Donnerstag, 24. Februar 2011

Deutsch für Liebhaber

Adam Schaf hat Angst. Wie oft habe ich vor der CD gestanden. Aber der Preis... teilweise bis zu 20 Euro. Nur als es mir dann in der Musikbibliothek praktisch in die Hände gefallen ist, wusste ich einfach, dass ich die mitnehmen musste.
Georg Kreisler und Tim Fischer auf einer CD. Damit sollte eigentlich alles gesagt sein. (Und ja, Tim Fischer, nicht Kim.)
Ein altender Opernsänger lässt sein Leben Revue passieren. Zwischen Selbstbekenntnis, unter anderem zur eigenen Homosexualität, und Abrechnung mit dem Job, der Gesellschaft und dem Publikum.
Entweder man mag es oder nicht, aber mir gefällt es.
Und die CD steht für mich definitiv auf der Kaufliste.

Dann war da ja auch noch das mittlerweile nicht mehr ganz so neue Album von Max Raabe, Annette Humpe und dem Palast Orchester.
Küssen kann man nicht allein.
Die Aussage selbst stimmt ja erst mal, aber... naja, Max Raabe selbst hat es als Orchesterpop bezeichnet. Was auch einschließt, dass Teile des Sprachwitz und die gewohnt bissigen Pointen fehlen.
Es ist allgemein eher für Fans. Und meiner persönlichen Meinung nach ist der Unterschied zwischen der regulären und der Palast-Orchester-Version nicht so riesig, dass man zwingend beide haben muss. Außer natürlich man ist wirklich hartgesottener Fan. Aber Anfang der Woche hat der Download der regulären Version grob fünf Euro gekostet. Das ist das Album durchaus wert.
(Das Video zum titelgebenden Song ist ehrlich knuffig. Wer mal schauen mag wird unter anderem hier fündig.)

Und dann war da noch Der Bundesdenker und die Kopftuchmädchen. Eine Sammlung an Satire-Beiträgen, die in irgend einer Relation zu Tilo Sarazzins Buch stehen. Es geht also nicht um Sarrazin selbst, sondern um Satirebeiträge darüber. (Was an der Stelle noch mal besonders unterstrichen werden soll, auf Grund des latent entgeisterten Gesichtes des Verkäufers, der mir die CD raus suchte).
Wie immer: manches zündet mehr als anderes. Die Beiträge sind unter anderem von Jürgen Becker, Wladimir Kaminer, Wilfried Schmickler oder Dieter Hildebrand. Allein der Sprecher der das ganze verbindet - Heinrich Pacherl - hätte definitiv besser gewählt werden können.
Aber wer Neues aus der Anstalt und Co mag kann ja zumindest mal reinhören. Einiges davon zündet wirklich.
(Mal ernsthaft, auf den CDs befindet sich unter anderem die wahrscheinlich schärfste Faust Adaption die ich dieses Jahr hören werde, einiges davon ist wirklich gut, aber Heinrich Pacherl reißt die CD nach unten. Wer so was am ehesten unterwegs über Kopfhörer hört und irgendwann außer dem sprech-stöhn-gesabbere des sich überschlagenden Kommentators nichts mehr mitbekommt... ich hatte von Random House wirklich etwas Besseres erwartet. So was stört außer mich erfahrungsgemäß nur sehr wenig andere Menschen. Aber ich kann da nicht drum herum hören.)

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