Donnerstag, 24. März 2011

Der kleine Vampir

Eine Freundin wies mich neulich mit Nachdruck darauf hin, dass meine Unkenntnis im Bezug auf den Kleinen Vampir unbedingt behoben werden sollte. Ein Befehl dem ich heute morgen im Puppentheater nachgekommen bin.

Schon wieder eine Schulvorstellung, wobei die Kinder heute echt klasse drauf waren. Bei manchen Fragen vielleicht etwas uneins, aber man hat gesehen, dass auch die Darsteller sichtlich ihre Freude hatten. Nur als die Kinder am Ende 'Zugabe' brüllten, wirkten sie dann doch ein wenig irritiert. *g*

Ansonsten muß ich als Germanist (ohne nenneswerte Vergleichsmöglichkeiten zu Buch oder DVD) sagen, dass das Stück einfach mal gut erzählt ist. Wir fangen mit Anton an, der ein absoluter Gruselfan ist, und mehr oder weniger felsenfest an die Existenz von Vampiren glaubt. Das Auftauchen von Rüdiger wirft ihn trotzdem erst einmal aus der Bahn. Die gegenseitigen Besuchen verlaufen nicht unbedingt reibungslos. Und dann ist da noch Geiermeier, der...
Wozu schreibe ich das eigentlich? Außer mir müßte das doch im Grunde eh schon jeder wissen.
(Und die anwesenden Kinder waren auf jeden Fall besser informiert als ich...)

Auf jeden Fall ist das Ganze erzählerisch sehr gut gelöst. Wir lernen erst Antons Welt kennen, dann die von Rüdiger und zwischendrin werden immer wieder kleiner Probleme aufgeworfen, auf die man erst später wieder zurück kommt. Der Aufbau ist dramaturgisch einfach mal gut. Und sich bei den doch recht umfangreichen möglichen Vorlagen so weit zu begrenzen ist durchaus auch eine Kunst.

Und die Inszenierung ist ebenfalls gelungen. Mutter und Vater sehen ihren Rollen entsprechend eher unbedeutend aus, die Vampire haben ein wenig was von Geistern mit Reißzähnen, Anton macht seinem Nachnahmen alle Ehre und Geiermeier... irgendwie hat der mich an den Alten Sack erinnernt, zwar noch ohne Rollstuhl (und mit einer kindgerechteren Sprache), aber nicht mehr so weit davon entfernt.
Und Antons Wohung oder der Friedhof werden jeweils mit einer hängenden, gefütterten und zugeschnittenen Stoffbahn gekennzeichnet. Das funktioniert erfreulich gut.

Klingt jetzt vielleicht nicht so ganz nach einem Kompliment, zumindest nicht so sehr wie das eigentlich beabsichtigt war, aber auf jeden Fall sehenswert. Die Kinder waren wie gesagt begeistert. Für Neueinsteiger auf jeden Fall geeignet. Für Fans offensichtlich auch. Kurz: ein rundum gelungener Morgen.

(Im Grunde wollte ich mir ja nur was ansehen, damit ich heute ausgeglichen auf Arbeit gehen kann und die momentane Mehrbelastung besser wegstecke. Statt dessen liebäugle ich momentan damit meine Bibliotheksmitgliedschaft noch ein wenig weiter auszureizen. Da finden sich doch sicherlich noch mehr zum Thema. Mindestens die Bücher müßten zu finden sein. Und für diese unerwartete, wenn vielleicht auch nicht vollkommen unvorhersehbare Reaktion, eine respektvolle Verbeugung vor Katharina Kummer, Steffi König und Magda Lena Schlott, sowie Allen die hinter der Bühne an diesem Stück beteiligt waren.)

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