Mittwoch, 20. April 2011

Einführungssoirée zu Bernarda Albas Haus/ Die Vier Jahreszeiten

Im Grunde auch witzlos hierüber zu schreiben. Die MZ war mal wieder schneller als ich. Aber gut, was tut man nicht alles zur Abendentspannung.

Prinzipiell muss ich sagen: das war die erste Veranstaltung dieser Art die ich mitgenommen habe. Und es war sehr angenehm. Also, freilich war ich schon bei Matinées der Oper. Meinetwegen könnte auch das Theater so etwas anbieten. Ich würde sicher mal neugierig vorbei schauen. Aber eine Einführung zum Ballett habe ich mir zum ersten Mal angesehen.

Das Ganze beginnt mit Ralf Rossa und dem kompletten Ensemble, dass auf der Bühne steht, namentlich vorgestellt wird und mitunter auch ein oder zwei Sätze von sich geben darf. Ich sage es mal so: zu viele Namen. Und weil es wohl jedes Mal wieder gemacht wird, wohl für die Veteranen auch weniger interessant. Aber ich fand die kleinen Informationshäppchen durchaus interessant, auch wenn sie sofort wieder aus meinem Siebartigen Hirn rausgefallen sind.

Wobei wir glaube ich vorher noch einen kleinen Ausschnitt aus den Vier Jahreszeiten gesehen hatten.
Wie ich gesagt habe, mein Hirn ist ein Sieb.

Was leider auch wieder vergraben wurde, ist der Name der jungen Dame, die sie neben Ralf Rossa gesetzt haben, um ihn in seinem Redefluß ein wenig zu bremsen.
Und es tut mir leid, ich sage dass auch nur dieses eine einzige Mal, versprochen, auch wenn es bisher auf jede Einführung in irgend einer Art zugetroffen hat, aber: warum tut man so was? Die Frau war offensichtlich ein Schnupfenopfer, schmatzte krankheitsbedingt bei jedem dritten Wort ins Mirko und jeder der jemals so was aus Audiodateien heraus schneiden musste, würde am liebsten Amok laufen. Und das passiert jedes einzelne Mal. Brilliante, eloquente, intelligente Menschen, manchmal auch solche die einfach nur einen Text von Wikipedia vorlesen. Aber es sind eben keine ausgebildeten Sprecher. Und jedes Mal wieder wünsche ich mir einen Ploppschütz fürs Mikro und einfach einen anderen Menschen da vorne. Sie selbst hat hervorragend gesprochen, aber eben leider nicht sehr sauber. Letzteres trifft erfreulicher Weise nicht auf Ralf Rossa zu. Eine sehr angenehme und auch (weitestgehend) schatzfreie Stimme. Natürliche Pausen beim Sprechen. Hervorragend. Und wenn er seine Drohung wahr gemacht hätte, ohne jemanden an seiner Seite auch mal drei Stunden durch zu sprechen: ich hätte zwischendurch mal einen Schluck aus der Wasserflasche genommen und wahrscheinlich weiter zugehört.

So, genug geschleimt, worum geht es denn nun eigentlich?

Der Abend ist zweigeteilt. Und wie ich beim Blick auf die Titelanordnung dachte: man muss durch die erste Hälfte sitzen, um zu dem wirklich guten Teil zu gelangen.
Wobei es sich hierbei scheinbar um ein Vorurteil von mir handelt, dadurch dass ich die Carmina Burana schon zwei oder drei Mal gesehen habe und die Geschichte vom Soldaten auf Dauer irgendwie an Reiz verliert.
Wie gesagt: Vorurteil. Der Ausschnitt aus Bernada Albas Haus erinnerte mich persönlich ein wenig an Stomp. Mit weniger Gestampfe, aber auch mit der Grundidee, dass man Musik nicht immer einspielen muss.
Das ganze soll wohl auch eher erzählend werden, so dass man Bernada Alba und den anderen Frauen dabei zusehen kann, wie sie sich gegenseitig das Leben zur Hölle machen, immer unter Mutters Fuchtel und mit der Auflage sich bloß nicht zu verlieben. Auf den Teil bin ich auf jeden Fall neugierig. Zumal in dieser Hälfte nur Frauen auftreten. Das verspricht interessant zu werden.

Und dann natürlich Die Vier Jahreszeiten. Wirklich gute Musik. Ein Teil von mir hofft immer noch auf Livemusik, aber ich denke mal den Zahn kann ich mir ziehen. Und was macht man nun mit vier Jahreszeiten? Blühen, Reifen, Ernte, Kälte? Nicht ganz. Das Ganze soll in Stationen und Entwicklung einer Tänzerlaufbahn abklopfen. Vom ersten Schritt bis zum "danach". Und Ralf Rossa hat sich wohl wirklich mit jedem Einzelnen mal unterhalten, mit welcher Einstellung er an seine Karriere geht und das wohl auch mit einfließen lassen.
Es klingt auf jeden Fall vielversprechend. Und es macht neugierig auf die Premiere am Freitag.

(Und wenn mein Kopf weniger siebartig wäre oder wenn ich zur Abwechslung mal einen Stift und Papier mitnehmen würde, könnte ich vielleicht sogar noch sagen, in welcher Interpretation die Vier Jahreszeiten liefen. Aber man kann eben nicht alles haben. Ich weiß auf jeden Fall dass wir hier noch irgendwo eine Synthesizer Version der Stern Meißen Kombo rum liegen haben. Und wenn ein Klassikstück es überlebt elektronisch bearbeitet zu werden, dann kriegt es eigentlich nichts mehr kaputt...)

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