Sonntag, 5. Juli 2020

Das Buch der Woche...

... wenn man es mit seinen nicht mal 100 Seiten denn so nennen kann:

Erwarten Sie nicht, dass ich mich dumm stelle von Michael Köhlmeier.

Untertitel: Reden gegen das Vergessen.

Die Titelgebende Rede wurde am 04.05.2018 in der Wiener Hofburg zum Gedenktag gegen Gewalt und Rassismus gehalten.

Wenn es nicht da stehen würde...

In anderen Reden geht es um die Holocaust, seine Heimat oder seine Familie.

Und allen gemeinsam ist, dass Köhlmeier auf unnötige Worte verzichtet und trotzdem an keiner Stelle platt klingt.

Ich muss der Fairheit halber aber sagen:

das ist eines von vier Büchern die ich die Woche angefangen, aber nicht geschafft habe.

Teil der Begründung ist, dass es hier immer noch mehr wie eine Baustelle aussieht als alles Andere.

Und Teil der Begründung...

Bildet einfach mal einen Satz mit "Stress", "Gehaltsnachzahlung" und "Nintendo Switch Lite". Ich denke er wird in die richtige Richtung gehen. ^_^;;

Und ihr wisst ja, wie das mit neuen Spielzeugen so ist...

(Keine Sorge, der erste Kollege hat auch schon darauf hingewiesen, mit welcher Dringlichkeit ich mir Zelda: Breath of the Wild holen sollte...)

Und weil das Alles noch nicht schräg genug ist, war ich tatsächlich mal wieder im Theater, genauer gesagt im Graben der Moritzburg.

Es kam:

Baal von Brecht, gegeben von Thomas Thieme, musikalisch begleitet von Arthur Thieme, präsentiert von der Volksbühne am Kaulenberg.

...

Wat'n Satz.

Generell: Theater in Zeiten von Corona ist irgendwie surreal.

Das fängt schon damit an, dass ich Brecht normalerweise nicht mag und auch eher selten freiwillig sehe - auch wenn es für Brechtsche Verhältnisse schon fast einen leisen Humor hatte.

Das geht damit weiter, dass natürlich die Corona Maßnahmen eingehalten werden müssen - auch wenn es schwer fällt im Hinterkopf zu behalten, dass es eben keine "normale" Veranstaltung ist.

Und das hört damit auf, dass man sich wie auf dem Präsentierteller fühlt - auch wenn man ja auch einfach mal zurück gucken kann.

Die Handlung in kurz ist: alle sind unsymphatisch - vor allem Baal.

Aber die Mischung aus draußen, Brechtschem Gebrüll, Musikalischer Untermalung, unbequemen Stühlen, einem entspannten Getränk und "einfach mal wieder was machen"...

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