Montag, 23. Mai 2011

Ein Sommernachtstraum

Bevor ich mich dann wieder mit 'unendlich viel Elan' an die Arbeit und in die Uni stürze, hier noch etwas erfreulicheres: gestern war die Premiere des Sommernachtstraumes im Hof der Moritzburg.

Ich musste arbeiten, ich habe vorher schon geahnt dass es mal wieder länger dauert, und so kam ich, wie ebenfalls vorhergeahnt, etwas später.

Plus Punkt Nummer 1: das Wetter hat gehalten. Das heißt es fand überhaupt statt, es hat wenn überhaupt immer nur zwei oder drei Tropfen geregnet und sofort wieder aufgehört. Und das trotz Unwetterwarnung. Außerdem war es angenehm draußen, auch ohne extra Decken und dergleichen mehr.
Außerdem gab es ein oder zwei spontane Spitzen für, gegen und mit dem Wetter.

Plus Punkt Nummer 2: es ist Shakespeare. Die Handlung für Eilige:
Oberon und Titania streiten sich um einen Menschenjungen. Vier Jugendliche - mehr oder weniger erfüllt untereinander verknallt - fliehen durch den Wald um Zwangsheiraten, Nonnenkloster und anderen Greultaten zu entfliehen. Mit viel Magie werden die Gefühle aller beteiligten ordentlich durcheinander gewirbelt. Keine Tote, drei Hochzeiten, eine geschlichtete "Ehe" und ein erfolgreiches Stück im Stück.

Und dann handelt es sich hier um eine von Shakespeares Komödien. Der Mann wird nicht grundlos immer noch gespielt. Das Stück ist so was wie die Urmutter aller Verwechslungskomödien. Ich persönlich halte zwar Viel Lärm um Nichts für die beste seiner Komödien, aber das soll den Sommernachtstraum gar nicht schmälern. Das Stück ist Hammer. Wer es noch nicht kennt: unbedingt mal lesen oder noch besser: hier sehen.

Dann handelt es sich hier um eine Kooperation zwischen Neuem Theater, Puppentheater und dem Theater Junge Generation Dresden.

Gespielt wird, wie so oft, auf einer Multifunktionsbühne: eine Art halb-rund-Bau mit drehbaren Lamellen, durch die die Darsteller auf und ab gehen.

Und falls es irgendwen interessiert: mein persönlicher Humor wurde von Lars Frank hervorragend getroffen.

Alles in allem vielleicht ein klein wenig Orgienlastig. So bald Puck mit seinen Zaubereien anfängt hängt irgendwie jeder an und auf jedem, aber gut, wir sind ja alle erwachsen.

Zusammenfassend muss ich sagen: das Stück werde ich mir auf jeden Fall noch mal ansehen. Einfach genial. Das sollte man wahrscheinlich wirklich am Stück genießen... und das Wetter und die über den Kies knierschenden Zuspätkommer ignorieren... *ups*

Momentan liebäugle ich mit Freitag oder Sonntag, mal schauen... auch wenn ich glaube ich Sonntag zu nichts zu gebrauchen sein werde. Dazu gleich mehr.

Vorerst aber noch mal kurz als Zusammenfassung:
Unbedingt sehenswert. Guter Stoff, gute Inszenierung: hingehen und selbst sehen.
Ist vielleicht heute keine verbal fundierte Erklärung warum es genial ist, aber von mir auch so eine eindeutige Empfehlung. Und ich sollte hier eigentlich langsam los...

Das einzige was ein wenig gefehlt hat, war das originale Schauspiel das Peter Squenz am Ende aufführen läßt.  Die sind im Original ungefähr genauso verplant wie in der Aufführung... nur noch ein wenig anders... oder so...

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