Sonntag, 8. September 2024

The Crow

Okay, irgend einer muss es ja mal aussprechen:

Die Rezensionen zum neuen The Crow sind durch die Bank schlecht. Und jeder von uns hat beim Trailer an John Wick gedacht. Und ich weiß, dass Keanu Reeves beim Making of von John Wick viel auf biblische Rachegeschichten verwiesen hat...

Aber wie wäre es wenn wir einfach den ersten John Wick zur Ehren-Krähe ernennen? Thema ist grob das gleiche, er hat halt kein Makeup, aber: er ist vergleichbar unaufhaltbar es ist auch was privates und seien wir ehrlich: wir gönnen John Wick seine Rache.

Ich es nicht die schlechteste Idee die ich dieses Jahr hatte.

Montag, 12. August 2024

Am Wochenende war Kaulenbergfestival

Ich weiß nicht genau, ob dass der richtige Ansatz war, aber ich habe das Wochende als Miniurlaub behandelt, inkl. einem viel zu teuren Abstecher in den Buchhandel, leicht fragwürdigen Ernährungsgewohnheiten und all-you-can-festival. Immerhin muss sich so ein zwei-Tage-Ticket auch lohnen.

Und ganz ehrlich? Es war fantastisch!

Ich habe an zwei Tagen acht Bands gehört, sieben mochte ich, für mindestens drei würde ich wieder kommen - was in sich schon ein hervorragender Schnitte ist.

Und man kann sich auf das was da lief in der Regel einigen.

An der Stelle auch meinen persönlichen Respekt an die Mädels vom Bella Soso. Wir wurden noch mehr Zuschauer, aber sie hätten ihr Programm auch für zwei Leute getanzt. (es lag wegen einer Überschneidung zeitlich ein wenig ungünstig. Aber die jungen Damen waren offiziell um die 13 / 14 und in dem Alter hätte ich mir das auf jeden Fall geschenkt. Daher wirklich: riesen Respekt fürs durchziehen. Und wir wurden wirklich mehr.)

Für die Jüngeren gab es Toni Geiling zum mitsingen.

Und für mich persönlich hat sich das Ticket schon allein deshalb gelohnt, weil sich Jakob Heymann, Sven Panne und Falk an einem Abend die Bühne teilten. Ich warte immer noch auf die Gelegenheit Jabob Heymann eine signierte Version seiner neuesten CD abzukaufen, aber die Mischung war wirklich hervorragend - wohl auch weil ich viele der Titel schon kannte.

Am nächsten Tag spielten dann Lightcap, also was ruhiges zum Einstieg.

Wenzel hatte auf jeden Fall sein Publikum gefunden. (Ich hab die Gelegenheit abends um sechs erst mal zum Mittagessen genutzt)

Slowhand haben dann relativ viele (Blues?) Cover gespielt.

Und eine Feuershow später kamen dann Kay und Funky von Ton Steine Scherben feat. Birte Volta

Ich bin kein Musikkritiker, aber ich glaube alle Bands findet sich in irgend einer Form auf Youtube und irgendwann auch wieder live im Kaulenberg.

Und dazu gab es noch ein Rahmenprogramm für die Kinder, einen Jongleur der gefühlt zwei Tage durchgearbeitet hat, einen lebensgroßen Raben, die Gelegeheit sich einfach mal loben zu lassen... 

Und eine wirklich entspannte Atmosphäre. Mal eine Stunde abhauen ohne wirklich zu wissen was es zum Mittag geben soll? Kein Problem. (Die Verpflegung dort war super. Und es war auch immer einer da der sich um die Gäste gekümmert hat. Aber niemand hat einen Aufriß gemacht wenn man da mit seinem Festivalbändchen ein uns aus gegangen ist.) Sinnlos grob 20 Minuten in einer dunklen Ecke auf dem Fußboden sitzen ? Drei Leute haben unabhängig von einander gefragt ob alles okay ist und sind nach einem 'ja' auch ohne Aufheben weitergegangen. Einfach mal eine Stunde in der Sonne sitzen, lesen und der Musik aus der Ferne lauschen? Alles kein Problem.

Ja, es gab hier und da kleinere organisatorische Schwierigkeiten. Ich verstehe, dass die Nachbarn sich ihr Wochenende ggf. anders vorgestellt hatten. Und allem Anschein nach haben wir in einigen Bereichen der Getränkekarte auch einfach mal die Bar leer getrunken. 

Aber es war die Sorte Wochenende nach dem ich heute eine neun Stunden Schicht improvisiert habe ohne deswegen schon am Montag aus dem letzten Loch zu pfeifen. Also haben diese zwei Tage irgend etwas sehr, sehr richtig gemacht.

Mittwoch, 26. Juni 2024

Was ist sonst noch passiert?

Es gibt eine sehr viel längere Version dieses Posts, die ich Euch beim besten Willen nicht zumuten möchte, aber ein Teil von mir hat sich in den Fall Guy Film Schock-Verliebt, was diverse seltsame Auswirkungen hat:

a) ja, der Film ist schon bestellt

b) es gibt eine handgeschriebene (!) Liste mit Filmen mit Ryan Gosling und von David Leitch die ich mir im Laufe der Monate ansehen möchte (Ja, N., ich werde endlich John Wick sehen.)

c) in irgend einem Nebensatz wurde darauf hingewiesen, dass Ryan Gosling mal eine Band hatte: Dead Man's Bones. Und das schöne? Für die ehemaligen Gothkinder - so wie mich - ist das Album ehrlich hörenswert. (und hat die perfekte Länge für den Arbeitsweg, Was vorerst meine Erklärung ist, warum es im Moment so viel läuft ;) )

d) und das größte Wunder von allen... wie sag ich das jetzt? Es gibt dieses Phänomen: wenn man aus der Uni raus ist, dann landen diese ganzen Bücher erst mal in einer Ecke und werden nicht mehr angesehen. Also: lange nicht mehr angesehen. Also wirklich lange nicht mehr angesehen.

Und mir merklicher Verspätung ist diese Phase bei mir scheinbar vorbei!

Wobei ich an der Stelle auch mal etwas klären muss: R. hatte mich vor Jahren mal gefragt, warum die Bücher die ich mir selbst aus Interesse kaufe und dann an ihn weiter reiche so viel interessanter sind als dass was er sich als Schauerspieler beruflich anlesen muss.. Ganz ehrlich? Ich bin immer noch der Meinung, dass war eine rhetorische Frage.

ABER:

It's recommendation time ^^ 

Ja, schon wieder viel Englisch, aber ich war auch ehrlich erstaunt was sich noch alles auf meinem Kindle angefunden hat:

Colours of Film. The Theory of Cinema in 50 Palettes von Charles Bramesco liest sich wesentlich flüssiger weg als es der Titel im ersten Moment vermuten lässt. Eine Mischung aus kurzen Inhaltsangaben, Anekdoten und Bildern. Passt.

Ich besitze mittlerweile scheinbar das meiste von David Thomson. Egal ob Fernsehen, Kino, Kriegsfilme, Hitchcock, Regisseure... der Mann hat über fast alles geschrieben. Einziger Wermutstropfen: man sollte sich wenigstens 20 oder 30 Minuten am Stück Zeit nehmen. Sonst kommt man irgendwann nach einem halben Tag zum Text zurück und fragt sich: wo sind wir hier und wie sind wir zu dem Thema gekommen? Laut Klappentext geht es doch um was ganz anderes!

Kalkofes SchleFaz Buch steht auch noch mal auf der Liste, einfach zur Unterhaltung.

Grund dafür ist wahrscheinlich Ian Watson. Nicht mehr alles was ich von ihm habe ist noch auf Amazon, aber jeder der mir einen Van Damme Film als "good beer'o'clock movie" verkauft hat Dinge verstanden an denen meine Professoren bis heute verzweifeln. (Was man noch findet ist seine Blood, Snack & Scooby-Snacks Reihe)

Adventures in the Screen Trade von William Goldman hat genau die Sorte von Anekdoten für die man das Genre mitunter liest.

Und erwähnte ich eigentlich, dass es sowohl Barbie als auch Oppenheimer (als auch Asteroid City) als Drehbuch zum lesen gibt? (Ach ja, und Fleabag, in dem Fall sowohl als Theaterstück als auch als Script zur TV-Serie.)


Und es gibt noch ein paar Titel die sich im Grunde selbst am besten bewerben:

Stuntman! My Car-Crashing, Plane-Jumping, Bone-Breaking, Death Defying Hollywood Life von Hal Needham 

Blood, Sweat and Chrome: The Wild and True Story of Mad Max: Fury Road von Kyle Buchanan 

The Last Action Heroes. The Triumps, Flops, and Freuds of Hollywood's Kings of Carnage von Nick de Semlyen


Das ist immer noch nur die Spitze des Eisberges. Und Ihr macht euch keine Vorstellung davon, wie viele Podcasts und Hörbücher es zu dem Thema gibt.

In so fern würde ich erst mal wieder in meiner kleinen Leseecke verschwinden und ein paar von den Dingen auch wieder aus meinem Handyspeicher runter lesen. Und vielleicht habt Ihr ja was gefunden das Euch spontan anspricht. ^^

Samstag, 9. März 2024

Ein paar Leseimpressionen

Aus Gründen, die zu erklären jetzt wirklich zu lange dauern würde, lese ich im Moment viel. Also: zu viel. Selbst für meine Verhältnisse.

Und an sich sollten hier Empfehlungen stehen. Aber als ich angefangen habe zu tippen ist das ein wenig ausgeufert. Also ist es jetzt ein lückenhafter Überblick über die letzten zwei Monate. In so fern: falls ihr noch einen Plan für das Wochenende braucht folgen hier ein paar ausgewählte Titel. Plus meine ehrlich, aber kurze Meinung.


Critical Hits. Writers on Gaming and the Alternate Worlds we Inhabit

Es ist eine Essaysammlung die den Fokus eher auf das Leben der Autoren als auf die Spiele legt. Gleichzeitig ist es aber genau das, was diese Essays interessant macht. Die Handlung diverser Spiele kann ich mir im Netz selbst reindöngeln. Die ehrliche Meinung eines Fans und die persönliche Bedeutung von Spielen muss ich mir irgendwo anders her holen. Mit das beste was ich bisher dieses Jahr gelesen habe.


Superman vs. Meshi

Ein Manga. Superman verbringt seine Mittagspause mittlerweile in japanischen Restaurants. Also: in Japan. Slice of Life at it's best. 3 Bände, einfach zum Abschalten und entspannen. Nichts weltbewegendes passiert. Und genau so sollte es sein.


A Suffocatingly Lonely Death

Auch ein Manga. Leider ist die Serie noch nicht abgeschlossen. Es geht grob um Polizeiarbeit, vernachlässigte Kinder und das Gemeinschaftsgefühl, dass Außenseiter untereinander aufbauen. Der erste Band war hervorragend. Der zweite endet richtig "mies". (Die Sorte "mies" bei der man auf den nächsten Band hin hibbelt, weil so kann man das ja nun echt nicht stehen lassen. Punkt ist: ich bin sonst eher weniger für Crime / Thriller und es hat mich trotzdem gefesselt. Ich würde den dritten Band jetzt sofort lesen. Unvollständige Serien heißen aber leider auch, dass schon mit dem nächsten Band alles wieder anders sein kann und ich nicht weiß wie ich in einem Jahr zu der Serie stehe. Aber im Moment ist das ehrlich beeindruckendes Erzählkino.) 


Cinema Speculation von Quentin Tarantino

Ich würde das jetzt nicht als Empfehlung führen. Der Mann schreibt über seine Erinnerungen ans Kino. Und er schreibt so als wäre ich etwa genauso alt wie er und würde mich noch an in allen Einzeilheiten erinnern, z.B. was Stallone gemacht hat, als Rocky gerade das ganz große Ding war. Ich glaube wirklich, dass das Buch für die Film-Narren in der Generation meiner Eltern geschrieben wurde. Ich war eher... ... ... ein wenig planlos. Ja, planlos umschreibt das ganz gut. (Und ich hab mal was in die Richtung studiert. Ich komme sonst mit solidem Halbwissen bequem durch das Thema durch. Hier nicht. Interessant das Tarantino sehr früh von seinen Eltern in Filme mitgenommen wurde bei denen die FSK Schnappatmung bekommen würde. Aber bei mir waren da zu viele Lücken bei allem anderen.)


12 Zimmer für sich allein

Germanisten Alarm. (Es bekommt erst mal jeder ein Lob der die Titelreferenz erkennt.) Hier haben wir Interviews von 12 Autorinnen, bei denen es um Ihre Werke und Ihren Ansatz zum Schreiben geht. Zugegeben: Niescheninteresse, aber für genau das Publikum eben lesenwert. Was das aber besonders macht, ist dass es sich um Auszüge aus den Paris Reviews handelt. Ich hab mir irgendwann mal für sündhaft viel Geld vier Englische Sammelbände geholt, weil es das einfach nicht auf Deutsch gab. Tut es jetzt doch. Das Grundkonzept ist einfach: Autoren setzen sich hier mit einem Reporter - notfalls auch mehrmals - hin und reden (und das nicht über Ihre Lieblingsfarbe, sondern über Ihre Werke.) Es ist toll.

Und wer so richtig tief versinken möchte: ein Verlag Namens Kampa veröffentlich diverse Interview-Bücher, u.a. von Bowie, Didion oder Susann Sonntag. Absolutes Niescheninteresse. Aber ihr wisst besser als ich ob ihr dafür jetzt spontan Google oder den Buchhändler des Vertrauens fragen wollt oder ob euch das einfach egal ist.

Apropo: es gibt von Didion übrigens ein (englisches) Theaterstück zu Das Jahr des Magischen Denkens. Das ist jetzt nichts für Menschen die eine Aufmunterung brauchen. Aber das Stück hat etwas geschafft das sich Autoren ja in der Regel wünschen: ich habe ihr geglaubt.


The Ghost in the Shell - The Human Algorithm

Noch mehr Manga. Die ersten drei Bände sind in sich abgeschlossen und ich habe es sehr genossen die noch mal zu lesen. Band vier ist nach hinten offen und ab hier heißt es scheinbar wieder laaange warte. Aber wer sich für das Franchise interessiert kann die ersten drei Bände durchaus lesen. Es gehört mit zu dem Besseren was ich zu Ghost in the Shell bisher gefunden habe. Und scheinbar kennt es kaum einer.


How to read now - Elaine Castillo

Das ist tatsächlich etwas, dass ich zur Entspannung lese. Und das erste Buch seit langem dem ich fünf von fünf Sternen geben würde. Als kleinen Kontext: ich hatte neulich die Diskussion: "Warum liest man? Und warum liest man vielleicht auch bunt gemischt?" Die 0815 Antwort ist: "Weil es dem Leser etwas gibt." Das ist generell richtig, aber eben auch nichtssagend. Elaine Castillo versucht zu erklären, dass wir zu Literatur auch oder gerade Anknüpfungspunkte finden können, wenn der Autor uns und unsere Sicht auf die Welt nie im Leben mitgedacht hat. Und das ein eigener Zugang (auch zu Klassikern und auch zu problematischen Werken) berechtigt ist. Und das dieser eigene Zugang am Ende eben nicht zurück zum akademischen Mainstream führen muss, so lange wie er im Kontext berechtig ist.


Honorable Mentions:

Zwei Mangaserien die ich im Moment jeweils am Erscheinungstag lese sind die aktuellen Bände von The Ice Guy and His Cool Female Collegue und Mr. Villains Day Off. Ach ja, und Smoking behind the Supermarket. Alles Slice of Life. Die ersten zwei sind einfach unglaublich knuffig und flauschig, (Der Bösewicht liebt Pandas!) Nummer drei ist eher was für den desillusionierten Büroangestellten. Aber wer Slice of Life mag ist hier genau richtig.

Etwas das ich noch nicht fertig gelesen habe, aber bei dem ich mir sicher bin dass ich es lieben werde: Judy Dench. Also, die Judy Dench. Ihr wisst schon... JUDY DENCH!!! Und der Titel ist: Shakespeare - The Man Who Pays The Rent. Sie muss im Laufe der Jahre wirklich fast alle weiblichen Shakespeare Rollen gespielt haben. Es ist sehr nah am Text. Sie erklärt Figuren aus Ihrer Sicht. Plus: Theateranekdoten. Für mich klingt das nach einem wirklich tollen Nachmittag. (Ja, lacht nur. Ist trotzdem so. Und bei Bedarf: das englische Hörbuch ist wunderbar klar eingesprochen.) 

Für die Nerds: wusstet ihr eigentlich, dass die drei Jungs die mal Top Gear gemacht haben auch heute noch sehr fleißig sind? Sie machen bei Amazon immer noch zusammen was mit Autos. (Sehenswert! Ehrlich! Und das sag ich ohne Führerschein) May ist May, und wenn er nicht gerade reist hat er jetzt auch ein Kochbuch draußen. Clarkson hat jetzt seinen eigenen Bauernhof, was für aktuell drei Bücher gereicht hat. (für das Geld etwas kurz, aber für ein ruhiges Wochenende ideal). Und Hammond ist einfach Hammond. Das heißt: drei Bücher aus der Top Gear Zeit, eines über Motorräder und eines über Reisen die ihn geprägt haben. Ach ja, und ein Kinder- und Jugendbuch über Dinge wie Atlantis, Nessi, Tutanchamun, Piraten und co.

RuPaul hat etwas Neues draußen, was die echten Fans aber wohl eher nicht zuerst bei mir hören werden. (Grüße an N. ;) )

Und ich tigere seit ein paar Tagen um etwas, das nennt sich: Muppets in Moskau. (von Natasha Lance Rogoff) Also, die Muppets. Es ist ein dickes Buch, es wird also länger gedauert haben die in Russland umzusetzen. Aber ich mag es tatsächlich wenn Ideologieunterschiede greifbar werden. Gut, dafür könnte ich auch Spy x Family lesen. Aber dann komme ich endgültig vom hundersten ins tausendste...