Da war doch noch was anderes:
Die Einführungsmatinee zu Lucrezia Borgia.
Dieses Mal ging es ins Operncafe. Frühes kommen sichert wie immer gute Plätze, und ansonsten kann ich eigentlich nur sagen: zu viele Zahlen und Namen.
Was ich mir tatsächlich gemerkt habe ist, dass es eine Vorlage von Victor Hugo gibt. Scheinbar handelt es sich da eigentlich um ein Drama, aber bisher hat sich der Text im Netz als unfindbar erwiesen, obwohl der Mann ja schon Ende des 19ten Jahrhunderts gestorben ist. Im Druck scheint es sich auch nicht zu befinden... so muß ich eben mit der ausreichend komplexen Erzählung von Herrn Hansjörg Zäther lauschen, der das ganze doch recht pointiert zusammen faßte.
Mein Versuch an der Kurzfassung für Eilige:
Moralisch nicht einwandfreie Mutter versucht ihren unehelichen Sohn vor ihrem Gatten, der Welt und vor allem vor ihm selbst geheim zu halten. Bevorzugtes Argumentationsmittel: Gift. Viele Tote.
So ganz, ganz grob.
Nach weiteren Informationen zum Leben der Lucrezia Borgia und des Komponisten Gaetano Donizetti sind wir dann auch in den Genuß einiger Hörproben gekommen.
Romelia Lichtenstein und Carlos Cortés traten als Mutter und Sohn auf. Bevorzugter Satz nach wenigen Takten: "Mehr dazu am Abend." Oder etwas deutlicher: zur Premiere wiederkommen. (In begründeten Ausnahmefällen vielleicht auch zu einer späteren Veranstaltung.)
Und sagen wir mal: ich bin neugierig geworden.
Bei weitem zu viele Informationen und Zahlen um sie sich auf Anhieb zu merken. Das Bühnenbild hat zumindest neugierig gemacht. Das könnte in groß wirklich beeindruckend wirken. Zu den Kostümen bilde ich mir eine Meinung wenn ich sie auf der Bühne gesehen habe. Aber ich glaube die beste Werbung war ohnehin Herr Zäther. Ich habe selten einen Menschen so begeistert Musik hören sehen. Und wir reden hier von zwei Sängern und einem Klavier. Da stellt sich dann selbst für einen Ahnungslosen wie mich die Frage wie das wohl mit Orchester klingen wird.
Auf jeden Fall ein angenehmer Samstag morgen, vor allem wenn sie einem eh in der Nacht eine Stunde geklaut haben. (Kaffee hätte das ganze noch angenehmer gemacht, aber man kann ja auch nicht alles haben. Als kleiner kultureller Appetitanreger auf jeden Fall gelungen. Und da ich schon bei Lulu so saß, dass gleichzeitiges mitlesen eher schwer fiel, ist man für einen generellen Fahrplan immer dankbar...)
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