Samstag, 29. Januar 2011

Paul Tempel und der Fall Gilbert

Im Zuge der ganzen Wallace Problematik habe ich mir mal - Zufallsfund in der Bibo - ein Hörspiel von Francis Durbridge angehört. Paul Tempel und der Fall Gilbert.

DAS hat Leute jahrelange gefesselt, den Zeitgeist getroffen und schlaflose Nächte provoziert? DAS?

Okay, es ist angeblich Fall Nummer 14, vielleicht gibt es ja auch schon Abnutzungserscheinungen. Aber mal ernsthaft:

Die Hauptpersonen sind an sprachlichem Manierismus zu erkennen. Mr. Temple sagt - oft genug ohne jede Regung dahinter - "Beim Morpheus". Seine Frau ist selbst dann noch verstrahlt amüsiert, wenn sie gerade fast umgebracht worden wäre. Was mir persönlich immer noch lieber ist, als die ganzen hilflosen Kreischerinnen, die selbstverständlich auch vorkommen... Und natürlich soll an dieser Stelle auch Mrs. Temples Kleiderfaible nicht unterschlagen werden, weil es sich dabei ja um eine so "unendlich kreative" Charakterisierung einer Frau handelt...

Dazu kommt eine Klangatmosphöre der man die Konserve genau anmerkt. Und teile der "gerade noch überlebt" Dialoge sind so dermaßen leise, dass man sich echt fragt wer das abgemischt hat.
Und dann die englischen Einschübe. Gruselig. Da sitzt Phoooooll und trinkt ein Glas Wiffky... Ich hab das am Anfang für Nuscheln gehalten, bis mir klar wurde, dass es ein "englischer Touch" sein soll.

Da hilft es auch nur noch bedingt, dass Mord, Totschlag, Entführung, Verschwörung, eine anstehende Hinrichtung eines Unschuldigen und der britische Ermittlungsapparat vorkommen.

Es ist mir egal ob es den Zeitgeist getroffen hat, es ist definitiv keine Offenbarung und es macht keine Lust auf noch mehr davon...

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