Samstag, 4. Juni 2011

Mary & Max - oder: Schrumpfen Schafe, wenn es regnet?

Ich bin ehrlich: ich sollte gar nicht bloggen. Ich habe das die Woche ein paar mal versucht, es ist immer schief gegangen. Gut, ich bin im Moment krank (nicht EHEC sondern HNO - schon wieder), leide außerdem unter Schlafmangel, Lakritzüberdosis (dass ich das mal hinkriege hätte ich auch nie gedacht), allgemeiner Unleidlichkeit und dank der Uniliteratur habe ich mittlerweile einen Kulturkater, der dazu führt, dass ich bei Neuem nur noch dasitze und denke "blerg". Entweder habe ich einen schlechten Lauf oder es sind Stresserscheinungen... oder beides. Fakt ist: ich sollte mich im Moment wirklich nicht hier blicken lassen.

Und dann war @weckgeschnappt vor einer Weile so nett mir ein paar Filme zu empfehlen, die ich noch nicht gesehen habe.
Dazu gehören Babel, Moon und der Film für den ich heute spontan ein wenig Geld ausgegeben habe und auch gleich gesehen habe: Mary und Max - oder: Schrumpfen Schafe wenn es regnet?

Das Blöde ist ja immer, dass alle Angst haben man würde solche DVDs nicht kaufen, wenn nicht irgendwelche Vergleiche drauf stehen. Also hat man Wallace und Gromit mit drauf geschrieben, sind ja beides Knetfigurenfilme. Und dann noch Harold und Maude, weil es ums erwachsen werden geht. Wie berechtigt solche Vergleiche sind kümmert dann ja erst mal niemanden. (Nicht falsch verstehen: Harold und Maude sind Kult, ich sehe aber gerade keine inhaltlichen Zusammenhänge.)

Tja, und was nun Mary und Max angeht... Sie ist ein australisches Kind aus einem etwas schwierigen Elternhaus. Und er ist ein übergewichtiger Amerikaner, bei dem später Asperger diagnostiziert wird. Er ist vielleicht nicht die ideale Anlaufstelle um einem kleinen Kind die Welt zu erklären, aber die beiden freunden sich an. Und es geht ihnen durch die Briefe die sie einander schreiben tatsächlich besser.
Gleichzeitig passieren in dem Film unglaublich viele Unglücke, die aber nie platt kommentiert werden, sondern immer in Einklang mit dem Rest des Lebens der jeweiligen Personen gebracht werden.
Und trotz diesem sehr feinen schwarzen Humor, für den ich normalerweise extrem empfänglich bin, saß ich am Ende hier und habe geheult. (Und wer denkt das Ende ist fies, der soll sich mal das alternative Ende ansehen. Ich glaube dann hätte ich erst mal was Stärkeres gebraucht...)

Aber ganz ernsthaft: wer mal wieder ein paar wundervoll in Szene gesetzte Figuren sehen möchte, denen zwar allen ein paar Schrauben fehlen, die aber trotzdem ihre eigene Persönlichkeit und ihre eigene Lebensgeschichte mitbringen: unbedingt zugreifen.

Und wenn nicht: einfach mal auf Youtube nach dem Trailer suchen und selbst entscheiden. Aber: Nach dem Trailer unbedingt wieder aufhören. Mit zu vielen Ausschnitten versaut ihr euch am Ende nur den Film, weil ihr schon alles vorher wisst.

Der Film selbst war wirklich gut. Er läuft zwar zu guten Teilen nur über Dialoge. Aber wirklich, wirklich schön.


So keine literarische Glanzleistung von mir, aber es musste trotzdem mal gesagt werden.


Und als kleiner Ausgleich für die die es bis hier durchgehalten haben:
Ich glaube noch bis zum 8ten sind ein paar (englische) Kindle Bücher über Amazon richtig günstig (im Bereich von 1 bis 2 Euro). Dazu gehört auch Do you Think you're clever? (Oxford and Cambridge Questions) von John Farndon mit einer Einleitung von Libby Purves.
Wenn euch keiner der Namen was sagt: kein Problem. Es geht in erster Linie um eine Reihe von eher ungewöhnlichen Fragen, mit denen Oxford Anwärter geprüft werden. Es geht darum Antworten aus neuen und nicht alltäglichen Blickwinkeln zu finden.
Die Frage auf die ich mich persönlich am meisten freue - bis zu der ich es bisher aber noch nicht geschafft habe - lautet grob aus dem Stand übersetzt "Wie viel Prozent des Weltwassers sind in einer Kuh enthalten?" Im Moment stellt sich eher die Frage was mit einer Ameise passiert, wenn ich sie fallen lasse.
Die Antwort für alle Fragen ist eigentlich "Kommt drauf an welche Rahmenbedingungen man voraussetzt."
Das Buch ist echt hervorragend zum entspannten um die Ecke denken. Vor allem weil es in oft keine richtigen oder falschen Ansätze gibt, sondern einfach nur unterschiedliche Herangehensweisen.
Und es schadet ja nicht sich mal mit so was auseinander zu setzen.


So, ich pfeife mir jetzt noch ein Halsschmerzmittel ein, grüble über ein oder zwei von den Fragen und lege mich dann schlafen... mit den Gedanken bei Mary und Max und ihrem Leben.


(Und wenn ich mich vor Mitte nächster Woche noch mal hier blicken lasse, drückt mir bitte einfach einen Ingwertee in die Hand und schiebt mich zurück ins Bett....)

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