei sinnloser Zerstörung entspannen und alle weiteren Entscheidungen auf danach vertagen.

Samstag, 11. April 2020

Life is what happens while you have other plans

Eine Erfahrung die ich immer wieder mache: es gibt keinen zuverlässigeren Weg sich den Tag zu zerschießen, als etwas von wirklich langer Hand komplett durch zu planen.

Irgendwas kommt immer dazwischen.

Oft genug ich mir selbst. ;)

Eigentlich wollte ich nur ein paar Daten sichern und mal wieder den Rechner etwas leer räumen, da die ganzen Humble Bundles mitunter ganz schön Platz fressen. Danach war noch anderes geplant. Immerhin: vier Tage frei.

Und plötzlich stehe ich wieder vor den 22 Bänden von The Seven Deadly Sins und der Frage: warum hast du den Manga eigentlich nie fertig gelesen?

Vielleicht weil es mittlerweile 37 Bände sind? Tendenz steigend.

Oder weil ich N. mal erklärt habe, dass es gruselig ist wie schnell sie liest, vor allem wenn man bedenkt, wie lange es mitunter dauert, etwas fertig zu schreiben. Bzw. eher wegen der berechtigten Reaktion: wenn ich fünf Bände davon an einem Abend weg atme solle ich mal schön den Ball flach halten.

Oder weil der beste Punkt für eine Lesepause immer noch irgendwo in der Mitte eines Bandes ist?

Oder weil mein persönlicher Lieblingscharakter einmal mehr der sozial inkompetente Unsterbliche ist?

Im Grunde ist es doch so, dass ich froh war, von dem Zeug los gekommen zu sein...

Warum habe ich dann wieder angefangen?

Seufz.

Wir sehen uns auf der anderen Seite vom Wochenende.

Donnerstag, 9. April 2020

Und dann war da noch was zu Tom und Jerry

Kleiner Hinweis: dieser Beitrag wird etwas verständlicher wenn Ihr Euch das verlinkte Video vorher anseht. ;)

Vielleicht war es auch generell nicht die beste Idee Nachts um drei noch durch Youtube zu krauchen, nur weil man nicht schlafen kann, aber ich hab das hier gefunden:

Kanal: Simplicissimus
Video: Das Problem an Disney+

Es geht da in erster Linie um einen Schnelldurchlauf durch die problematischen Dinge die man gerade in den älteren Disney Filmen findet und die wirklich nicht gut gealtert sind.

Was aber auch nicht an den Moment heran kommt, in dem man Susi und Strolch noch einmal sieht und feststellt, dass... also, ich meine, der Film erschien 1955. Aber es gibt eine Unterhaltung zwischen Jock und Pluto... ganz ehrlich: ich habe keine Ahnung was ich als Kind dazu dachte. Aber wenn man nach mehreren Jahren feststellt, dass die wirklich darüber "verhandeln", wer Susi "heiraten" sollte, nur für den Fall, dass sie "unehelichen Welpen" erwartet... ... mein Kopf.

Irgendwie war das unerwartet.

Und während man nach so etwas ein grundlegendes Verständnis für das Problem mitbringt, geht der Schwenk plötzlich von Disney zu Warner Brothers.

Ziemlich genau bei 7:40 Min geht es um Tom und Jerry.

Und...ich meine: ihr wisst um welche Folgen es geht. Die Guten. Mit der Titelmelodie von Udo Jürgens.

Und irgendwie mochte ich meinen Kopf lieber, als ich noch ohne jede mentale Störung davon ausgegangen bin, dass der Dame mit dem Besen das Haus einfach gehört.

Das macht die Serie auch nicht unproblematisch, aber... irgendwo zwischen selektivem Vergessen und dem eigenen Interpretationsspielraum ist halt doch noch ein wenig Luft nach oben.

Mit einem Bein im Wochenende

So, noch eine Schicht und dann werde ich vier Tage nur unwesentlich mehr tun als auf der Couch zu sitzen, zu lesen und ggf. noch ein wenig auf dem PC zu spielen.

Wer jetzt spontan sagt:

Klingt gut, aber was soll ich nur lesen?

Nun, zum einen ist die Liste mit den diesjährigen Hugonominierungen raus.

Und die Instagramjunkies können ja schon mal anfangen für den Stay-at-Home Reading Rush am nächsten Wochenende zu planen.

Dienstag, 7. April 2020

Auf die Länge kommt es an

von Florian Meimberg.

Und das in Eurem Kopf sind Eure Assoziationen ;)

Ich hatte das Buch vor einer Weile mal vom Krabbeltisch gerettet. Das Grundkonzept ist denkbar einfach:

Kurzgeschichten in Twitterlänge - also 140 Zeichen.

Und das angenehme ist, dass man mit einem Kopf voller Medienklischees recht weit kommt.

Ich für meinen Teil hätte auf die Inzestgeschichten verzichten können. Und mein Fußballwissen aus dem Jahr 2011 ist ein wenig eingerostet. Aber für das kurze Pendeln zur Arbeit oder zurück hat das durchaus die richtige Länge.

Schon allein um mental ein wenig flexibel zu bleiben.

Montag, 6. April 2020

Und wer noch eine Aufmunterung braucht

Sir Patrick Steward liest im Moment jede Tag ein Shakespeare Sonnett vor:

https://twitter.com/SirPatStew

An manchen Tagen liebe ich den Osten

Heute mal was aus der Kategorie: wahre Geschichte.

Bei meiner EC-Karte löst sich langsam die oberste Plasteschicht ab. Das ist nicht schön, kann aber passieren. Dann löst sie sich halt ab.

Als ich das zum ersten Mal in einer Filiale angesprochen habe wurde mir - ohne jede Ironie - empfohlen, dass ich das mit einer Nagelpfeile selbst hinbekomme.

Ich verstehe den Ansatz sogar. Wir sind hier alle ein bißchen MacGyver.

Aber es gibt einen Unterschied zwischen einem Provisorium und einer Langzeitlösung. Und die Karte hat noch über zwei Jahre vor sich.

Also - auch wenn es was kostet - habe ich mich heute entschieden eine neue Karte zu beantragen. Ich fühle mich damit einfach wohler.

Und der junge Mann hinterm Tresen hat mir heute keine Nagelpfeile empfohlen.

Er hat eine Schere genommen und spontan selbst Hand angelegt.

Ergebnis:

Es steht jetzt weniger Plaste ab.

Und ich habe ihm sogar noch vermittelt bekommen, dass ich immer noch eine neue Karte möchte...


Oder kurz:

Heimat ist was wunderbares. ;)

This

https://thefiresofmustafar.tumblr.com/post/614611393818312704/to-everyone-who-is-losing-things-like-concerts-and

Sonntag, 5. April 2020

Musing on Media

Erstaunlicherweise kriegt der Medienwissenschaftler in mir im Moment mehr Auslauf als zu normalen Zeiten.


(Und ja, die Postings haben schon mal ein eigenes Label. Mal sehen wie oft es gebraucht wird.)

Aber während gestern das erste Mal ein Experte vorsichtig angemerkt hat, dass volle Fußballstadien oder Konzertsääle dieses Jahr wohl eher "schwierig" werden, hat Marvel mittlerweile einen neuen Fahrplan für die Filmveröffentlichungen vorgestellt. Black Widow ist aktuell für den 6. November angedacht.

Der Film sollte also in der Post Production angekommen sein...

Was mitunter auch das Nachdrehen einzelner Szenen beinhaltet.

Ich hab da logistische Fragen. Nicht nur zu Black Widow, sondern generell.

Man kann nicht jeden Film nach dem Konzept Drei Schritte zu Dir inszenieren. Gleichzeitig sind sowohl normale Liebesgeschichten, als auch die ganzen Action-Filme mit ihren umfangreichen Choreographien bei 1,5 Metern Mindestabstand zwischen den Leuten... schwierig.


Es wäre eine potentiell wirklich gute Zeit für einen neuen Italo-Western.

Oder sehr viel digitales Getrickse.

Oder - was wohl wahrscheinlicher ist - eine dritte Lösung, die mir im Moment nicht einfällt, die aber vollkommen logisch erscheint, wenn Sie erst mal da ist.

Humble Conquer Covid-19 Bundle

Der Link gilt nur noch etwa zwei Tage, aber:

https://www.humblebundle.com/conquer-covid19-bundle

Gutes Tun und den Kopf sowie den PC füttern.

Und für den unwahrscheinlichen Fall, dass sich vor dem 12ten einer bei mir meldet:

Ich wäre durchaus bereit mich von dem Musik Maker Produkt Key zu trennen, aus dem einfachen Grund:

wenn ich jetzt wieder anfange an Audio Dateien rum zu schrauben bin ich das nächste Mal zum Höhenfeuerwerk ansprechbar. Und dann hab ich garantiert weiterführende Fragen, was ich in der Zwischenzeit alles verpasst habe...

Und nun?

So Kinners, wir haben gut drei Wochen reinen Eskapismus hinter uns.

Gekümmert hat es im Großen und Ganzen Keinen.

Und die eigentliche Ironie ist, dass ich in den letzten zwei Jahren immer mal darüber nachgedacht habe, diesen Blog zu löschen.

Das hat zum Teil was damit zu tun, dass es mittlerweile einen ungarischen Blog mit ähnlichem Namen gibt, für den ich immer mal verirrte Mails bekommen habe. Und der wesentlich aktiver aussieht als das was ich hier mache.

Und zum anderen: wozu eigentlich einen Blog? Nutzt kaum noch einer. Ich selbst ja am allerwenigsten. Man könnte doch an sich... 

Ja, könnte man.

Ich hab mir mal die Zeit genommen und ein paar von den alten Beiträge gelesen und... yo... nicht alles altert friedlich.

Also wird das hier ggf. tatsächlich gelöscht... wenn sich die Welt wieder gerade dreht. Also in zwei Jahren oder so.

Bis dahin:

Das hier ist mein kleiner Flecken Internet.

Und hier tobe ich mich auf meine Weise aus.

Als Billanz der letzten drei Wochen:



Und es gibt eine Theorie (!) warum der Osten bisher halbwegs glimpflich durch die Coronakrise gekommen ist. Es ist nur eine Theorie, kein wissenschaftlich fundierter Beweis. Aber ich gebe zu:


Das, und ein wenig aufgeräumt habe ich auch.

Ist jetzt für fast drei Wochen keine wirklich gute Billanz, oder?

Nun, ich hab entschieden, dass ich aus diesem Blog das eine mache, dass ich nie wollte:

ein Buchblog mit generellem Medienanteil.

Wenn das da draußen tatsächlich länger dauert - was es wird - müssen wir alle ohnehin einen Haufen Zeug nachverhandeln.

Da kann man auch schon mal anfangen.

In so fern ist das die letzte Warnung:

Ich entschuldige mich nicht mehr, dass ich Englisch lese.

Ich entschuldige mich nicht mehr, dass ich angeblich viel zu breit gefächerte Interessen habe. 

Ich entschuldige mich nicht mehr.

Ab hier wird gemacht.

Oder in anderen Worten:

Herzlich willkommen in meinem Kopf.


(Und wer meine Prognose mit den zwei Jahren etwas hart findet:

Es gibt Auswertungen der Spanischen Grippe die grob 26 Wochen umfassen. Was im Vergleich zu der Prognose von maiLab übrigens extrem optimistisch ist. Ich bin dabei mich damit abzufinden, dass ich u.a. Torsten Sträter für dieses Jahr vergessen kann. Was ärgerlich ist, weil ich N. die Karte zum Geburtstag geschenkt habe und wir da eigentlich mit Mehreren hin wollten. Da ich die Woche aber miterlebt habe, wie eine Krankenschwester stressbedingt wiederholt komplett frei drehte... Ganz ehrlich: Torsten ist auch in zwei Jahren noch lustig. Und auch viele meiner anderen Probleme verblassen im Vergleich... )

Samstag, 4. April 2020

Last Chance to See / Die letzten Ihrer Art

Es kam vor einer ganzen Weile mal eine Doku mit Stephen Fry und... Mark Carwardine!

Und ja, ich gehört zu den Menschen die Stephen Fry zugucken wie er Tieren zuguckt, allein weil es Stephen Fry ist der Tiere anguckt. Das ganze war ganz nett gemacht, irgendwo zwischen wissenschaftlich fundiert und tolpatschig neugierig.

Und an der Stelle könnte man von einem netten Abend reden.

Nun kenne ich jemanden, der in seiner Zeit an der Leipziger Uni praktisch permanent das Buch ausgeliehen hatte, auf dem diese Idee bassierte:

Last Chance to See von Douglas Adams und Mark Carwardine. (Auf Deutsch: Die Letzten Ihrer Art)

Ich bin in meinem Leben sehr gut um Douglas Adams herum gekommen, aber ich war neugierig. Und ich muss ehrlich sagen: dafür, dass sie die bedrohtesten Tiere der Welt aufsuchen (das ganze ist ursprünglich 1990 heraus gekommen und ein Teil der damaligen Liste ist mittlerweile tatsächlich jenseits jeder Rettung), ist es ein absurd lustiges Buch. Ob sie nun versuchen am Jangtse Kondome aufzutreiben (alles Jugendfrei) oder ob sie ein vollkommen... "pragmatisches" Gespräch mit einem Experten für giftige Tiere führen: es ist zum Brüllen.

Und nein, man kann sich dem Charm eines Kakapo einfach nicht entziehen, egal ob auf dem Papier oder im Fernsehen.

Dass es zu der Serie von 2009 mit Stephen Fry und Mark Carwardine auch noch mal ein Buch und eine DVD gibt ist sozusagen das Sahnehäubchen.

Aber das ursprüngliche Buch von Douglas Adams ist es wirklich wert, dass man es mal gelesen hat.

Freitag, 3. April 2020

Zadie Smith - Feel Free

Das Buch hat mich damals nach Prag begleitet.

Wie ich ausgerechnet auf die Idee gekommen bin nach Prag zu fahren ist eine Geschichte für ein anderes mal. Aber es war eine dieser unglaublich erdenden Erfahrungen. Unglaublich nette Leute und ein Teil von meinem Kopf war immer der Meinung: wenn du denen jetzt noch drei Sekunden länger ins Gesicht siehst, dann ergeben die Worte von gerade auch einen verständlichen Sinn... Ist nie passiert. Und ich hab mich in meiner Zeit dort auf mein Englisch verlassen, frei nach dem Motto: sprechen wir halt Alle eine Fremdsprache.

Und Feel Free war hervorragende Reiseliteratur. Von Gentrifizierung über das Leben von Zadie Smith bis hin zu Sachen rund um das Schreiben war im Grunde Alles dabei.

Die Kapiteln waren kurz genug.

Und auch wenn ich mich hervorragend unterhalten fühlte, war doch immer noch genug Zeit zwischen den Sätzen, um in einem Cafe die Zeit zu genießen oder einfach mal aus dem Zugfenster zu schauen und die Welt an einem Vorbeifahren zu lassen.

(Über Dresden mit dem Zug nach Prag ist übrigens der einzig wahre Weg dort hin zu reisen. Ja, es gibt eine hervorragende Busanbindung. Und für den Weg zurück ist das auch alles kein Thema. Aber hin? Definitiv Zug.)

Wo waren wir... ach ja, Feel Free. Ich hab eine Schwäche für Bücher die Autoren über das Schreiben schreiben. Vieles davon ist eher... "naja, okay". Aber Feel Free ist wirklich eine Empfehlung. Zumindest aus meiner Sicht ;)

Donnerstag, 2. April 2020

Oak Island

Wir haben irgendwann im Fernsehen Oak Island - Fluch und Legende entdeckt.

Es geht um eine kleine Insel in Nova Scotia, bei der man sich ziemlich sicher ist, dass auf ihr etwas versteckt wurde.

Wo genau? Was?

Dazu gibt es die unterschiedlichsten Theorien: angefangen von einem Templerschatz bis hin zu Shakespeares Originalmanuskripten wurde da schon so ziemlich alles vermutet.

Gesucht wird seit mittlerweile über 200 Jahren. Und da ist nicht nur Geld im großen Stil versenkt wurden, es hat auch einige Menschenleben gekostet.

Und trotzdem gibt es die Fernsehserie mittlerweile in der siebenten Staffel und irgenwo schaut man doch immer wieder hin, ob sie nicht vielleicht doch noch etwas finden.

(Also, gefunden habe sie in sieben Staffeln schon einiges. Auch herausgefunden. Aber... der Schatz war bisher eben noch nicht dabei.)

Man hört zwangsweise noch einiges über die Zeit drum herum, denn was wäre eine vernünftige Schatzsuche ohne Theorien? ;)

Und man kann sich auch einen recht guten Überblick anlesen. Ich bin ehrlich: ein Buch zum Thema reicht in der Regel. An den Jahreszahlen ändert sich nicht mehr viel.

Ich persönlich würde The Curse of Oak Island von Randall Sullivan empfehlen.

Man findet die Sendung auch immer wieder auf Kabel eins Doku.

Und Fernsehen hat den großen Vorteil: Im Anschluss kommt gerne Expedition ins Unbekannt. Oder wie ich es nenne: warum lebt der Mann noch?

Face to Face - Thomas David


Face to Face: Thomas David im Gespräch mit Philip Roth, Kazuo Ishiguro, Ian McEwan, Zadie Smith u. v. a.

Das Buch ist genau das, was der Titel verspricht. 656 Seiten davon.

Mittwoch, 1. April 2020

RPG Maker

Weil die Diskussion auch mal aufkam:

Ich hab keine Ahnung ob man Unterwegs nach Düsterburg noch zum laufen kriegt. Wenn ja: macht es!

Es war eines der RPG Maker Spiele die vor Jahren (beinahe 20....) mal kostenlos von privaten Enthusiasten erstellt wurden.

Mir persönlich hat Düsterburg sogar besser gefallen als die Vampires Dawn Reihe.

Und das Thema selbst ist eigentlich auch nur aufgekommen, weil mir wer nachdrücklich To the Moon empfohlen hat.

Eine etwas reduzierte Grafik, aber so etwas kann man ja mit einer guten Story hervorragend heraus reißen, gell? ;)

Wer hingegen wirklich schwere Kost mag

Second Hand Time. An oral History of the Fall of the Soviet Union von Swetlana Alexievich.

Auf Deutsch: Second-Hand Zeit. Leben auf den Trümmern des Sozialismus.

Ich kann heute nicht mehr sagen, warum ich das ausgerechnet in der Zeit gelesen habe, in der Mutti wegen ihrem gebrochenen Arm ins Krankenhaus musste.

Da war einiges dabei, dass ich erst mal verdauen musste.

Ich glaube trotzdem, dass das Buch wichtig ist, nicht nur weil die Autorin den Nobelpreis für Literatur bekommen hat.

Und es ist ja auch nicht ihr einziges Buch.

Neben mehr zum Thema Krieg gibt es auch was über Tschernobyl.

Wer für solche Themen Nerven frei hat: Ihre Bücher sind wirklich gut.