Freitag, 29. Juli 2011

Das Freie Kino zeigt Nosferatu

Für alle die am Dienstag noch nichts vor haben:

Halle hat mittlerweile ein Freies Kino, Internetseite inklusive:
http://www.freies-kino-halle.de/veranstaltungen/

Und kommenden Dienstag wird unter anderem Nosferatu gezeigt, also die Stummfilmversion von 1922, mit Friedrich Wilhelm Murnau als Regisseur und Max Schreck als Ersatz-Dracula mit dem Namen Graf Orlok.

Drum herum gibt es noch einige Kurzfilme.

Beginn ist 20 Uhr, der Ort ist der Raum Hellrot, Martha-Brautzsch-Straße 19, was wohl irgendwo Ecke August-Bebel-Straße sein muß.


Und wenn ihr mich entschuldigt, ich geh mich jetzt eine Runde ärgern, dass ich an dem Tag arbeiten muß...

Dienstag, 26. Juli 2011

Es gibt übrigens tatsächlich einen Bibliothekssport:

http://www.youtube.com/watch?v=mTIbc7WKoKs

Montag, 25. Juli 2011

Edgar Wallace Hörspiele

Der nächste Regen kommt bestimmt, daher hier noch etwas zum nebenbei hören:
Die Edgar Wallace Filmeditionen.
Die Original Hörspiele zu den Wallace Filmen. Beziehungsweise: die Audio Spur der entsprechenden Wallace Filme auf Hörbuch Länge herunter gekürzt. Teilweise hatte der Cutter - zumindest in meiner Version, ich glaube das hat man zwischendurch noch mal überarbeitet - absolut keine Ahnung, weil die Trackwechsel mitten durch die Atmo gehen, aber alles in allem ist das genial.
Schwarz-Weiß-Kopfkino für entspannte Tage, zum lauschen und alt fühlen.

Oder nebenbei bügeln oder so. ;)

Sonntag, 24. Juli 2011

The complete Richard Hannay Stories

Ach du schreck.

Mir ist es mal wieder erfolgreich gelungen zu Prokrastinieren. Ich habe vor einer Weile für einen Appel und 'n Ei - wie man so schön sagt - The Complete Richard Hannay Stories auf Amazon gekauft. Natürlich von John Buchan.

Ich habe keine Ahnung was im Moment mit mir los ist, aber das ist auch kultig.

Mal ganz ernsthaft: The 39 Steps hatte ich schon mal auf Englisch gelesen. Und hier sind dann alle Bücher drin: The 39 Steps, Greenmantle, Mr. Standfast, The Three Hostages und The Island of Sheep.
Und jetzt muß man einfach mal kurz im Hinterkopf behalten, dass die Bücher um den ersten Weltkrieg herum entstanden sind. Da ist Mundart dabei, Vorurteile, historische Zusammenhänge mit denen ich mich das letzte Mal ein oder zwei Jahre vor dem Schulabschluß auseinander gesetzt habe, wir Deutschen sind die Bösen und Hannay denkt sich - wenn es hilft - in alles und jeden rein. Teilweise hat er weit mehr Glück als Verstand, aber bitte, unterhaltsam ist es alle mal. Außerdem bietet die Serien einen gelungenen, fluffig leichten Ich-erzähler. Ich weiß schon gar nicht mehr wann mir so was das letzte Mal untergekommen ist, aber es ist ewig her... Auf jeden Fall ist das hier unterhaltsamer als meine anderen Bücher.

Und nun die Frage der Fragen: les ich heute Abend noch was für die Uni? Oder begleite ich Richard noch ein wenig durch die Weltgeschichte?

Samstag, 23. Juli 2011

wissenschaftliche ^,..,^ Bücher

Na dann wollen wir mal. Auch der Artikel schreibt sich nicht von alleine, sonst wäre er schon vor einer ganzen Weile fertig gewesen.

Und wer jetzt erst mal denkt: Wissenschaftlich = Langweilig...
Nun, es kommt immer aufs Interesse an und darauf wie es geschrieben ist.

Fangen wir daher mal mit dem Buch an, dass ich hier eigentlich nicht erwähnen wollte: Markus Heitz - Vampire! Vampire! Alles über Blutsauger
Das ist als Überblickswissen sehr nett. Man merkt ihm an, dass er weiß wovon er schreibt. Auf wenig mehr als 200 Seiten ist eine Menge untergebracht. Zumindest wenn es um die älteren Vampirberichte geht. Mit gutem Willen kann man sogar von einer "kritischen Sichtung der Quellen" sprechen, es gibt da nur ein Problem: der Ton des Buches ist eine Zumutung. Lustig gemeint ist leider nicht immer auch lustig gemacht. Und manches von dem was gesprochen vielleicht durch die Betonung noch irgendwie zu retten wäre, wirkt auf dem Papier einfach nur unpassend.

Aber gut, genug gemosert. Auch zu dem Thema gibt es weitaus trockenere Bücher.

Ist hier irgendjemand ein Freund von Freud? Also der mit der Psychoanalyse.
Ich sag nur Laurence L. Rickels - The Vampire Lectures.
Um da durch zu kommen und wirklich was mit zu nehmen muss man schon starkes Interesse an Vampiren haben. Sicher, interessant ist es, aber eben mitunter auch sehr trocken. Vor allem wenn man gerade nicht weiß um welchen Film es geht.

Wer mehr nach einem Ansatzpunkt aus unserer heutigen Zeit sucht, dem gefällt vielleicht Kinder der Nacht von Tony Thorne. Es geht allgemein um Vampirmythen in verschiedenen Kreisen oder Praktiken, Berichte und Lebensweisen die sich mit unserer Vorstellung von Vampiren decken. Dabei geht es nicht nur um Kulturkreise die in normalen Vampirbüchern sonst tunlichst umschifft werden, sondern auch um Vampire in unserer heutigen Zeit. Gerade bei letzterem merkt man dem Autor eine leichtes Unverständnis an, aber wer sich mit dem Thema gerne mal aus einem anderen Blickwinkel beschäftigen möchte, ist hier gut aufgehoben.

Vielleicht sollte vor dem Ausgefallenen auch erst mal die Grundlagen kommen. Daher jetzt zur absoluten Ursuppe: Dieter Sturm und Klaus Völker - Von denen Vampiren oder Menschensaugern. Dichtungen und Dokumente.
Hierbei handelt es sich um eine Mischung aus alten literarischen Quellen, an die man sonst sehr schwer heran kommt, und den historischen Quellen, auf die in den anderen Büchern immer wieder gerne verwiesen wird. Goethe hat das älteste deutsche Vampirgedicht geschrieben, neben ein paar Romantikern sind auch Tolstoi, Gogol, Byron und Polidori vertreten, sowie LeFanu mit Carmilla. Ingeborg Bachmann habe ich gerade auch gesehen. Und natürlich Draculas Gast von Stoker. Und dann wie gesagt noch mal 60 Seiten mit historischen Quellen, etwa Luther, Graf Otto von Stein oder Voltaire.

Etwas ähnliches ist Christopher Fraylings - Vampyres. Lord Byron to Count Dracula.
Allerdings einmal mehr auf Englisch und mit einem etwas anderem Fokus. Polidori wird ausreichend gewürdigt. Wer sich jetzt fragt warum so was wichtig ist: Die Vampirgeschichte die normalerweise Lord Byron zugeschoben wird, stammt eigentlich von ihm. Und es gibt einen Teil darüber, wie Stoker seinen Dracula zusammen geklöppelt hat. Das ist jetzt vielleicht kein wissenschaftlich hochwertiges Deutsch, aber gerade die Reise über die Karpaten hat er zu einem guten Teil aus anderen Reiseberichten zusammen geschrieben, also ist die Wortwahl wohl verzeihlich.

Aber weil wir einmal bei Frayling sind: wirklich gut ist sein Alpträume. Die Ursprünge des Horrors. Hier geht es unter anderem um Dracula, Jekyll und Hyde, Frankenstein oder den Hund der Baskervilles. Und zwar mal nicht um die Bücher selbst, sondern um die doch recht zahlreichen Spleens der Autoren. Stoker war einen großen Teil seiner Kindheit ans Bett gefesselt. Obwohl er später auch ein erfolgreicher Sportler war hat er dabei wohl einen leichten Knacks weg bekommen, der auch nicht dadurch besser wurde, dass er später für den exzentrischen Henry Irving arbeitete. Robert Louis Stephenson - Autor der Schatzinsel - verbrannte die erste Version von Dr. Jekyll & Mr. Hyde, nachdem seine Frau zu schockiert reagiert hatte. Sir Arthur Conan Doyle - der Mann der Sherlock Holmes erfand!!! und diesen dann umbrachte - war in seinen späten Jahren ein Anhänger von Mystizismus und Spiritismus! Und Mary Shelly muss einen ehrlich bescheidenen Urlaub gehabt haben, als sie von Frankenstein träumte. Glaubt ihr nicht? Hier steht es aber!
Ganz ernsthaft, so hätte ich mir mitunter unsere Germanistik Seminare gewünscht. Das rückt einiges ins rechte Licht.

Und nun habe ich hier so viele schöne Schlaglichter herausgesucht, aber wo sind die guten Einführungen?
Ich fand sowohl Norbert Borrmanns Vampirismus oder die Sehnsucht nach Unsterblichkeit gut, als auch Basil Coopers Der Vampir in Legende, Kunst und Wirklichkeit. (Borrmann gibt es mittlerweile auch in einer aktualisierten post-Twilight Ausgabe)
Dass ich die hier nur kurz erwähne schmälert bei weitem nicht die Qualität, ich habe beide gern gelesen. Aber da ich das meiste mittlerweile schon mal irgendwo gehört habe, zählt das für mich zur Entspannungsliteratur.

Der Auslöser für diesen Post hier war ja unter anderem, dass ich neulich aus einer Laune heraus Vampire. dem Mythos auf der Spur von Hagen Schaub geholt habe. Ich stand davor und mir war einfach danach, das mal wieder zu lesen. (Ich bin noch nicht dazu gekommen, aber ich freu mich drauf.)


So, und zum Abschluss noch meine heimliche Lieblingsrubrik: Dinge die interessant klingen, für die ich aber noch keine Zeit hatte.

Gerade ist mir zum wiederholten Male das Trakatat von dem Kauen und Schmatzen der Toten in den Gräbern auf Amazon aufgefallen. Ein sehr kurzes Buch von Michael Ranft. Und das erste wissenschaftliche Buch, dass sich mit Vampire auseinander setzt. Allem Anschein nach aus dem frühen 18ten Jahrhundert!
Das stelle ich mir echt schräg vor.

Dann ist da Eric Nuzum und The Dead travel fast. Stalking Vampires from Nosferatu to Count Chocula.
Ein Mann der im Selbstversuch mehr vampirisches in seinem Leben bringen möchte. Ich hab mal reingelesen und die Halloween Episode immer noch im Kopf. Das ist meistens ein gutes Zeichen.

Auch nicht ernster stelle ich mir das Buch von Allyson Beatrice vor: Will the Vampire People please leave the Lobby? And other True Adventures from a Life online.
Schon der Titel ist genial.

Etwas das ich tatsächlich mal gelesen und schon wieder verdrängt habe und genau darum mal wieder lesen könnte: Colin Odell - Vampire Films (Pocket Essential). Kurz, aber viel.

Und dann liegt hier noch das überdimensionierte Telefonbuch von David J. Skal, mit dem Titel Vampires. Encounter with the Undead. So weit ich das beim durchblättern überblicken konnte: eine Art Essaysammlung zu fast allem... Wenn ich nur die Zeit dazu hätte...

Und, war was dabei, dass euch spontan angesprochen hat?

Freitag, 22. Juli 2011

Chez Geek/ Chez Goth/ Chez Genius

Noch was anderes Schönes, mit dem man sich zwischendurch einen ruhigen Nachmittag am See vertreiben kann - vorrausgesetzt man mag die Menschen um einen herum.
Denn die Chez Reihe - übrigens ein Kartenspiel - ermöglicht es eine spontan-Kurzzeit-WG mit allen Anwesenden zu gründen.

Zu Beginn zieht jeder einen Job und egal ob das nun Barrista oder Menschliches Versuchskaninchen ist: jeder hat ein bestimmtes "Einkommen" und einen bestimmten Erholungsbedarf... und irgendwie klingt das gerade nach der Zusammenfassung meines Lebens.
Davon abgesehen: Ziel des Spieles ist es vor allen Anderen seinen persönlichen Erholungsbedarf zu decken. Ob man sich dafür eine Katze anschafft, auf Rockkonzerte geht, liest, sich besäuft oder auswürfelt wie gut das Sexualleben läuft.... das bleibt erst mal jedem selbst überlassen. Man muss allerdings mit solchen realistischen Entspannungs-Hindernissen rechnen, wie etwa mit dem Rasenmäher bei Nacht, nervigen Besuchern oder spontanen Hirnentleerungen  die einen vergessen lassen was man gerade noch entspannendes tun wollte.

Ja, ich bin nicht wirklich gut das zu erklären. Aber es macht Spaß. Vor allem wenn sich mal wieder alle eine Runde über die Couch vom Sperrmüll freuen.

Es ist ein wenig absurd. Aber wenn ihr wen findet, der das Spiel kann und es euch erklärt, seit ihr in Null Komma Nichts im WG Leben drin.

Chez Geek ist dabei die "normale", durchgekracht unordentliche WG.
Chez Goth die Version für Sonnen scheue Schwarz-Szenen-Anhänger.
Chez Genius ist eine Studenten WG.

Wer möchte kann die Karten selbstverständlich auch mischen. Dann freut sich die WG nicht nur über eine alte Couch, sondern auch über schwarze Farbe auf den Fenstern.

Und wer damit nicht ausgelastet ist und Englisch kann, kann ja mal Chez Guevara oder Chez Cthulhu als WG Konzept versuchen. Denn mal ernsthaft: eine WG mit Lovecrafts Schöpfungen? Einen schnelleren Weg in den Wahnsinn gibt es doch eigentlich kaum, oder?

Donnerstag, 21. Juli 2011

Jonglieren

Wer unter sich keine Nachbar wohnen hat, sollte das mit dem Jonglieren mal versuchen.
Das ich das mit meiner eingeschränkten Hand-Augen Koordination mal sage hätte ich auch nie gedacht, es macht aber ehrlich Spaß.

Es würde sicher noch mehr Spaß machen, wenn man es richtig könnte, aber in ruhigen Momenten nehme ich mir momentan echt mal ein paar Minuten Zeit zum üben.

Und wer meint das schafft er nie: es gibt Anleitungshefte für so was. Ich hab meines jetzt schon eine Weile, aber ich glaube mehr als drei Euro hat das auch nicht gekostet. Da waren die Bälle wesentlich teurer.

Was übrigens schon in sich eine lohnende Investition ist. Nach einem stressigen Tag mal fünf Minuten werfen und fangen üben - bei Bedarf auch nur mit einem Ball - und man ist gleich ein viel ausgeglichenerer Mensch.

Mittwoch, 20. Juli 2011

Die Siedler von Catan

Diesen Beitrag widme ich S., die uns allesamt mit diesem Spiel angesteckt hat.

Das Ganze hat mal ein wenig konfus und alles in allem noch sehr harmlos mit dem Brettspiel angefangen.
Ziel ist es im großen und ganzen durch würfeln und tauschen bestimmte Grundrohstoffe zusammen zu bekommen, wie Lehm, Getreide, Holz, Schafe oder Erz. In bestimmte Kombinationen lassen sich damit Straßen, Siedlungen, richtige Städte oder Aktionskarten erwerben, mit denen man hoffentlich vor allen anderen auf eine festgelegte Punktzahl kommt.
Das klingt im ersten Moment recht trocken, da man aber mit jedem Zug Rohstoffe bekommen könnte, jeder mit jedem tauschen kann (wenn der andere auf die Konditionen eingeht) und einem das Spiel regelmäßig noch ein paar Karten klaut... nun, es lohnt sich auf jeden Fall permanent aufmerksam zu bleiben.
Und nach den ersten Runden macht das Spiel sogar richtig Spaß. Ungefähr ab dem Punkt, ab dem man langsam weiß, was man für die Rohstoffe auf seiner Hand bekommen könnte und was wirklich noch fehlt.

Dazu gibt es mittlerweile unzählige Erweiterungen, die wirklich jeden bei der Stange halten sollten.

Wer einen großen Tisch hat, kann es auch mit dem raumgreifenden Kartenspiel für zwei versuchen, dass nach den gleichen Regeln funktioniert, aber meiner Meinung nach etwas unübersichtlicher ist.

Weit mehr Spaß macht da das Würfelspiel.
Vor allem hat es vier unschlagbare Vorteile:
Zumindest theoretisch ist die Mitspielerzahl hier unbegrenzt.
Man hat immer vor Augen, was man wogegen eintauschen kann. Das entlastet ungemein.
Es eignet sich hervorragend zum nebenbei spielen. Wer das Spiel einmal verstanden hat kann während dessen noch ungestört über alles mögliche diskutieren.
Einmal verstanden kommt das Spiel komplett mit Piktogrammen aus. Wer also bei der nächsten Studentenparty mit sechs Nationalitäten (von denen am Ende eh alle Englisch reden) etwas Deutsches schenken möchte und selbst langsam keinen Nerv mehr hat schon wieder Hallorenkugeln zu kaufen: das ist nahezu perfekt.

Und für die technisierte Gesellschaft: freilich gibt es das auch als Computerspiel.

Wer Spaß haben möchte kann mal auf http://www.catan.de/ vorbei schauen.
Dort gibt es die Demo. Auch sehr schön um es einfach mal anzutesten, wenn auch nicht so lustig wie in großer Runde. Wer bereit ist einen Client zu installieren, kann gegen echte Menschen spielen.
Und wer das nicht möchte könnte immer noch auf das PC Spiel zurück greifen... was ich allerdings nur bedingt empfehle. Der Rechner schummelt nach Strich und Faden. Sobald man führt stürzt sich der gesamte Haufen auf einen. Das ist echt nicht normal... für Hardcore Fans für Zwischendurch aber sicherlich zu empfehlen.

Dienstag, 19. Juli 2011

^,..,^ Bücher

Da ich weiß, dass ich mit Mindcinema wenigstens einen Leser habe, den das interessiert, lege ich mal für ein paar Minuten meine belastenden Unibücher aus der Hand und beschäftige mich mit entspannenderen Dingen: Vampirliteratur. ^,..,^

Eine kleine Vorwarnung vorneweg: hier geht es nicht um die paranormalen Versionen von Muttis Schnulzenreißern Marke "Sie lieben sich, machen sich das Leben gegenseitig unnötig schwer und entscheiden auf den letzten fünf Seiten unmotiviert doch zusammen in den Sonnenuntergang zu reiten" sondern um Bücher die etwas ausgefallener sind, die sicherlich schon Einige kennen, die trotzdem noch neue Fans gebrauchen können und in denen die Hauptperson eben rein zufällig Blut trinkt.

Nehmen wir mal Tanya Huffs Blood Ties Serie. Ja, die konnte man sich vor einer Weile auch im TV ansehen und sie gibt es auf DVD. (Was für Nostalgiker. Ich habe die ersten Szenen gesehen und fühlte mich sofort an die schlechteren The Crow Filme erinnert. Das in der Optik überhaupt noch wer dreht hätte ich nicht gedacht.) Aber Tanya Huff zeichnet sich vor allem durch eine sehr nette Charaktereigenschaft aus: Ehrlichkeit. Irgendwie musste sie nun mal ihr Haus abbezahlen. Und nachdem sie begriff das Vampirfans so ziemlich das loyalste Lesepublikum auf diesem Planeten sind, hat sie Detektivromane mit Fangzähnen geschrieben. Eine halb erblindete Ermittlerin, ihr egomanisch-eifersüchtiger Ex(Partner) und ein Vampir, sowie Menschen die Dämonen beschwören und die Geister die sie riefen nicht mehr los werden.
Wer Neugierig ist: Blutzoll, Blutspur, Blutlinien, Blutpakt, Blutschuld, eine Kurzgeschichtensammlung mit dem Titel Blutbank. Und wer dann immer noch nicht genug hat kann dem Bluttrinkenden Henry Fitzroy noch in ein Filmstudio folgen, in: Rauch und Schatten, Rauch und Spiegel, Rauch und Asche.
Allgemein geht es in den Serien mitunter reichlich dunkel zu, aber wer aktuelle Thriller liest ist ja eh schon an einiges gewöhnt. Dagegen ist das eher harmlos. Und ich mag die Serie.
Vor allem weil die Blut Reihe in den 90ern entstand. Damals wurden Leute noch losgeschickt ein Telefon zu suchen und wenn sie eines fanden hatte das eine Wählscheibe. Ich mag das einfach.

Dann ist da Anne Rice, die Vampirgeschichten meiner Jugend. Gut, es sind im Grunde Pseudo-Historien-Schinken mit hohem menschlichen Kollateralschaden. Louis hat irgendwann angefangen seine Lebensgeschichte zu erzählen, Lestat zog nach und irgendwann hat David Talbot als Chronist so ziemlich jeden breitgeschlagen seine Geschichte in irgend einer Form festzuhalten. Heute würde ich die glaube ich nicht noch einmal lesen wollen. Aber im großen und ganzen kann man die Bücher kreuz und quer lesen, wenn man mal von den Büchern um Lestats Eskapaden absieht. Die waren alles in allem ein wenig verkopft, manche davon habe ich bis heute nicht durchgeschafft. Aber wer einfach mal ein paar Vampiren zuhören möchte wie sie sich über Oper und Schmuck und Kunst und sonst was verzückt ereifern: bitte sehr.

Etwas anderes, dass man mal gelesen haben sollte, das die meisten aber trotzdem noch nicht in der Hand hatten, ist ganz konkret Dracula. Ja, der Dracula, der von Bram Stoker. Eigentlich ein unendlich langes Ding in Brief- und Tagebuch-Form, mit eingestreuten Zeitungsnotizen und weiß der Geier was. Es gibt wunderbar putzige Gender Studies Interpretationen zu dem Ding, bei denen man danach auch mitreden könnte... aber alles in allem muss ich sagen: ich mag keine Bücher, in denen sich das Ende anfühlt als hätte der Autor schlussendlich genauso wenig Bock gehabt wie ich. Aber dafür ist es ein Klassiker. Einfach mal lesen um mitzureden. Der Sommer ist lang genug.
(Und wer das gelesen hat, kann sich im Zweifel ja immer noch mit der offiziellen Fortsetzung beschäftigen. Und ja, es gibt mittlerweile wirklich eine: Dracula. Die Wiederkehr von Dacre Stoker und Ian Holt. Das Kind von Jonathan und Mina ist mittlerweile erwachsen, versucht sich zum ärger der Eltern als Schauspieler und... naja, es würde wohl nicht Dracula heißen, wenn Mister Langzahn persönlich nicht irgendwann auftauchen würde...)

Und damit ihr mir nicht weg pennt hier mal ein ganz besonderer Leckerbissen:
Kim Newman.
Seine Bücher sind auf Deutsch direkt in einem Sammelband mit dem Titel Vampire erschienen. Und man braucht einen robusten Magen. Wer kein Problem damit hat eine graphische Beschreibung einer Pfählung zu lesen, wird den Rest auch überstehen. Und belohnt! Hier wurde das literarische Zitat echt zur Kunstform erhoben, vor allem im ersten Band. Es geht eigentlich darum, wie die Geschichte verlaufen wäre, wenn Van Hellsing Dracula nicht besiegt hätte. Was wäre aus England geworden? Wie wäre der erste Weltkrieg verlaufen? Und wie kann man sich James Bond mit langen Zähnen vorstellen?
Das ist echt mal was anderes.

Wem das dann schon wieder zu viel Blut ist, der kann sich immer noch mit Der Historiker von Elizabeth Kostova einen schönen Sommer machen. Ich habe selten ein Buch gelesen dass sich so zieht und dass sich so dermaßen schamlos immer wieder selbst wiederholt. Aber wer einem brav-biederen 68er Mädchen folgen möchte, wie es in alten Bibliotheken und in Gesprächen die Herkunft von Dracula und den Verbleib ihrer Mutter zusammen puzzelt und dabei so schöne Städte wie Budapest besucht: hier werdet ihr fündig. Garantiert nervenschonend.

Und wem das schon wieder zu langweilig ist und wem die 90er noch zu aktuell sind: Ab ans Necroscope von Brian Lumley. Auch so eine Serie mit der ihr endlos beschäftigt seid, aber das ist wirklich mal was anderes. Eine Mischung aus Indiana Jones, Hellboy und... o.O''
Sorry, aber dafür fehlen mir gerade die Worte. Wer einen Totenbeschwörer im Kalten Krieg erleben möchte und einen halbwegs robusten Magen mitbringt: hier entlang bitte.



Und dann noch ein paar Dinge, bei denen ich bisher nie die Zeit gefunden habe mal rein zu lesen und die mir trotzdem immer wieder lobend untergekommen sind:

Die Darren Shan Reihe von Darran Shan (kein Copy-Paste Fehler). Der Eine oder Andere hat vielleicht den Film Mitternachtszirkus gesehen. Noch nicht mal das habe ich geschafft. Aber gut, was ich weiß ist, dass ich vor vielleicht 10 Jahren mal in einem Forum miterleben durfte wie einer nach dem anderen dieser Reihe erlegen ist. Den Reaktionen nach scheint sie gut zu sein.

Barb. J. C. Hendee und die Dhampir Reihe sind mir ebenfalls immer wieder positiv aufgefallen. Eigentlich war das mit dem Vampirjagen hier immer als abgekartetes Spiel gedacht, um ein paar Idioten das Geld aus der Tasche zu ziehen, bevor daraus bitterer Ernst wurde. Keine Ahnung ob es gut ist, aber den ersten Band würde ich schon mal lesen, wenn ich ein wenig Zeit hätte (was vorerst nicht passieren wird).

Neugierig bin ich persönlich auch auf die Vampire Earth Serie. Klang immer ein wenig wie eine Mischung aus Alien und Vampire aus dem Weltall. Naja, man beachte das Problem mit der Zeit.

Pratchett hat auch mal über Vampire geschrieben, Ruhig Blut. Wem die Scheibenwelt nicht zu abgedreht ist und wer diese Art von Humor mag: bitte sehr.


Und ich bin einfach mal froh, dass ich gerade nicht zuhause bin, sonst wäre das hier sicherlich noch länger geworden. So habt ihr beim nächsten Starkregen schon mal was zu tun und könnt nach Leseproben schauen, ob etwas davon euren Geschmack getroffen hat.


Der Beitrag über wissenschaftliche Vampirbücher ist nicht vergessen.


Und wer jetzt denkt: alles schön und gut, aber womit soll ich meine Kinder in den Sommerferien ruhig stellen...? Nun, es gibt immer noch den Kleinen Vampir von Angela Sommer-Bodenburg. Die Reihe ist über die Jahre auch immer länger geworden. ^,..,~

Freitag, 15. Juli 2011

Ich verrate Euch heute mal einen der größten Taschenspielertricks der Universitäten. Zwei kleine, simple Worte in einer unschlagbar praktischen Phrase: "Wissenschaftliches Interesse".

Mit diesen beiden Worten kann man alles rechtfertigen.
Wir haben in einer Stilistikveranstaltung die Argumentationsstrukuren der Bild analysiert - was bedeutete, dass wir sie auch erst mal lesen mußten. Im Seminar.
Eine Bekannte von mir "durfte" Hedwig Courths Mahler lesen als es um die mediale Vermittlung von Liebe ging.
Und dann war da noch Die Klavierspielerin von Elfriede Jelinek. Ein sprachlich absolut brilliantes und Zitat reiches, wenn auch inhaltlich teilweise echt widerliches Buch. Wir haben uns damals alle den Spaß gemacht ein paar der "besten" Stellen Freunden vorzulesen und uns beim angewiederten Gesichtsausdruck zu denken, dass die alle viel zu empfindlich sind.

Und nach dieser universitären Karriere weiß ich heute: mit diesen zwei Worten kann man alles rechtfertigen.
Ich lese momentan Jerry Cotton. Freilich aus "wissenschaftlichem Interesse". Das ich mich dabei noch amüsiere wie Bolle ist ein anderes Thema. (Wer war eigentlich Bolle?) Aber die sind echt zu putzig. Durch das Nebeneinander von Nachdrucken aus den Anfangszeiten und aktuellen Heften, kann man sich je nach Stimmung mit Heften eindecken in denen Whisky und Zigaretten noch zur Grundausstattung einer anständigen Schicht gehörten, in der Karteikarten noch per Hand durchgeforstet wurden und der Gang ins Archiv zum Alltag gehörte, oder aber man entscheidet sich für die neuere Generation, in welcher der Dienstwagen eine Internetverbindung zu allen wichtigen Datenbanken hat, sich Zeugen darüber freuen ein Vermögen mit den Appel Aktion verdient zu haben oder piepsende Handys zum Altag gehören.
Es lebe der Anachronismus, die Klischees von Gut gegen Böse und die G-Man, die alles am Ende aufklären.
Dies ist natürlich nur eine erste grobe Einschätzung, weil ich mit meinen Studien zum Thema Jerry Cotton noch nicht übermäßig weit bin. Aber mit ausreichend "wissenschaftlichem Interesse" (oder einfach nur einem hohen Drang nach Eskapismus) werde ich mich schon noch etwas tiefer in die Materie einlesen.

Und, welchen "wissenschaftlichen Forschungsinteressen"  hängt ihr so in der Ferienzeit nach? ^_~

Dienstag, 12. Juli 2011

Plückhahn & Vogel

So wie es aussieht, werde ich heute mal wieder keine Zeit für den Cultour Sommer haben. Was schade ist, immerhin kommt heute Abend ein Georg Kreisler Programm. Und gerade den Schwarzen Humor schätze ich normalerweise sehr. Aber was zeitlich nicht geht... naja.

Auf jeden Fall freue ich mich, dass die Bühnen Halle vorhin für Google-Faule mal die Homepage der heutigen Künstler verlinkt haben, in dem Fall Plückhahn und Vogel.

Ich bin so frei den Link hier mal zu wiederholen:
http://www.plueckhahn-vogel.de/

Ich habe gerade eine sehr unproduktive, aber auch sehr angenehme Dreiviertelstunde in der Bibliothek hinter mir, in der ich mich mal durch die Hörbeispiele durchgeklickt habe.

Das klingt tatsächlich recht vielversprechen. Ich bin offen gestanden sogar am überlegen nachher mal vom Juridikum runter zu flitzen und zu fragen ob man auch als "Nicht Besucher" eine CD erwerben kann... mal schauen.

Rein hören lohnt sich auf jeden Fall. Vielleicht teilt der Eine oder Andere am Ende ja sogar meine Meinung. ^_~
Im Musikinstitut übt gerade wer die Habanera. o.O

Und ich hab das erkannt!!!!

*Stolz*

Das wäre noch vor etwa einem Jahr undenkbar gewesen!

Sonntag, 10. Juli 2011

Verschenke

(auch an Unbekannt - aber nur innerhalb von Halle)

Eine praktisch nicht stimmbare 4/4 Geige, die momentan glaube ich auch nur noch eine Seite hat. Sieht an der Wand bestimmt schön aus, aber ich bin nie dazu gekommen die mal aufzuhängen. Gibt es als Komplettset mit Geigenkasten, Bogen und Kolophonium. (irgendwo müßte auch noch eine anschraubbare Kinnstütze rumfliegen.)

Und eine billig 4/4 Gitarre - die entweder richtig tief klingt oder auf die ich immer die falschen Saiten gezogen haben. Gab es mal für wenig Geld im Supermarkt, um mal grob die Qualität anzudeuten. Ein wenig verstaubt. Mindestens eine Saite gerissen. Dürfte im Laufe der Zeit auch ein oder zwei Schrammen abbekommen habe. Und hier wirklich NUR die Gitarre. KEINE Tragetasche, KEIN Stimmgerät, KEIN Lehrbuch. Nur die Gitarre.

Interessenten einfach hier melden oder die Kontaktdaten im Impressum nutzen.
Oder einen der anderen Wege.

Na dann, keine falsche Scheu. Zugreifen.


Update: Die Geige ist weg, aber die Gitarre ist noch da, falls wer Interesse hat ^^

Donnerstag, 7. Juli 2011

Theater Sommer

Heute beginnt übrigens das Theatersommerprogramm im Hof des nT. (Heißt eigentlich glaube ich Cultour Sommer, da das Programm wieder einmal vom Cultour Büro Herden organisiert wird.)
Los geht es mit Reinhard Straubes Sommer eines Hypochonders.
Das Wetter scheint mit zu machen.
Und ich habe ärgerlicherweise sogar gerade gesehen, dass es sich wohl um eine Art aktualisierte Sommerfassung handelt. Schade nur, dass ich heute keine Zeit habe. Und am Samstag, zur zweiten Aufführung, leider auch nicht...
Aber am Sonntag kommt ein MTS Abend, den ich mir ansehen würde... wenn das Wetter mitspielt. Mal schauen.
Horch werden ebenfalls dabei sein. Termine dafür gibt es bei den üblichen Verdächtigen.

Rein schauen lohnt sich also auf jeden Fall.

Und wie die Beatles Beschallung im Juridikum gestern verriet, läuft auch Romeo und Julia noch.

Also dann: offiziell ist der Sommer da. Frohes genießen. ^_~

Montag, 4. Juli 2011

Dracula - Das Musical ^,..,^

So, da wären wir nun also. Der Dracula Marathon ist erfolgreich überstanden. Die Klamotten sind nach dem Weltuntergangsregen von gestern auch wieder trocken. Und ich setze mich bei der Gelegenheit endlich an die Rezension.

Fangen wir mal mit den halbwegs einfachen Dingen an: worum geht es?
Dracula hat ein etwas gespaltenes Verhältnis zur Kirche. Welches unter anderem dazu führt, dass er zum ewigen Leben verdammt wird, aber indirekt auch dazu, dass er seine geliebte Frau verliert, Adriana.
Als ihm dann aber klar wird, dass das mit dem Fluch ernst gemeint war... nun, Unsterblichkeit versöhnt auf den ersten Blick mit einer Menge Sachen.
Ausreichend blutdurstig geht es durch die Lande, bis eine Blutsverwandte namens Lorraine auftaucht. "In ihren Augen ist ein Licht das ich ertrag" spricht jetzt vielleicht nicht von der großen Liebe auf den ersten Biss, aber während ihr etwas überspannter Bruder schon mal als Damenfutter herhalten muss, verfällt sie Dracula mehr und mehr.
Alles könnte recht schön sein... würde Dracula nicht immer noch an seiner Adriana hängen und mehr und mehr vor sich hin siechen. Seine Lebenskräfte erwachen erst wieder - wenn auch im Udo Lindenberg Gedächtnis Look - als sich eine Frau findet, die seiner verstorbenen Geliebten bis aufs Haar gleicht.
Diese ist nun... zwar angetan von der Aufmerksamkeit dieses ihr vollkommen fremden Mannes, aber eben auch reichlich verwirrt.
Tja, und ob Dracula dieses Mal seinen Frieden findet...

Man will ja auch nicht auf Anhieb alles verraten.

Und was erwartet einen neben der Handlung noch alles?
Fangen wir mal mit der etwas schwer umschreibbaren Musik an. Von kirchlich inspirierten Chorälen, über Rock bis hin zu tatsächlich etwas populär angehauchten Liebesliedern ist echt alles dabei. Da einen recht großen Teil der Zeit geliebt und gelitten wird überwiegt der Herz-Schmerz Teil ein wenig. Was aber nicht täuschen sollte. Immerhin begegnen wir neben einem verärgertem Dracula auch einer neuzeitlichen Rockerbande.
Die Musik hat definitiv das Zeug zum Ohrwurm. (Schade nur, dass es mir bisher nicht gelungen ist die CD irgendwo aufzutreiben.)

Worüber man nun ein wenig geteilter Meinung sein kann ist die Ausstattung des Stückes.
Jeder freie Cent ist nachweislich in Kostüme investiert worden. Man sieht es den Kleidern und Mänteln förmlich an. Zumal es ja auch nie mit nur einem Kostüm pro Person getan ist.
Mir würde nie im Leben einfallen das zu kritisieren. Immerhin springt einem an jeder Ecke entgegen was Matthias Brenner mit optischem Bombast gemeint hat.
Das einzige wofür dann definitiv kein Geld mehr da war, war ein abwechslungsreiches Bühnenbild. Gut, das Garten, Ballsaal und Gruft fast gleich aussehen und sich im Grunde nur durch die auftretenden Personen unterscheiden... irgendwo sind eben einfach die Grenzen des Machbaren. Und mit vier Säulen und zwei Showtreppen lassen sich immerhin Fledermausflügel imitieren. Ich bin trotzdem ein klitze, klitze kleines bissel enttäuscht, einfach weil die Bühnen Halle sonst immer sehr gut darin sind, mit ein oder zwei Kleinigkeiten merkliche Unterschiede im Bühnenbild zu produzieren. Aber bitte, ich will nicht mäkeln.

Warum nicht?

Weil es einfach zu viel Spaß macht.
Da die Bühne mit nur zwei Mensch... naja, mit zwei Figuren mitunter ein wenig leer wäre, wurde noch ein Ballett mit eingebaut. Neben Engeln und Teufeln oder anderen Gestalten kann man also während der Lieder zusehen wie Dracula, Adriana und Louraine als Double einander umschwärmen.
Die Kostüme sind tatsächlich über jeden Zweifel erhaben.
Und dem Rest merkt man die Freude einfach an.
Da wäre natürlich Gerd Vogel als Graf Dracula. Mit überbordendem Ego und einem etwas verdrehten Humor, trotz aller Gewalt immer noch ein Sympathieträger. Zumal ich Herrn Vogels Stimme ehrlich mag.
Björn Christian Kuhn als Hofnarr, latent sadistischer Handlanger und pragmatischer Arzt, mal mit Moralkeule, mal mit Zynismus, aber immer mit dem Lächeln desjenigen, der sich hinter dem Rücken seines Herren hervorragend zu unterhalten versteht.
Und Christopher O'Conner dem die etwas undankbare Aufgabe zugefallen ist, als überbesorgter Bruder ein paar veraltete Moralvorstellungen hoch zu halten, dem es dafür aber verhältnismäßig wenig auszumachen scheint, von drei Frauen gleichzeitig angeknabbert zu werden.
Apropo Frauen. Absolut goldig sind die drei "Nymphen", gespielt von Katharina Eirich, Katharina Schutza und abwechselnd entweder von Tabea Scholz oder von Constanze Eschrig. Dieser "Frauenverein der Geliebten von Dracula" hat einen sehr eigenen Humor entwickelt, um mit den Marotten des Grafen umzugehen. Ein paar hundert Jahre verschieben eben so manche Perspektive.
Wie schon gesagt sind die beiden weiblichen Hauptrollen ebenfalls sehr sehenswert.
Nadine Eisenhardt mal als unschuldiger Engel und liebende Frau, mal als handfeste Rockerbraut, die ihre Argumente gut ins Licht zu rücken weiß. (Und die hervorragend klingt, seit noch mal wer das Mirkoport zurecht gerückt hat)
Und Kerstin Ibald als Lorraine. Von verwirrt verliebt bis resignierend ist so ziemlich alles dabei. Und auch hier: wirklich hörenswerte Stimme.

Was bisher noch gar nicht zur Sprache kam:
Wir haben es mal wieder mit einer ganz, ganz leichten Form von Schleichwerbung zu tun. Die Sensu-Crew gibt es nämlich auch außerhalb des Theaters. Würde ich mir bei Gelegenheit tatsächlich mal ansehen. Und für alle, denen sich er Zusammenhang nicht so zu 100% erschließt: Der letzte Teil von Dracula spielt etwas näher an unserer Zeit, Casino, Motoradgangs inklusive. 3 Motorräder und der ganze Raum hat geruchstechisch was davon. Aber nett.
Und falls sich wer die genannte Internetadresse gemerkt hat: es ging um Alkohol. Scheinbar für den Gag eingebaut, sonst wäre das im Cafe oder Foyer mal aufgefallen.

So, was fehlt sonst noch?
Ein Blick in die MZ und die verwunderte Feststellung, dass wir uns wenigstens in einem Punkt einig sind: an der Soundabmischung sollte wirklich noch geschraubt werden.
Ansonsten möchte ich an der Stelle darauf hinweisen, dass wir Hallenser einfach von Haus aus ein wenig unterkühlt sind. Das Publikum war für hallesche Verhältnisse durchaus in Ordnung. Zumal man die Standing Ovations nicht unterschlagen sollte. (Die waren nicht ganz freiwillig, aber wenn in der ersten Reihe die Leute aufstehen und man immer noch was sehen will... ) Da haben am Ende noch Einige mitgezogen.

Als fluffig leichtes Musical, dass sich weniger mit Bram Stoker und mehr mit Vlad Tepes auseinander setzt auf jeden Fall sehenswert. Und lustig wird es meistens dann, wenn die Übersetzung mal wieder ein wenig gegen den offensichtlichsten Reim gebürstet wurde. Durchaus hörenswert und einiges zum grinsen dabei. Auch dank einer Reihe absurder Einfälle am Rande.

Und ich werde zusehen, dass ich in den nächsten Tagen endlich mal die Posts über diverse Vampirbücher zusammen stelle.

Samstag, 2. Juli 2011

^,..,^ - The very Short Pre-Summary.... oder so

Für die Ungeduldigen:

Die Dracula Rezension kommt Montag oder Dienstag.

Wer trotzdem einen ersten Eindruck möchte:
Eine Schlager-Rock-Opern-Musical-...irgendwas-Zusammenstellung.

Ich hätte mir etwas mehr Dialogwitz erhofft, aber die Liedtexte sind nett. Also, gut, aber manchmal etwas gewollt gegen den Strich gebürstet. Es wird gelitten, gestorben und geliebt. Und ich habe Ohrwürmer...

Me likes. ^,..,^

Mal schauen was die zwei anderen morgen sagen.