Samstag, 11. Dezember 2010

Greife wacker nach der Sünde

Greife Wacker nach der Sünde... eine Aufforderung, von Frank Wedekind, der Mann der außerdem Lulu und Frühlings Erwachen geschrieben hat. Und wer letzteres mal gelesen hat... naja, das sind andere Probleme.

Hier geht es erst Mal um den Liederabend, der gestern Abend seine Wiederaufnahme erleben durfte. Schon wieder ein Liederabend? Yep. Sogar ein sehr guter.
Das ganze beginnt mit Kammersänger Axel Köhler und Björn Christian Kuhn sowie einigen mal mehr mal weniger netten Zitaten über das Verhältnis der Geschlechter untereinander. Weil Musik ohne Musiker aber auch nur halb so viel Spaß macht, finden wir außerdem Tino Fiebig am Klavier, Friedemann Rümpel an der Bassgitarre und und Ralph Schneider an den Drums.
Und mit dieser Aufstellung läßt sich viel machen: textlich zwischen Platon, Kästner und Wedekind und musikalisch zwischen Mozart, Elvis und Cabaret macht der Rest des Abends einfach nur Spaß.
Und heute kürzen wir das Ganze einfach mal ab:
wer sich selbst eine Meinung bilden möchte, aber keine Lust hat dafür Geld auszugeben, dem lege ich mal die Homepage von Herrn Kuhn ans Herz. Google hilft wie immer weiter. Dort findet man nicht nur ein paar Bilder aus dem Stück, sondern auch ein paar Videos. So in etwa sieht das Stück aus, die Akustik ist live wesentlich besser und die Chemie auf der Bühne stimmt auch. Und es gibt immer wieder kleine Veränderungen, die das Stück lebendig halten.

Drei Kleinigkeiten noch:
a) Herr Köhler spielt das Stück scheinbar auch in anderen Teilen von Deutschland zusammen mit Friedrich-Wilhelm Junge. Habe ich bisher nicht gesehen, ist aber sicherlich auch gut.
b) Wer sich für dieses Stück begeistern kann, sollte auch mal einen Blick ins Operncafé werfen. Du musst die Männer schlecht behandeln und Du sollst nicht lieben sind ebenfalls sehenswert.
c) Und für die die wirklich nicht genug kriegen, hier noch ein kleiner Negativrekord: Ein Freund hat mir mal am Beispiel eines Weihnachtsstückes erklärt: Kostüme werden für ziemlich genau eine Spielzeit gebastelt. Auch wenn das Weihnachtsstück nur etwa einen Monat läuft: Die Kleider gehören danach auf den Müll. Oder in den Kostümverkauf. Aber für die Bühne kann man sie langsam vergessen. Die ersten Stellen werden dünn und dann dauert es nicht mehr lange bis was reißt. Das muss nicht immer schlecht sein. Wenn an einem Rattenschwanz nach zwei Wochen keine Haare mehr dran kleben kann man das mitunter als ästhetischen Zugewinn verbuchen. Wenn der Kuckuck bald seine letzte Feder verliert schon nicht mehr.
Man lebt einfach damit das Kostüme je nach Belastung mal eher, mal später kaputt gehen. Und wer gestern nun nicht komplett weggetreten war, dürfte gemerkt haben, dass eine der Hosen noch nicht einmal die Wiederaufnahme überlebt hat. Das dürfte neuer Rekord sein...

d) und für die Anhänger von Trick 17: Ich weiß nicht ob das so sein soll, aber ich beschwere mich nicht: die Homepage der Bühnen Halle hat einen Pressebereich mit eigenen Pressebilder, welche frei zugänglich sind. Wer sich also zu irgend was mal einen ersten Eindruck holen möchte, kann da ja mal schauen.

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